Kapitel 20

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Danke für über 3K Reads <3 ich schick euch allen ganz viel Liebe aus Guatemala und wenn ich zurück in Deutschland bin versuche ich wieder öfter Kapitel zu veröffentlichen.
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Da standen sie nun.
Möbius.
Mit ihren weißen Uniformen.
Genau wie die der Kerle die mich sonst wohin verschleppen wollten, als Fuyu mir zur Rettung eilte. Allein bei dem Gedanken lief es mir wieder eiskalt den Rücken runter.
Sie waren zahlenmäßig etwas überlegen und dazu sahen sie auch noch älter aus, als die meisten der Toman Mitglieder. Und auch älter als ich, was ich beim Kämpfen mit einkalkulieren muss, da sie von der Statur deutlich massiver sind. Ich kann also ruhig meine ganze Kraft in meine Attacken legen. Manche von denen werde ich damit zwar wirklich fies verletzten, aber das haben die Kerle nicht anders verdient. Mein Blick fiel auf den Kerl in der roten Uniform, die nicht zu den anderen passte. Anscheinend ist das ihr Anführer und wenn ich richtig gehört habe, heißt er Osanai. Er macht ganz schön ein auf dicke Hose mit seiner Kippe im Mund und seinem arroganten Blick.
"So Mikey dann lass uns mal tanzen und nachdem wir euch fertig gemacht haben, gehört euer Gebiet uns und die Tokyo Manji Gang ist Schnee von gestern." Die Leute von Möbius applaudierten, jubelten und heizten die Menge an. Was für ein widerlicher Kerl. Dem würde ich gern, sein Grinsen aus der Visage prügeln. Mikey sagte kein Wort, sondern lief nur auf ihn zu und verpasste ihm einen Kick der gesessen hatte. Dieser Osanai sank zu Boden und plötzlich wurde es toten still. Die Luft war so aufgeladen, dass man das Gefühl hatte, gleich würde sie Funken schlagen. Kurze danach stürmte Möbius wie wild los und eine heftige Schlägerei brach aus. Das war meine Chance. Ich kroch durch das Loch und rannte in die Menge, dabei verpasste ich zwei Leuten einen Leberhacken und trat einem dritten mit einem saftigen Sprung in die Fresse. Neben mir stand der immer grinsende Smiley. Er zertrümmerte mit seinem Schlag gerade einem Kerl die Nase, als er mich entdeckte.
"Ey Yumi, schön das du auch hier bist. Willst wohl auch ein paar Kerlen aufs Maul hauen." Während er das sagte, schlug er wieder jemandem volle Kanne in die Magengrube. Verrückter Typ wenn ihr mich fragt, aber auch irgendwie sympathisch. Ich grinste zurück und meine Augen strahlten.
"Ich kann euch doch nicht den ganzen Spaß alleine haben lassen" gab ich kurz zurück und widmete mich wieder meinem Gegner. So einen tollen Kampf hatte ich noch nie. Mit Freunden zusammen gegen den Feind kämpfen, macht ja so viel mehr Spaß, als alleine zu kämpfen. Ein paar von denen schrien als sie mich sahen "Was macht denn ein kleines Mädchen hier", aber die konnten meistens gar nicht ausreden, da lagen sie schon am Boden. Ein paar Schläge und Tritte hatte ich mittlerweile auch kassiert, aber es machte einfach zu viel Spaß. Ich war wie im Wahn und prügelte mich durch die Menge. Um mich herum verschwamm die Sicht, ich nahm nur noch das wahr was direkt vor mir lag, bis mein Blick zu dem Kerl mit der roten Uniform schweifte. Er rappelte sich gerade auf und zückte ein Messer. Fuck, dachte ich nur und konnte nicht anders, als mich zu ihm durch zu ringen. Erst als ich fast bei ihm war, sah ich Mochi. Er stand mit dem Rücken zu uns und war umzingelt von Gegnern. Er machte zwar einen nach dem anderen platt, aber trotzdem war es zermürbend, wenn alle auf einen gehen. Osanai nahm das Messer nach oben und stürmte auf Mikey zu. In meinem Kopf schaltete sich alles aus. Wie in Trance bewegte ich mich durch die sich prügelnden Jungs, wich allen gekonnt aus und bahnte mir so schnell ich konnte die letzten Meter zu Mochi. Ich nahm ein wenig Anlauf und sprang dem großen Kerl auf den Rücken. Mit meinen Beinen umschlang ich seinen Körper und isolierte seine Arme. Mit meinen Armen hingegen umklammerte ich seinen Hals und drückte zu. Als das Messer zu Boden fiel, drehte sich Mochi zu mir um. Ich sah ihn zwar an, aber wirklich anwesend war ich in dem Moment nicht mehr. Ich richtete meinen Blick wieder auf das Arschloch, dass ich fest umklammert hatte. Er versuchte mich irgendwie von sich herunter zu zerren, aber ohne Erfolg. Ich spürte seine Halsschlagader an meinem Arm pumpen, sein Herz raste und er begann verzweifelt nach Luft zu schnappen. Ich wollte sehen wie sich seine Augen langsam schlossen, hören wie sein Herz allmählich langsamer schlägt, bis es kaum noch hörbar pocht und sein Atmen sich so verlangsamt, dass er irgendwann damit aufhört. Doch in dem Moment, als er auf die Knie sackte, spürte ich einen dumpfen Schlag auf meinem Hinterkopf. Jemand hatte mir eine über gezogen. Mein Griff lockerte sich und ehe ich mich versehen konnte, lag ich auf dem Boden. Es dauert kurz bis ich zu mir kam, doch dann hatte ich schon einen Fuß in der Seite. Dieser beschissene Osanai trat mich wie ein Stück Dreck. Seine Tritte hatten wirklich Kraft und so brach er mir eine Rippe nach der anderen.
"Ein Mädchen hat hier nichts zu suchen. Aber wenn du schon mal da bist, dann werde ich dir mal zeigen, dass man sich nicht mit mir anlegt." Ich warf ihm einen Todesblick zu. Er machte mir keine Angst, egal wie oft er zu trat, ich spürte den Schmerz in jeder Zelle meines Körpers und trotzdem empfand ich nur pure Freude. Ein weiterer Tritt folgte und ich musste Blut spucken.
"Lange machst du es nicht mehr Süße." zog er mich auf. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich konnte nicht anders als los zu lachen. Das machte sooo viel Spaß. Ich will noch mehr, dachte ich mir nur. Ich rappelte mich wieder auf und mein Gegenüber starrte mich nur verwundert an. In meinem Mund schmeckte ich mein Blut, der Geruch von Eisen stieg mir in die Nase und ich leckte mir kurz mit meiner Zunge über die Lippen. Danach verschwand mein Lächeln und mein Blick wurde leer. Ich legte den Kopf etwas schief und schaute meinen Gegner emotionslos an.

