ᏦᏗᎮᎥᏖᏋᏝ 27

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Leonie lief hin und her. Milan und Monique, die mitgefahren waren, befanden sich mit ihr im Wartezimmer der Klinik.

Matteo war zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht anwesend. Er sprach schon eine gefühlte Ewigkeit mit der Polizei.

»Gott. Was dauert denn so lange?« Leonie hatte kein Zeitgefühl mehr. Ihr kam es vor, als ob sie schon Stunden hier warten würden.

»Soll ich uns einen Kaffee holen? Die haben hier doch bestimmt einen Automaten.« , fragte Monique.

Leonie schüttelte den Kopf und lehnte sich an die Wand. Sie hatten keinerlei Informationen erhalten.

Das Einzige was Matteo am Telefon als Mitteilung bekam, war die Aussage: Wir haben ihre Schwester gefunden. Es wäre nett, wenn Sie kommen, um sie eindeutig zu identifizieren, aber anhand ihrer Bilder scheint es sich um sie zu handeln.

Ja, sie waren in einer Klinik, aber sie sprachen davon, jemandes Identität festzustellen. Wieso sagte Laura nicht selber ihren Namen? Leonie überkam eine Gänsehaut. Meinten die vielleicht ... ihre Leiche identifizieren?

Ihr wurde schwindelig. Sie brauchte endlich Antworten, statt mehr und mehr Fragen. Gerade, als sie sich setzen wollte, kam Matteo mit sichtlich verheulten Augen ins Wartezimmer.

Leonies Übelkeit stieg an. In diesem Augenblick wollte sie, dass die Zeit einfrieren würde. Bloß keine Auskunft. Sein Blick war einfach zu bedrückt, als das er positive Nachrichten gehabt hätte.

»Was ist los?« , fragte Milan ihn.

»Sie wird noch operiert.« , sagte Matteo und setzte sich hin.

Leonie fühlte sich befreit. Laura war im Operationssaal. In dem Fall hieß es, sie lebte ... gegenwärtig.

»Was ist passiert?« , wollte sie nun von ihm in Erfahrung bringen.

Lauras Bruder schüttelte unaufgeklärt den Kopf. »Keine Ahnung. Das wissen sie nicht.«

»Warum wird sie operiert?« Milan nahm den Platz neben Matteo ein.

»Sie hat ... einige Verletzungen. Sie wissen noch nicht ...« Er stockte ab. Seine Unterlippe zitterte heftig.

»Aber ... wieso? Weshalb? Was ist passiert?« , fragte Leonie und hockte sich vor Matteo hin. »Hatte sie einen Unfall? Oder was ist geschehen?«

Sie bemerkte, dass er nach den richtigen Worten suchte. »Die wissen nicht genau, was geschehen ist. Sie ist ... von einem Hausdach in die Tiefe gestürzt.«

Leonie hielt sich vor Schreck die Hand vor dem Mund. »Von einem Haus. Wie hoch? Wieso? Ich versteh' nicht.«

»Ich auch nicht. Ein paar Jugendliche haben gesehen, wie sie von einem Hausdach zum anderen springen wollte, und dann ist sie ... gefallen. Die sind direkt hin. Haben den Notarzt gerufen, ja und .... sie wird halt noch operiert.«

»Warum sollte sie das machen?« Matteo schüttelte den Kopf und hob die Schultern leicht an. »Sie hat das nie im Leben willentlich gemacht. Ich meine ...« Leonie stockte ab. »Denken die, das war ein Selbstmordversuch?«

»Flucht?!« , sprach Monique daraufhin. »Ich meine, wenn man vor etwas oder jemanden wegrennt, dann handelt man doch ... irrational.«

»Die Polizei geht nicht von einem versuchten Selbstmord aus.« , sagte er. »Sie gehen von einer Straftat aus, weil ihr Mund teilweise verklebt war.«

»Mit Klebeband?« , horchte Leonie nach, doch Matteo schüttelte aufs Neue den Kopf.

»Uhu. Keine Ahnung. Irgendein flüssiger Kleber wurde dazu genutzt.«

Abrakadabra - schau' mal, wer da warWhere stories live. Discover now