Verfolg dich, verfolg, entrinne

24 7 4
                                    

In der Fremde doch so verloren, zur neuen Ankunft auserkoren. All diese schönen, verworrenen Gassen. Wo war ich nur gelandet? Erfüllung war dort eingepfercht, in jede dieser einzelnen Waben. Die Seele zu erforschen, bald vergraben, war der letzte Trugschluss dieser schönen, verfremdenden Gaben. Jede für sich geschlossen, einzelne Kammer, schien eine kleine Welt für sich, in der von Hoffnung ihrer Klammer, die Erfüllung eingepfercht, für sich genossen. Doch die Seele zu erforschen war der letzte Trugschluss dieser verformten Gaben, darf ich sie nun haben?

Ich sah Menschen vorbeilaufen, gehetzt wie am letzten, jeden Tag. Streckte ihnen meine Hände entgegen, würden sie nun bitte etwas hineinlegen? Ich sah weiter noch und konnte nicht erblicken, was sich dort vor mir verbarg. Zerbrochen und nicht verbunden. Nie wieder für sich geschunden, an den Rändern gebrochen, damit keiner Sätze gesprochen, unvollendet und erkannt als leer, einheitlich zerbrochen.

Die Menschheit, sie war doch einmal mehr. Ich war einmal doch ein Teil von ihr, ging heran und bat mit Schreien gar sehr, sie wieder für mich zu sein, zu existieren, sich mir zu wehren. Bat, für mich da zu sein, sich zuzukehren, noch mehr von ihren Tugenden zu zeigen. Ich wollte an ihren Trunk meinen Durst stillen und dann laufen, doch meine Hände waren verkauft, wider Willen, als ich weiter an ihrer Gestalt ertrank. Ich hatte mich selbst verloren und konnte mich nicht mehr erkunden, als ich mit ihr ertrank.

Wo flehte die Seele, nicht noch mehr vor mir sehen? Denn dieses Gedächtnis, es wollte zurückkehren in die Kollektivität. Für mich einstehen, mehr beseelt. Ist es nur eine Sammlung wie aus alten Werken? Ist es dann nicht mehr als es schon war? Ich kann es mir für dich allein nur merken, aber kann ich es erst zum anderen hin geben und sagen: "Du wirst doch deine Verbundenheit zu mir tragen? Du wirst mir noch zurückgeben, was ich nicht mehr sein kann, was ich vergessen, verloren und damit auserkoren, nicht weiter beschrieben." Eine Sekunde später werde ich das nicht mehr für dich sein, nichts mehr kriegen, werde die Welt erinnern, dass meine Seele alles gewesen und nur groß, da bewertet als klein.

Also lass mich noch ein wenig zu dir stehen, denn mein Durst, er ist größer als das, was du mir dort kannst geben. Es ist mehr als das, was von all dem, noch vor mir blieb. Ich begrabe dich mit all diesen schönen Gaben. Ich versuche noch etwas zu dir zu sagen, noch etwas mitzugeben. Weiß ich doch, der das Leben wird nicht mehr weiter mit dir gehen. Also lass dich doch selbst begraben, bevor es andere wagen. Wo verfallen deine Gedanken mit dieser Schönheit hin? Wenn das nicht mehr ist, als ein Gewinn, für das Kollektiv, für dem der es zu dir rief. War es dann die Verbundenheit? Sind wir dafür denn nicht schon bereit?

Suche ich in der Dunkelheit das Licht? Bin ich das Wort, dass dein Schweigen bricht? Ich verstehe, wie sehr ich dich will, aber weiter noch habe ich nicht verstanden, nach einem Zeichen von dir, das mich führt und nicht betrügt, zu fragen. Denn in diesem Augenblick der Verzweiflung sind es die Erinnerungen, die mich tragen, werden mich leiten, mir den letzten Weg bereiten. Wie ein unermüdlicher Fluss, der mich durch die Steine bergabwärts trieb, welch Irrtum der sich damit beschrieb.

Welch Irrtum, die mir dort verspricht, dass unsere Verbundenheit selbst mit dem Tode dort nicht bricht. Also lege ich sanft stetig meine Hand auf dieses Grab und hoffe, dass meine Gabe als Verbundenheit für dich meine Seele zu dir trägt. Könnte es doch nicht mehr dort stehen als das, was von dir noch ins Leben ragt. Ja, als wäre jede Energie auch noch hinein und abgerieben. Dann noch mehr, weil sie sich dann selbst nicht mehr versteht und eventuell doch mit dem Tode verweht. Also blicke ich, scheue ich und irre herum, Grab um Grab und versuche dich zu sehen. Und warum?

Ja, weil im Weil dann da noch mehr liegt und ich dran glaube, dass diese Verbundenheit am Ende mir vergibt, dass es sie dennoch zeigt, also auf ihr geweiht, sich verästelt, dann verzweigt, zum Meer und damit geworden. Für uns beide etwas Schönes als Verbundenheit eingeschworen. Denn wo will sie denn sein, wenn, dann nicht hier mit uns allein, schon verworren? Also glaube ich, hoffe ich und verspreche dir danach in den Tod hinaus, dass zwischen uns gespannte Band niemals wird brechen. Begradigt unserer Seele dahin, stetig und für immer. Für dich gehe ich damit hin. Ich trage es wie eine Schleife, breite es aus. Das Geschenk, welches du nicht als Gabe brauchst.

Hoffe, du kommst niemals vor mir wieder heraus, denn ich weiß doch, dass dein Begehren tief und weit all dieser Kunde damit entzweit, viel mehr noch als ein Glaube ist. Denn es ist eine Gestalt, unbekannt, Schritt für Schritt dir gefolgt, damit als Rinne erlaubt und damit nie wieder weiter gesprungen, sich verfolgt, und dir gezeigt, wie sich selbst in Mut umrunden. Was es dir zu erzählen befielt, dieses Stück der Menschlichkeit, ja ich hoffe, ich glaube, ich irre mich, wenn ich der Vernunft einlege, du wärst dafür bereit. Diese Gestalt, gefolgt ohne einer Wahl. Sie hat auch den Durst und die Verbundenheit, sie bleibt. Wird nie wieder vergehen. Also lass sie uns, miteinander, zueinander stehen.

Kannst du sie sehen? Weißt du wer dir dort folgt, durch jede Gasse weiter, bleibt nur mit dir stehen. Wie wir folgen Schritt für Schritt, bekennend sich zum Teil von dem Durst in Verbundenheit in sich vereint. Sie wird niemals vergehen, sondern immer bei mir bleiben. Eingefroren in ihrer Ewigkeit, die Gestalt, wie sie da weiter bedeutet, wie sie ein Lied vom Glauben einläutet. Tief verwurzelte Sehnsucht in meinem Inneren, die mich antreibt und mir Hoffnung einschreibt, die bewegt und damit einsteht.

Sie ist in uns, wir sind sie, wir beide, wir vergessen das bitte nie. Verbunden in der Welt, was auch immer sie darin hält, was auch immer diese von mir auserwählt, werde ich sie schön schmücken und verpacken, sie mir schenken, weiter darüber eine Umarmung lenken, weiter gehen und kein Wort darüber verlieren, in Geduld nach vorne gerichtet, denn die Löcher in der Seele werden am schönsten mit Bändern verpackt, weiter noch als Geschenk, gegeben und für die nächsten formlos hinlegt, im Hoffen dass die Verbundenheit sich nicht bewegt.

LyrikskramgeschichtenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant