[1.Teil]
❝ 𝐓𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐚𝐫𝐞 𝐧𝐨 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 𝐭𝐡𝐚𝐭 𝐭𝐢𝐦𝐞 𝐝𝐨𝐞𝐬 𝐧𝐨𝐭 𝐫𝐞𝐯𝐞𝐚𝐥 ❞
Als Lily Snape nach Hogwarts kommt, schickt der sprechende Hut sie nach Gryffindor. Dabei meint er, ihre Eltern seien beide dort gewesen. Doch wie kann...
Für die nächsten paar Wochen musste Hermine bei Madam Pomfrey bleiben. Die Heilerin hatte glücklicherweise nicht allzu viele Fragen gestellt, als die Gryffindors im Krankenflügel aufgetaucht waren.
Die Ferien vergingen leider etwas zu schnell, als es Lily lieb gewesen wäre. Sobald die restlichen Schüler wieder zurück waren, gab es viele Gerücht. Logischerweise dachte jeder, Hermine sei versteinert worden. Und auch Lily selbst kamen die größeren Menschenmengen nicht unbedingt zugute. Denn viele waren immer noch der Meinung, Harry und Lily seien Slytherins Erben.
Lily, Ginny, Harry und Ron besuchten Hermine täglich. Jeden Tag verschwanden einige ihrer Katzenmerkmale, doch Hermine war immer noch in keinem Zustand, dass sie jemals den Krankenflügel verlassen würde. Trotzdem versuchte die Muggelgeborene, alles Schulische nachzumachen, was Lily nicht ganz verstand. Sie selbst würde sich freuen, nichts machen zu müssen. Aber Hermine war nun mal Hermine.
An einem Tag, als Lily alleine mit Ginny in der Bibliothek für einen kommenden Zauberkunsttest übte, sagte Ginny plötzlich: „Lily, ich habe ein Problem." Die Snape merkte, wie diese Worte ihrer Freundin viel Mut gekostet hatten. Es musste sich eindeutig um etwas Schlimmes handeln.
„Was ist?", fragte Lily besorgt.
„Es ist wieder passiert. Ich habe vergessen, was ich zu einer bestimmten Zeit getan habe", erklärte Ginny und Lily bewunderte sie, dass sie dies nicht für sich behielt. Immerhin wusste die Weasley genau, wie Lily darauf reagieren würde.
„Es reicht. Wir werden Toms Tagebuch jetzt los", entschied die Snape. Erstaunlicherweise nickte Ginny. Dabei starrte sie allerdings auf den Boden, weshalb Lily fragte, ob es noch irgendetwas gab.
„Nein, alles gut", erwiderte Ginny, doch die Snape ließ sich nichts vormachen. Irgendetwas verheimlichte Ginny, nur was? Es musste doch etwas wirklich Schlimmes sein, wenn Ginny es nicht mal Lily anvertraute. Aber sie fragte nicht weiter. Schließlich wollte sie nicht, dass die Weasley ihre Entscheidung änderte und das Tagebuch doch nicht loswerden würde.
Somit führte die Snape ihre beste Freundin zu dem ersten Platz, der ihr einfiel. Niemand ging dorthin, also war die Wahrscheinlichkeit, jemand würde das Tagebuch finden, gering. Außer vielleicht die Bewohnerin des Ortes, aber sie würde es nicht aufheben können. Geiste konnten doch nichts anfassen, oder?
Zehn Minuten später erreichten die zwei Erstklässlerinnen die Toilette der Maulenden Myrte. Erstaunlicherweise war es ruhig. Keine Schluchzer. Dies schockierte Lily beinahe, denn Myrte tat fast nie etwas Anderes, als zu weinen und ihren Frust an allen auszulassen, die ihre Ruhe störten.
Die beiden betraten das erste Klo auf der linken Seite und machten die Tür vorsichtig hinter sich zu. Sollte Myrte doch irgendwo hier sein, wollte Lily nicht, dass sie dumme Kommentare an Ginny, die sowieso schon aussah, als würde sie bald einen Nervenzusammenbruch erleiden, ausließ.