13~Neue Entdeckung

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Die Musik von der Poolanlage dringt langsam in mein Ohr und beherzt gähne ich. Meine Bettdecke ziehe ich mir über den Kopf um der Helligkeit zu entkommen.
Es wird langsam stickig und so nehme  ich die Decke schließlich wieder herunter und lasse meine Nasenspitze rausgucken, entspannt atmete ich die kühle Luft ein.

Irgendwann stand ich auf und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Müde streifte ich meinen Schlafanzug ab und stieg unter die Dusche. Durch das kalte Wasser breitete sich eine Gänsehaut überall auf meinem Körper aus, nach kurzer Zeit gewöhnt ich mich aber daran und genoss die Kälte. Von der Ablage schnappte ich mir mein Shampoo und begann es tief in meine Haare einzumassieren.

Als ich fertig mit dem Duschen war griff ich mir das Handtuch und trocknete meine Haare so gut es ging ab. Aus meinem Schrank holte ich meine Beach-Klamotten und zog sie mir an, dann lief ich wieder uns Bad und putze meine Zähne. Meinen Mund spülte ich anschließend mit Mundwasser aus und legte die Sachen zurück auf die Ablage. Meine Haare kämmte ich anschließend durch und ließ sie offen, sie würden so besser trocknen können.

Mein Magen knurrte und ich hatte beschlossen mit ein paar Brötchen aus dem Essensaal zu holen. Fertig geduscht und angezogen schnappte ich mir noch meinen Schmuck und lief dann los.

Es waren viele Menschen in der Kantine und aßen glücklich. An der Theke holte ich mir einige Brötchen und was zu trinken, zufrieden verschwand ich wieder aus dem vollen Raum. Eine wirkliche Idee wo ich hingehen wollte hatte ich nicht und so lief ich einfach ein wenig herum. Zwei laute Schüsse ließen mich erstarren und verwirrt blickte ich in die Richtung wo es herkam. Es kam von weiter unten und neugierig lief ich die Treppen im Eingang herunter.

Im ersten Untergeschoss war ein kleiner Wellnessbereich mit Sauna, vielleicht wenn niemand hier wäre würde ich der Sauna mal einen Besuch abstatten. Breit grinste ich bei dem Gedanken und biss hungrig in mein Brötchen. Eine weitere Etage tiefer befand sich der Raum mit den Klamotten und noch drei weitere Türen, zwei von ihnen sahen aus wie aus einem Ärztehaus und ich vermutete das die Schüsse aus der dritten Tür kamen.
Vorsichtig lief ich näher und zögerte. Viele Fragen sammelten sich in meinem Kopf, zugegeben ich sollte nicht hier sein aber ich war zu neugierig. Tief atmete ich durch und öffnete die Tür.

Mein Mund öffnete sich einen Spalt als ich sah was das für ein Raum war. Es war ein riesiger Raum, am Ende vom Raum hingen viele Zielscheiben, weiter vorne waren einige Matten. Es war ein Raum in dem man Kampf und das umgehen mit Waffen trainieren konnte. Ein leises Raunen entwich meinen Mund und fasziniert beobachtete ich nocheinmal alles genau.

Ein tiefes Lachen ertönte neben meinem Ohr und aus reflex wollte ich meinen Ellbogen gegen die Person rammen. Eine starke Hand hielt jedoch mein Handgelenk fest und hinderte mich so an meinem Vorhaben.

,,Hey, Hey Vorsichtig."

Die Stimme war immer noch nah an meinem Ohr und ich erkannte sie. Es war Nigari der Mann aus dem Militärtrupp, langsam ließ er mich los und stellte sich mit seiner Waffe geschultert vor mich. Grinsend hob er seine Augenbrauen an und sah mich an.

,,Also erzähl was machst du hier Nayumi. Hier dürfen nur Leute sein die im Militärtrupp, in der Führungsrege oder Leute mit Erlaubnis sein. Das weißt du doch oder?"

Er lächelte nur noch mehr und leckte sich über die Lippen. Woher wusste er jetzt eigentlich meinen Namen?

,,Das wusste ich nicht nein, ich war neugierig und da bin ich den Schüssen nachgelaufen. Wie bekommt man so eine Erlaubnis?"

Nigari legte seine Stirn in Falten und trat einen Schritt näher.

,,Naja Leute die Erfahrung haben und denen der Hutmacher es zutraut."

Langsam nickte ich und ein wenig hob ich meine Mundwinkel.

,,Was ist? Du willst mir doch nicht sagen das eine Frau wie du mit Waffen umgehen kann?"

Breit grinste ich und verschränkte meine Arme.

,,Ernsthaft? Nagut du hast drei Versuche und wenn du mich überzeugt rede ich mit dem Hutmacher."

Er grinste breit und hielt mir fast schon wehmütig seine Waffe hin.
Schnell griff ich sie mir und setzte sie ein, sie war nicht schwer und ein angenehmes und vertrautes Gefühl machte sich in mich breit. Ich atmete tief aus und zielte und dann schoss ich. Ohne Aufzuhören schoss ich zehn Schuss und setzte grinsend ab. Ich hatte wie gedacht nur ins Schwarze geschossen und lächelte zufrieden. Langsam wendete ich meinen Blick zu Nigari der fast ein wenig geschockt zur Zielscheibe sah. Langsam ging ich auf ihn zu und hielt ihm mit einem Siegessicheren Lächeln die Waffe hin.

,,Also, habe ich dich überzeugt?"

,,Wow nicht schlecht. Verrätst du mir woher du so Schießen kannst?"

Er lächelte breit und schulterte wieder seine Waffe.

,,Bevor ich studierte war ich an einer Elite Schule.  Eine Elite Schule des Sports und dort habe ich Jahre lang geschossen."

Meine Arme verschränkte ich wieder ineinander und wartete auf seine Reaktion. Er nickte und begann immer breiter zu grinsen.

,,Du bist wirklich interessant. Singel?"

,,Bitte?"

Wild begann ich zu Husten und lachte.

,,Ist das ein Ja?"

Er trat einen Schritt näher und ich lief schnell einen zurück. Vom Husten hatte ich immer noch Tränen in den Augen und langsam lief ich zum Ausgang.

,,Es geht dich nichts an mein lieber und selbst wenn wärst du sicherlich nicht mein Typ."

Er blieb stehen und leckte sich wieder über die Lippen.

,,Jaja, du bist ziemlich frech. Das mag ich nicht."

,,Tja nicht mein Problem."

Damit verschwand ich und ließ ihn zurück.

Lange lief ich einfach so herum und beschloss mich dann wieder auf eine der Liegen zu legen an der Poolanlage. Viele Menschen waren an der Poolanlage und schwammen herum. Es war schon später geworden und die Sonne ging langsam unter. Immer mehr Menschen betranken sich und wurden ausgelassener, an manchen Orten sah man Leute miteinander herummachen oder tanzen. Zugegeben es war absurd in so einer Welt sowas zu tun doch für manche waren genau solche Dinge die richtigen. Ein leises kichern ertönte und verwirrt blickte ich zu Kuina die sich am Rande meiner Liege niedergelassen hatte. Sie schüttelte nur Kopf und nahm den Strohhalm aus ihrem Mund.

,,Huh? Was ist denn?"

,,Du bist genauso wie Chishiya, beide analysiert ihr gefühlt alles und jeden und seid dann nicht mehr ansprechbar. Ich habe dich bestimmt drei mal angesprochen Nayumi."

Entschuldigend lächelte ich und rutschte ein wenig höher damit sie Platz hatte. Dankend nickte sie und schien sich umzusehen.

,,Wen oder Was suchst du mhm?"

Sie lachte ein wenig und sah anschließend wieder zu mir.

,,Naja vielleicht sehe ich ja einen heißen Typen für dich oder vielleicht auch für wenn anders."

Sie schmunzelte verschmitzt und begann sich weiter umzusehen. Mit leicht angehobenen Mundwinkeln boxte ich ihr in die Seite und wir beide lachten leicht.

,,Ich mach ja nur Witze. Obwohl..."

Lange hatten Kuina und ich noch geredet, irgendwann sind wir zu mir aufs Zimmer gegangen und haben dort Karten gespielt und erzählt. Um ehrlich zu sein war sie ziemlich schlecht was das Karten spielen anging aber immerhin spielte sie trotzdem mit mir. Sie hatte mir außerdem vieles über sich erzählt, über ihre Arbeit und solche Dinge, nur ihre Familie erwähnte sie nicht aber das war nicht schlimm. Es war ein schöner Abend und ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Kuina war eine echt tolle Person.

Alice in Borderland Where stories live. Discover now