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Jimin

*

Der nächste Morgen war weit fortgeschritten und wir lagen am Strand. Zum Glück war das Wetter heute besonders angenehm und warm.

Wir hatten alle recht schnell beschlossen, an den Strand zu gehen, einfach die Seele baumeln zu lassen. Natürlich sorgte Jin dafür, dass wir uns auch alle eincremen.

Yoongi und ich lagen unter einem Sonnenschirm die wir uns ausleihen konnten. Während er schlief, schrieb ich in meinem Heft. Und ich mochte das, was Mr. Lee von uns wollte. Ich schrieb jeden einzelnen Tag, ab Beginn der Busfahrt.

"Schreibst du immer noch?", nuschelte es neben mir und ich sah zu ihm. Yoongi blickte mich mit offenen Augen an. Sein Blick leicht verschlafen und ich musste zugeben, er sah zum Anbeißen aus. Leicht von meinem Gedanke beschämt bemerkte ich, wie die röte sich auf meinen Wangen ausbreitete und blickte weg.

"Mhmh! Bin aber gleich fertig.", sprach ich aus und schrieb meinen letzten Satz zu Ende.

Ich packte meinen Stift und das Heft weg. Yoongi drehte sich zur Seite. Er hatte zum Glück ein Shirt an.
Er streckte seinen Arm aus und deutete damit an, mich zu ihm zu legen, was ich zu gern tat. Ich rutschte näher zu ihm und kuschelte mich seitlich an ihn ran. So eine Klassenfahrt war herrlich.

Yoongi schlang seinen freien arm um mich und zusammen genießten wir die Ruhe und das rauschen des Meeres.

~

"Leute! Ich hab die Idee!"
Wir sahen alle zu Tae. Wir lagen immer noch am Strand. Wir waren dem nicht müde geworden, doch so langsam sank die Sonne.

"Welche Idee?", fragte Namjoon skeptisch.
"Lasst uns in eine Karaoke Bar gehen!", rief Tae euphorisch aus.
"Das ist eine gute Idee!", sprach Mark aus. Jackson neben ihm nickte ebenfalls begeistert.
"Dann gehen wir!", rief Jaemi und sprang recht schnell auf.

Innerlich seufzte ich. Das wollte ich eigentlich vermeiden, jedoch hoffte ich, dass die anderen einfach alle singen wollten und ich nicht musste.

Wir standen daher alle auf und machten uns fertig und liefen los, jedoch trübte dies nicht meine gute Laune. Es war einfach herrlich in der Heimat zu sein. Schöner wäre es jedoch, wenn Halmoeni und Halaboeji da wären.

"Minie? Wieso schaust du so traurig?", fragte mich Jaemi. Sofort drehten sich alle zu mir und ich stockte. Ich hob meine Hände und winkte halb, in dem ich verneinte.
"Es ist nichts! Alles gut!", sprach ich hektisch aus, doch Jackson und Jaemi hoben gleichzeitig eine Augenbraue.
"Was ist los? Willst du nicht in die Karaoke Bar?", sprach Yoongi neben mir.

Sofort schüttelte ich mit dem Kopf.
"Doch doch! Mir kam nur der Gedanke, dass es so schön ist, wieder in der Heimat zu sein und ich es wirklich vermisst habe. Nur wäre es viel schöner, wenn Halmoeni und Halaboeji da wären.", lächelte ich meine Freunde und Geschwister an, zuckte dabei die Schultern.

"Minie…", kam es von Jaemi und sah mich traurig an.
"Schon okay, Noona!"
"Los! Lasst uns gehen. Sonst sind die guten Plätze weg.", sprach ich aus.

Ich nahm Yoongis Hand und zog ihn weiter.
"Warum sind denn eure Großeltern nicht zu Hause?", fragte mich Mark.
"Halmoeni und Halaboeji besitzen Hotels in verschiedenen Ländern. Sie haben bisher erfolgreich alles von zu Hause erledigen können, aber dadurch, dass sie einiges sanieren mussten, müssen sie jetzt zur Abnahme zu den Hotels.", sprach ich klar und deutlich.
"Ah! Und sie konnten dich nicht mitnehmen, da Schulpflicht besteht.", kam es von Namjoon.
"Ja! Ich wäre gern mitgegangen. Ich wollte nicht nach Seoul.", nuschelte ich und sprach die Wahrheit aus.

"Was?", kam es geschockt von Jackson und er blieb stehen. Sah mich mit großen Augen an.
"Warum nicht?", kam es genauso geschockt von Jaemi.

Wir blieben auch stehen, sowie die anderen.
Ich seufzte auf.
"Ich hatte Angst.", griff ich nach dem Saum meines Oberteils.
Jeder sah mich verwirrt an.
"Ich hatte Angst, mich in Seoul nicht passend integrieren zu können. Keine Freunde zu finden und mich auch mit meiner Familie nicht verstehen zu können. Immerhin haben wir lange getrennt voneinander gelebt und da verändert man sich.", sprach ich aus und dann lächelte ich alle an.

"Doch jetzt ist alles anders. Ich habe die besten Geschwister und tolle Freunde gefunden.", nickte ich.
"Naww! Du kleines Mochi! Ich muss dich drücken!", rief Jin ergriffen aus und schon wurde ich umarmt.

Ich kicherte und umarmte Jin ebenfalls.
"Macht euch keine Sorgen. Klar, bin ich traurig, dass ich meine Heimat und unsere Großeltern nicht sehe, aber es gibt genug Momente, wo man sich besuchen kann.", sprach ich, nachdem ich mich von Jin löste.

"Wir sind jedenfalls froh, dich in unseren Kreisen zu haben, Jiminie!", zeigte mir Tae ein Fingerherz und ich tat dasselbe.
"Wenn dich wieder etwas bedrückt, rede mit uns, okay?"

Ich nickte Jackson zu. Das würde ich auch, aber erst wenn wir wieder zu Hause wären. Ich wollte das, was ich mit Yoongi besprochen hatte, ansprechen, doch jetzt hieß es erst einmal Spaß haben. Zumindest die anderen.

"So, aber nun gehen wir weiter!"
"Ja! Auf geht's!", rief Hobi und klatschte in die Hände. Wir liefen weiter und Yoongi hielt weiter meine Hand. Die anderen liefen vor, als Yoongi seine Hand von meiner löste und stattdessen seinen Arm um meine Schulter legte. Ich schlang einen Arm um seine Hüfte.

"Jimin?"
"Hmm?", blickte ich zu ihm, während wir weiter liefen.
"Ich bin froh, dass du nach Seoul gekommen bist!", sprach Yoongi und sah dann zu mir hinunter.

Innerlich breitete sich eine Wärme aus und ich lächelte.
"Und ich bin froh, dich kennengelernt zu haben, Yoongi!", nickte ich und während wir liefen, beugte sich Yoongi herunter und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.

Zufrieden mit dem Moment, kuschelte ich mich ihn und Arm in Arm liefen wir zur Karaoke Bar.

*

Copper-Curly

The First Love •|| Yoonmin ||•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt