The First Love •|| Yoonmin ||•

55

Jimin

*

Sie lachten und quatschen über alles und jenes. So ausgelassen. Selbst Yoongi lachte mehrmals und war auch wieder völlig anders als in der Schule. So locker und losgelöst. Mir gefiel es genauso sehr wie die stille Seite an ihm. Man bemerkte, er fühlte sich wohl.

Ich hatte den Tisch im Garten abgeräumt und wieder neu gedeckt, während die anderen sich unterhielten und den Grill anschmeißen. Bemerkt hatten sie es noch nicht, aber das war schon okay.

Ich ging wieder rein, um den letzten Rest zu holen. Dabei gingen meine Gedanken wieder zurück zu gestern. Mein Gewissen ließ mich nicht in Ruhe.

Das kann ja noch heiter werden. Ich seufzte tief aus.
"Ist alle gut Jiminie?", fragte mich Tae, der hinter mir stand. Ich zuckte vor Schreck zusammen und fasste mir an die Brust.

"Gott Hyung! Jetzt hast du mich aber erschreckt.", keuchte ich und atmete tief aus und ein.

"Entschuldige! Das wollte ich nicht, aber dein tiefes Seufzen hat man bis nach draußen gehört."
"Was? Wirklich?", fragte ich entsetzt nach, doch Tae kicherte, als er mir einen Arm um meine Schultern legte.

"Das war ein Scherz! Ich wollte dich etwas aufheitern, aber mal was anderes. Was geht in deinem hübschen Köpfchen vor sich, dass du so tief seufzt? Hat Yoongi etwas getan und hat dich verletzt?", fragte Tae besorgt nach. Ich wollte etwas einwenden, doch es wurde sofort hektisch.

"Wenn ja, dann mach dich auf was gefasst! Dem Idioten werde ich's zeigen! Niemand tut dir weh!", wollte er zurück laufen, doch ich hielt ihn auf.
"Nicht Hyung! Yoongi hat mir nicht weh getan! Beruhige dich!", sorsch ich ruhig auf ihn ein.
"Und warum hast du dann so tief geseufzt?"

Ich blickte ihn an. In seinen Augen stand wirkliche Besorgnis geschrieben. Ich sah weg und raus aus dem Küchenfenster. Ich konnte Yoongi von hier aus stehen sehen.
"Kannst du mir versprechen, dass das unter uns bleibt?", fragte ich leise.
"Großes Ehrenwort! Jimin, ich bin manchmal ein Schussel und sage vieles, bevor ich darüber nachdenke. Liegt wahrscheinlich daran, dass mich meine Mama als Baby hat fallen lassen. Glaub mir! Mein Appa schüttelt heute noch den Kopf darüber."

Ich sah ihn entsetzt an und wollte fragen, wie das passiert ist.
"Oh nein! Du kannst mich später darüber ausfragen, aber was ich sagen will, wenn man mir etwas anvertraut, dann bleibt das bei mir, bis ich zu Grabe getragen werde. Selbst wenn ich entführt werden sollte und man sollte mich foltern, kommt kein Wort über meine Lippen! Großes Ehrenwort!", legte er seine Hand zur Bestätigung auf sein Herz.

Tae war schon wirklich niedlich. Verrückt, aber niedlich.
"Danke Hyung!"
"Ach was! Nicht dafür! Aber genug darüber, was liegt dir auf dem Herzen?", zog er mich zum Tisch. Wir setzten uns.

Ich benetzte meine Lippen und fasste mir an meinen Saum meines Shirts.
"Hyung? Wann… wann hattest du dein erstes Mal?"
Taes Mund klappte auf, seine Augen wurden größer und dann strampelte er sehr oft mit seinen Beinen auf den Boden.
"Oh mein Gott! Sag nicht ihr hab…", ich unterbrach ihn, indem ich leicht genervt meine Hand auf seinen Mund legte.
"Hyung! Würdest du bitte einfach meine Frage beantworten, ohne Mutmaßungen anzustellen? Bitte?"

"Entschuldige Jiminie!", räusperte sich Tae und runzelte kurz die Stirn.
"Ich glaube, da war ich 15.", zuckte er mit den Schultern und ich bekam große Augen.
"Keine Sorge! Das war mit meinem Kookie.", grinste er und lächelte jetzt.
"Wie war das damals für dich? Hast du dich bereit gefühlt oder hast du es bewusst für dich entschieden, dass du es wolltest?"

Tae sah mich lange an, bis er mir die Frage beantwortete.
"Hmm, ich glaube, man kann das nie genau sagen. Als es damals mit mir und Kookie ernst wurde, war ich total nervös. Wir hatten ein wirklich schönes Date zusammen, leider brach am Abend ein Unwetter aus und wir saßen gerade in einem Park und Picknickten. Ich muss nicht erzählen wie nass wir waren. Kookie interessierte es nicht wie nass er war sondern nur für mich. Er brachte mich zu sich nach Hause. Seine Eltern und Lisa waren vereist gewesen, daher konnte er das ungesehen tun. Er zog mich ohne, Wenn und Aber ins Bad und zog mich aus."