Die Stimme in meinem Kopf sprach wieder und wieder Töte ihn. Mach ihn kalt. Du willst es doch auch. Er hat es nicht anders verdient! und so schaltete ich komplett ab. Er versuchte mir einen Schlag nach dem anderen zu verpassen, aber ich wich gekonnt jedem aus, sodass er ein wenig aus der puste kam. In diesen Momenten war ich glücklich über meine Größe, denn damit war ich fiel wendiger, als diese Riesen. Durch das fiele Adrenalin, das durch meinen Körper floss, waren meine Schmerzen erträglich geworden. Schon faszinierend was der eigene Körper leistet, um einem am Leben zu halten. Plötzlich sah ich meine Chance. Ich kniete mich hin und ließ mein Bein am Boden herum wirbeln, sodass ich ihm die Beine unter dem Boden weg trat. Damit hatte er nicht gerechnet und verlor das Gleichgewicht. Mein Körper bewegte sich von ganz allein. Im nächsten Moment hockte ich über ihm und hielt ihm sein eigenes Messer an die Kehle. Das hatte ich vorhin schnell aufgehoben, als das Arschloch auf mich eingetreten hatte. Zu meinem Glück hatte er es nicht mitbekommen und jetzt ist seine eigene Waffe auf ihn gerichtet.
"Du bist doch komplett gestört du verdammte Schlampe!" schrie er mich an. Doch als ich das Messer fester an seine Kehle drückte und ein wenig Blut aus seiner Haut heraus quoll, wurde er ganz still. Was um mich herum geschah konnte ich weder sehen, noch hören, ich schaute nur den Kerl an, der unter mir lag und schmeckte immernoch mein eigenes Blut in meinem Mund.
"Du wolltest doch Mikey vorhin genau mit diesem Messer in den Rücken stechen oder?" fragte ich ihn kalt und ohne auch nur zu zwinkern. Tu es! schrie die Stimme in meinem Kopf wieder. Doch gerade als ich es fester zudrücken wollte, durchdrang mich ein heftiger Schmerz. Was war gerade passiert? Ich ließ das Messer instinktiv fallen und meine Arme fielen nach unten. Osanai fing an zu lachen, während ich plötzlich Husten musste und dabei eine Menge Blut aus meinem Mund kam. Kein gutes Zeichen...

"Das wars dann für dich Süße" sagte er und warf mich zur Seite...

Broken Souls/ Mikey x OCWhere stories live. Discover now