Erwähle die ganze Beschreibung des Nichts

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Das erste Mal ein Wort verstanden. Bin mir nicht sicher, ob die vorherigen Leser selbst dies kannten. Bin mir nicht sicher, ob die Sicherheit mir dort bereitet. In der Härte, in der das Wort voranschreitet. Es ist schon eingeschrieben. Oder doch nur ein Konzept davon. Damit ich es lesen kann. Also gehe ich ganz nah heran. Ich will jedes Wort verstehen. Ich will mit jedem inspirierenden Gedanken dahinter gehen. Ich will diese Worte mitnehmen und sie für mich als erstes neu, unbekannt, unschuldig und damit alt verstehen.

Ich will diese Worte aus dem Mensch saugen. Ich will, dass sie mich meines Verstandes berauben. Ich will, dass auf ihnen noch Neues wächst und ich will, dass damit für mich das Gefühl für immer bleibt. So wurde es mir anerzogen, so wurde ich immer schon meiner selbst belogen. Denn was dort nicht steht und was dort versteht, mehr ist, als ich es kann. Zieh ich mir noch eine Zeile nah heran. Ich werde es verstehen. Nicht in mir selbst, nicht in mir gehalten, sondern in dem, was ich weitergebe. Wie ich jetzt nicht weiterlese, sondern überlege.

In den Texten damit gespalten, damit dem Nächsten noch erzählt, was für mich dieses Buch dort erwählt, was mich so quält und was ich damit als ersten Satz für dich hingeschrieben. Als Abbild für immer geblieben. Denn nicht, was damit nicht gewählt, sondern was ich damit von mir erzählt, soll bleiben als die Nichtigkeit, für die ich zum Nichts werde. Bereit, Weg beschritten und wieder gekehrt in unserem Sein, all dieser Taschen gut gefüllt, aufgewühlt, bis es sich nicht mehr beschreiben lässt. Das schönste Nichts. Will mich dieser Wörter erwehren und will noch mehr, dass sie mich morgen auch noch nähren. Es gibt ja nicht nur das eine Nichts. Die Stunden des Tages reichen nie aus. Sie haben nicht genug Taschen. Nicht genug um all das Nichts mitzutragen, wie kann der Tag das wagen?

Meine Grenzgeber, meine Behälter, halten all diese Meriten bestimmt nicht aus. All diese Wörter dort zu verstehen, all deren Interpretationen immer mitzunehmen und dann noch zurückbringen und zu erklären. Wahrlich, ich kann mich nicht darum scheren. Dass sie sich nicht selbst belehren. Will ich begehren? Diesen wunderschönen Trost, zum Gefühl, dort bereitet nichts in mir, mit ihrer Inspiration. Was neu beschreitet dieses Tal und all diese Qual, erbaut und damit umschlungen von Wörtern, die dort schon errungen, geschafft und damit herangebracht, in mir auf erwählt und damit neu erzählt, was nicht mehr vor mir steht, sondern mit mir weiter in diese Welt dort geht und an sich dann als Welt von sich was hält, erzählt in jedem Wort und damit schon im Hören wieder fort.

Erkannt und damit verwachsen. Niemals gewurzelt, aber schon verkörpert, schon damit weiter gekostet, was das Leben noch bereitet und damit für die anderen beschreitet, damit gegeben, damit erlegt und damit nie mehr verweht. Denn diese Knollen, sie werden liegen, sie werden damit für immer etwas geben, mit dir, zum Siegen. Auffliegen. Diese Medaille willst du geben? Dein Wort? Du willst darauf zeigen und dir damit etwas erzählen. Damit sagen? Nichts. Das war das erste Wort zum Wählen. Mehr hast du nicht gesehen, als das ganze Buch da vor dir stand. Also gib die Medaille aus deiner Hand. Du hast nicht hingesehen.

Du hast nicht gesiegt. Du hast auf keinen Fall für dich dann noch mehr hineingelegt, nicht mehr Interpretation für dich gewebt. Was aus all diesen Errungenschaften schwebt, diese Hoffnung, gehemmt in deinem Bestreiten und all dieser Hemmung, damit auch noch zum Trost, dir als Buch bereitet. Bestreitet, dass nicht schon der andere dort. Ich glaube, diese Rolle ist fort.

Sie wollte mehr von dir. Sie wollte, dass du das Nichts erklärst. Es dort neu erfinden. Also ist es nicht das Wort des Schinden, des Wortes winden, des Wortes finden. Es ist viel mehr. Es ist eine Kraft, die damit diese Wörter neu entfacht. Denn es ist nicht, was in diesen Buch dort eingelegt, sondern was du daraus als Rolle heraus erwählt. Also lebe dich aus und interpretiere dich neu. Und sei dabei niemals auch nur eine Sekunde, ungelesen, wie ein gedrucktes Wort, kühl und scheu.

LyrikskramgeschichtenWhere stories live. Discover now