Der beste Gruppenleiter Teil 2

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„Gleich wird dasganze Hauptquartier hinter dir her sein. Du hast keine Chance.", rief eine Person aus der Gruppe, als würde mich das einschüchtern. Reflexartig duckte ich mich und als ich merkte wieso, packte ich den bewaffneten Arm und warf den Mann über meine Schulter zu Boden. Er sah mich entsetzt an. Er war vielleicht lautlos gewesen, aber meinem sechsten Sinn entging so was trotzdem nicht. Der braunhaarige umklammerte sein Messer krampfhaft, wie ein Kind seine Kuscheltier, wenn es Angst hatte. Ich trat nach dem Typen, der instinktiv sein Gesicht schützte, was mich nur fester auf ihn ein stampfen ließ. „Hör auf!", rief Baldur. Da wollte wohl jemand mal wieder den Helden spielen. Um zu zeigen, dass er sich seine Worte sonst wohin stecken konnte, bearbeitete ich nun den Bauch des Jägers mit meinen Füßen. „Sonst?", fragte ich durch das Geschrei hinweg.

Gleich drei Agenten griffen mich nun an. Einer versuchte mich mit einem Dolch zu erstechen, ein Anderer gab sein bestes im Faustkampf und Baldur zielte mit einer Armbrust, die auch das Symbol der UJG war, auf mich. Dann ging alles ganz schnell. Ich trat dem Agenten den Dolch aus der Hand und duckte mich, so dass der Faustkämpfer über mich stolperte und ein Pfeil über mich hinweg sauste. Es zischte und Rauch stieg in Windeseile auf und brannte in meinen Augen. Eine Rauchbombe! Kaltes Eisen schloss sich um meine Hände und ließ mich zusammenzucken. Etwas scharfes wurde gegen meine Kehle gedrückt, während ich versuchte durch den dichten Rauch zu atmen. Er brannte scharf in meinem Hals und ich hustete vor mich hin.

Dementsprechend froh war ich, als sich dieser lichtete, auch wenn ich nun erkennen konnte, dass mir ein Messer an den Hals gehalten wurde und das kalte Eisen zu Handschellen gehörte. „Holt jemand Leyna? Alleine können wir ihn nicht töten!", sagte der Junge, der mir mit dem Dolch drohte. „Bringt ihn am besten in den Kerker!", rief die Frau, die sich dazu bereit erklärt hatte die Leiterin der Mörder Agentur zu holen und die anderen stimmten zu. Ein Mann kniete sich neben seinen Kumpel, den ich wohl mit einem Bockspringbett vertauscht hatte und schob seine Hände von seinem Gesicht runter. Seine Nase blutete und war unnatürlich verbogen.

Die war definitiv gebrochen. „Bringt ihn zur Krankenstation.", befahl Baldur und funkelte mich wütend an. „Sei lieber froh, dass es nur einer ist.", sagte ich und er ballte seine Hände zu Fäusten, die vor Wut zitterten. Sein Kiefer mahlte, als würde er gerade versuchen einen Stein zu essen. Jeder einzelner Muskel an seinem Körper war angespannt und er entfernte seinen Blick von mit, als würde er sich sonst nicht beherrschen können.

„Jetzt wo Abanos tot ist hast du bei Leyna eine gute Chance. Obwohl. Wenn ich mir Abanos mal anschaue, steht sie wohl auf Idioten, die durch das Leben stolpern.", sagte ich so trocken wie möglich, um Baldur so sehr zu provozieren wie möglich. Er erstarrte und verkrampfte sich unnatürlich stark. Seine Augen wanderten zu dem verletzen, der gestützt werden musste, um nicht auf dem kalten Boden liegen zubleiben. Baldurs' Urteil war gefallen, als sich der Kerl nach einem Keuchen auf den weißen Untergrund übergab.

Ich ersparte es mir lange auf die grün- braune Masse zu blicken, indem ich mein Blickfeld durch das senken meines Hauptes verringerte. Mein sechster Sinn teilte mir einen Anschlag auf mein Gesicht zu, welchen ich einfach umging, in dem ich mich nach vorne beugte. Die Hand von Baldur sauste über meinen Kopf entlang und hätte fast den Jäger getroffen, der mir die Handschellen angelegt hatte. „Lass dich nicht so provozieren, Baldur!", warnte der Kerl und ignorierte die Drohungen die ich ausrief. Ich zerrte an meinen Armen, was Ove nicht wirklich störte.

Nach einigen Gedankengängen hatte ich den stämmigen und ruhigen Typen erkannt. Er zählte als der be steGruppenleiter der Agentur. „Komm runter, Karan.", sagte er und ich war erstaunt. Er war wohl der erste der mich bei meinem richtigen Namen nannte. Oves Sympathie verschwand, als er die Eisenfesseln enger zog. Wenn man Probleme nur so einfach lösen könnte.

Farbspiel der ZerstörungWhere stories live. Discover now