Chapter 3

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Am nächsten morgen hörte man nur wie jemand total wütend herum schrie. "Wenn ich dich erwische! Ich mach dich kalt du Arsch!" Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Das hatte er nun davon. Ich hoffe die nächsten Nächte bleibt es jetzt leise. Der morgen war eher unspektakulär. Der Wetterbericht meldete auch für heute wieder schönstes Wetter. Ich wollte aber nur im Bett liegen bleiben und zocken. Meine Konsole war aber eindeutig zu alt, also musste eine neue her. Ich muss also in die Stadt mir eine neue besorgen. Nervig. Wenig später hatte ich mich fertig gemacht und verließ die Wohnung. Vorm Haus angekommen sah ich wie die zwei Typen immer noch neben der Maschine standen. Der eine war groß und hatte schwarze Haare, er telefonierte mit jemanden und schien sichtlich unglücklich über die Situation. Der andere saß einfach auf dem Boden und beobachtete ihn. Es war der blonde Junge von nebenan. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen, als ich an den beiden vorbei lief. Kurz sah der Blondschopf zu mir auf und unsere Blicke trafen sich.

Ein paar Stunden später hatte ich alle Besorgungen erledigt und kam wieder Heim. Das Motorrad war weg, genauso wie die zwei Jungs. Dachte ich zu mindestens. Als ich gerade meine Tür aufsperren wollte, stand da der Blondschopf, wie aus dem nichts neben mir.
Was will der denn jetzt, dachte ich nur.
"Warst du das mit dem Bike?" fragte er ganz direkt.
"Wer will das wissen?" entgegnete ich Ihm nur. Als ich mich zu ihm drehte, fielen mir direkt seine grünen Augen auf. Wieso hatte ich die vorhin nicht bemerkt.
"Ich hab zuerst gefragt. Also. Warst du das?" Er ist ganz schön nervig.
"Was ist denn, wenn es so wäre?"
"Gib mir einfach den Auspuff zurück und die Sache ist erledigt."
"Keine Lust. Und jetzt Tschau. Ich will zocken." damit drehte ich mich zur Tür und wollte gerade aufschließen als er mich an der Schulter packte. Sofort ließ ich wie aus Reflex meine Einkaufstüten fallen. Ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut und es lief mir eiskalt den Rücken runter. Der Blondschopf konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte er auch schon einen saftigen Leberhaken von mir eingesteckt. Danach trat ich ihm noch mit voller Wucht gegen die Schläfe und schon lag er Bewusstlos vor mir. Mein Herz raste. Meine Augen starrten völlig emotionslos auf den Blondschopf. Ich verweilte kurz in meiner Position bis ich wieder klar denken konnte. Verdammt was war gerade passiert? Ach Menno. Ich kann den armen Kerl doch nicht einfach hier liegen lassen. Irgendwie tat er mir jetzt leid. Also hob ich ihn hoch und warf ihn mir über die Schulter. Er war leichter als ich dachte. Ich legte ihn auf mein Bett und ging in die Küche. Vielleicht verzeiht er mir ja, wenn ich uns was leckeres koche. Alles was ich wirklich selbst kochen konnte war allerdings nur Omurice. Das muss eben reichen. Ich hoffe er mag es genauso süß wie ich...

