Alice in Borderland

33-Erwachen

Schmerz.

Alles in mir schmerzt. Meine Lunge brennt höllisch, in meinem Hals ist Druck. Ich versuche Luft zu holen aber es geht nicht. Ein erneuter Druck auf meinem Brustkorb und ich spucke Wasser aus. Mein Körper krampft sich schmerzhaft zusammen und mehr Wasser wird aus meinen Lungen gepumpt.
Lautstark atme ich Luft ein und huste immer wieder unregelmäßig. Mit jedem Atemzug entweicht mir ein röcheln, es fühlt sich an wie ein Stich mit dem Messer.
Zwei Hände legen mich gezielt zu Seite, ich lege meinen schweren Kopf auf dem Boden ab und versuche meine Atmung unter Kontrolle zubringen.
Langsam komme ich wieder zu Bewusstsein und ich schlage meine Augen auf. Helles Licht blendet mich und ich keuche auf.
Die Kälte macht sich wieder bemerkbar doch ich merke kaum noch etwas, ich zitter nicht einmal mehr.

,,Nayumi hörst du mich?"

Chishiya. Langsam drehe ich meinen Kopf zu ihm. Ich will ihm antworten aber dazu fehlt mir jegliche Kraft. Alles vor mir verschwimmt und bis auf die zwei weißblonden Strähnen wird alles unscharf. Langsam merke ich wie ich wieder wegdrifte und so lasse ich mich einfach fallen.

***

,,Ann, das Kältezittern ist längst bei ihr vorbei, ihr Körper war seit der Hälfte des Spieles in einer Muskelstarre. Ihre Körpertemperatur muss schnellstmöglich über 30 Grad. Ihre Temperatur lag bei 29.5 das war mehr als Grenzwertig."

,,Okay du setzt sie unter die warme Dusche und ich hole derweil etwas. Danach legst du sie erstmal ins Bett und dann warten wir mal ab. Ich hab ein bisschen Sorge dass sie gleich einen Kreislaufstillstand bekommt sooft wie sie ohnmächtig wurde."

Stille. Dann Schritte die sich entfernen und schließlich eine Tür die zufällt.

,,Nayumi?"

Langsam öffne ich meine Augen und sofort blicke ich in Chishiyas Gesicht. Seine Haare hängen ein wenig verstrubelt in seinem Gesicht und er sucht blitzschnell meinen Körper ab. Dann kommt er auf mich zu und hilft mir mich aufzusetzen.
Verdammt tat das weh.

,,Halt dich fest."

Vorsichtig, fast schon als wäre ich zerbrechlich legt er eine Hand um meine Hüfte und mit der anderen legt er meinen Arm um seine Schulter. Dann steht er auf und sofort packt mich der Schwindel, meine Beine geben nach und ich stöhne auf.
Langsam bewegt Chishiya sich weiter und versucht so gut es geht mich zu stützen.
Beim Bad angekommen läßt er mich vorsichtig gegen die Wand am Boden seiner Dusche nieder. Er nimmt den Duschkopf und dreht das Wasser langsam auf. Anschließend hockt er sich neben mich und beginnt vorsichtig Wasser erst über meine Beine und dann über meinen Oberkörper fließen zu lassen. Es dauert eine ganze Weile bis ich wieder anfange zu fühlen und es ist nicht gerade angenehm, ich zitter unkontrolliert und meine Zähne schlagen andauernd klappernd aufeinander. Jeder warme Tropfen Wasser fühlt sich an wie ein Messerstich.
Als mein Körper wieder vollständig an Gefühl zurückerlangt hat stellt Chishiya das Wasser ab und hebt mich einfach hoch. Ich will überrascht aufschreien aber meine Stimme war nur ein kaum hörbares Krächzen, er schnaubt nur belustigt bei dem Ton und kutschiert mich dann einfach Kommentarlos zurück ins Zimmer.
Der Mann in der weißen
Weste setzt mich auf sein Bett ab und sieht mich nur abwartend an.

,,Hör zu du trägst nasse Klamotten und das ist nicht gerade vorteilhaft. Ich will dich nur fragen ob du es alleine schaffst dich auszuziehen?"

Mit großen Augen sehe ich zu ihm und er lacht belustigt auf.
Er zieht den Reißverschluss seiner Weste hinunter und streift sie ab, perplex sehe ich zu ihm. Meine Augen schweifen für einen kurzen Moment über seinen nackten Oberkörper ehe meine Augen erneut in seine treffen. Er schüttelt nur den Kopf und schmeißt mir seine Weste zu, ehe er sich umdreht und wartet.
Ich verstand und beschämt beginne ich mir das nasse Oberteil abzustreifen, mit einem klatschen fällt das weiße Shirt zu Boden. Mit zitternden Händen greife ich nach der Weste und ziehe sie mir drüber. Als das ratschen des Reißverschlusses erklingt dreht sich der Mann vor mir wieder um und nickt zufrieden.