ᏦᏗᎮᎥᏖᏋᏝ 14

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Dima führte Janina durchs Dickicht hindurch, bis hin zu den Straßen, die sie kannte. Trotzdem blieb er bei ihr.

Sie unterhielten sich über belangloses Zeugs und ihr fiel auf, das sie nie damit gerechnet hatte, was für ein netter Kerl er doch sei.

»... ja und dann sitzen wir da bei Veikko und zocken irgend einen Scheiß.« , lachte er.

»Hobbys sind immer schön.« , antwortete sie.

»Hast du welche?«

»Ich geh' gern reiten. Meinem Onkel gehört ein Reiterhof, dort habe ich ein Pferd.«

»Ah cool. Und wie heißt es?«

»Tabaluga.« , sagte sie leise.

Dima lachte. »Warte, du hast dein Pferd nach einem grünen Drachen benannt?«

Janina lachte nun ebenso. »Ich fand den Namen halt schön. Was für einen hättest du denn gewählt?«

»Hmm keine Ahnung. Mozzarella?«

»Wow sehr geistreich.« , sagte sie. »Du nimmst etwas essbares.«

»Ich hätte auch Sauerbraten nehmen können.« , prustete er los, ehe er sich wieder fing. »Nein, keine Ahnung. Ich bin noch nie geritten. Hab' mir darüber also nie Gedanken gemacht.«

»Wenn du möchtest, kannst du ja mal mitkommen.« Als sie es ausgesprochen hatte, hätte sie es am liebsten Wort für Wort zurück in ihren Mund geschoben. »Sorry, ich meine ... nur wenn du willst.«

»Als Freunde?« , fragte er.

»Ja. Ja. Natürlich.« , schoss es fix aus ihr heraus. »Nur so. Freundschaftlich.«

Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich selbst, wie sie ihrer Mutter später erzählen würde, sie hätte einen neuen Freund kennengelernt. Damit hätte diese eine Sorge weniger gehabt, denn das ihre Tochter nur alleine ihre Zeit verbrachte, oder halt mit der Familie, stimmte sie sehr traurig.

Er lächelte. »Okay. Einverstanden. Ich schwing mich auf den Arsch eines Pferdes ...«

»Rücken.« , verbesserte Janina ihn.

»Rücken eines Pferdes ...« , änderte er es um. »... aber dafür kommst du jetzt mit.«

»Wohin?«

»Veikko und ich haben uns da ein Ritual ausgedacht, die jeder neue Freund von uns durchleben muss.«

»Ein Ritual.« Sie blieb stehen.

»Ja. Keine Sorge. So schlimm ist es nicht.«

Nach leichtem Zögern schob sie ihr Rad weiter und nickte. Was sollte schon Schlimmes geschehen?

Dima führte sie an einem leeren Spielplatz vorbei eine Straße hinein. Hier war sie noch nie gewesen.

Janina sah sich stutzig um. Keine Menschenseele war zu sehen, obwohl hier ein Haus, nach dem anderen stand.

»Hier wohnen nur alte Omas und Opas. Man könnte meinen, die hängen nur am Fenster, aber nee, die sieht man voll selten.« , erklärte Dima, der ihren Blick wahrgenommen hatte.

»Und euer Ritual besteht daraus, diese Menschen an ihre Fenster zu locken?!«

Dima lachte. »Coole Idee, aber nein.« Er führte sie bis zum letzten Haus auf der linken Seite. Die meisten Fensteröffnungen waren mit Brettern vernagelt. Die Scheiben, die man sehen konnte, waren kaputt. Die Fassade des Gebäudes bröckelte. Es passte einfach nicht zu den anderen Mehrfamilienhäusern rundherum.

»Was ist das hier?«

»Glaubst du an Geister? Dämonen?« , fragte er sie und legte seinen Kopf seitlich.

Abrakadabra - schau' mal, wer da warOnde histórias criam vida. Descubra agora