Der Omurice ist mir wirklich gut gelungen. Der Blondschopf war immer noch total weggetreten. Naja dann essen wir eben später. Ich beschloss erstmal meine neue Konsole aufzubauen. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und fing direkt an zu zocken. Den Jungen in meinem Bett hatte ich schon total vergessen. Plötzlich ertönte eine Stimme direkt hinter mir. "Was zockst du denn da?" Mein Kontroller flog quer durchs Zimmer, weil ich mich so erschrak. "Ähh...Ähm. Du bist ja wach." 
"Ja scheint so. Aber du sag mal wo bin ich überhaupt?" 
"Ah ja sorry. Du bist bei mir zu Hause. Du tatst mir leid, weil ich dich einfach so ausgeknockt hatte, da hab ich dich mit rein genommen. Ich hab uns auch Omurice gemacht als Entschuldigung." Etwas verwirrt sah er mich an und setzte sich dann zu mir auf den Boden.
"Nimmst du immer einfach so fremde Leute mit zu dir nach Hause?"
Ich wusste nicht so Recht was ich darauf Antworten sollte.
"Ich könnte ja ein total fieser Typ sein, der dich jetzt ausraubt." 
Nach der Aussage konnte ich mir mein Lachen echt nicht mehr verkneifen. 
"Was ist denn daran so komisch?"
"Sorry, aber ich hab dich eben mal so mir nichts dir nichts Bewusstlos gekickt und du denkst ich würde mich einfach so von dir ausrauben lassen? Ich glaube du solltest eher Angst vor mir haben." Blondschopf fing plötzlich auch an zu lachen. Und so lachten wir kurz beide über die Situation bis er sagte "Übrigens tut es mir leid, dass ich dich vorhin so überfallen hab. Aber ich hatte gesehen wie du dich darüber gefreut hattest, das Bajis Bike kaputt war, da wollte ich der Sache auf den Grund gehen." 
"Schon gut. Ich hab sein Auspuff tatsächlich. Aber nur weil das verdammte Ding so laut ist und ich nicht schlafen kann. Du kannst Ihn wieder haben, wenn du willst, aber sag ihm er soll das nächste mal ein paar Blocks entfernt halten und dich raus lassen. Ok?" 
"Klar kein Ding. Ich bin übrigens Chifuyu Matsuno. Und du bist?"
"Oh ähm ich bin Yumi Toshima, freut mich sehr."
Wir gaben uns die Hand und mussten beide grinsen.
"Hast du Hunger?" fragte ich ihn.
"Klar warum nicht. Wenn du extra gekocht hast, dann sag ich nicht nein"
Freudestrahlend stellte ich ihm sein Essen hin und wir Wünschten uns einen guten Appetit. Schon bei dem ersten Bissen verzog der Blondschopf sein Gesicht.
"Schmeckt es nicht?" fragte ich enttäuscht.
"Das ist echt ganz schön süß. Wie kannst du das essen?" 
"Umso süßer, umso besser. So schmeckt es am besten." Gab ich nur glücklich zurück und schaufelte mir einen Happen nach dem anderen in den Mund. Chifuyu aß sein Teller auch komplett leer, auch wenn es ihm nicht so sehr schmeckte wie mir.
"Okay dann geb ich dir mal den Auspuff und dann kannst du gehen."
"Wenn du nichts dagegen hast würd ich gern ne Runde mit zocken. Ist das ok?"
Meine Augen funkelten und ich war sofort angefixt. 
"Na klar! Ich hab heute ein paar neue Games gekauft. Ich glaub das hier kann man gut zu zweit spielen" 
"Ich mach dich fertig Yumi."
"Das ich nicht lache Fuyu."
Der Blondschopf schaute mich verwirrt an.
"Oh sorry ich meinte Chifuyu."
"Ne schon ok. Irgendwie find ich es cool wenn du mich so nennst."

Nach gefühlten einhundert Runden Mario Kart, stand der Gewinner fest. Yumi hatte Chifuyu klar besiegt.

"Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich abziehe." 
"Ohman du bist echt gut darin. Wie oft zockst du denn bitte?"
"Naja also das hab ich grad zum ersten mal gespielt." gestand ich ihm. Schließlich hatte ich seid einem Jahr keine Konsole mehr in der Hand und es tat so gut mal wieder mit jemandem so unbeschwert zu spielen.
"Du willst mich doch verarschen?" fragte er mit hoch gezogener Augenbraue.
Ich boxte ihm leicht auf den Arm.
"Ehrlich. Ich hab das heute zum ersten mal gespielt. Bin eben ein Naturtalent."
"Das bist du anscheinend Wirklich. Dann fordere ich dich in einem anderen Spiel heraus."
"Du willst anscheinend nochmal verlieren. Das kannst du haben."

Wir spielten bis in die Nacht rein und keiner von uns wollte aufgeben. Irgendwann fielen uns beiden die Augen zu und wir schliefen einfach auf dem Boden vor der Konsole ein. Am nächsten Morgen lag ich in meinem Bett. Wie bin ich denn hier hin gekommen? Total verpennt stand ich auf und lief in die Küche. Da lag ein Zettel auf dem Tisch.

Guten Morgen Yumi. Ich hatte gestern echt viel Spaß. Den Auspuff hab ich mir mal mitgenommen. Das ist doch ok oder? :) Ich musste leider los. Aber wenn du heute Abend zu Hause bist, dann würde ich wieder vorbei kommen. Also bis später.
Chifuyu. 

Stimmt den Jungen den ich gestern ins Nirwana befördert hatte war ja bei mir. Er hatte mich anscheinend auch ins Bett gelegt. Er ist echt voll nett. Wenn er heute Abend wieder vorbei kommt, dann mach ich ihn aber richtig fertig. Der kann sich auf was gefasst machen. Vielleicht koche ich auch wieder was. Hätte nicht gedacht so schnell einen Freund zu finden. Ich hätte nicht mal gedacht, dass ich überhaupt mal Freunde finden würde. Wieso hatte er eigentlich keine Angst vor mir? Wieso findet er mich nicht komisch? Für ein Mädchen bin ich doch total merkwürdig. Bis jetzt hatte ich auch nur einen Jungen kennengelernt der mich mochte. Mit Mädchen konnte ich noch weniger anfangen, weshalb ich nie eine Freundin hatte. Also war ich immer allein. Nur meine Mutter war immer für mich da. Mehr brauchte ich auch nicht. Sie war wie meine beste Freundin. Zum ersten mal war ich dankbar dafür jetzt in Tokyo zu leben.



Broken Souls/ Mikey x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt