23.05.16, 04:05 Uhr

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Samstag, 23. Mai 2016, 04:05 Uhr.

»Hey! Stop!«, höre ich den fremden Typen hinter uns brüllen.
Dann startet er eins der Motorräder, lässt den Motor aufheulen und rast uns wie ein Irrer hinterher.

Adrenalin schießt durch meinen Körper, ich presse mich näher an Cass.

»Fahr schneller«, rufe ich ihr zu. »Fahr schneller!«

Und sie rast durch die Nacht, als gehöre sie nur uns, und der Fremde rast durch die Dunkelheit, als sei sie seine.

Äste knacken, das Motorrad holt uns ein, seine Rufe, unsere japsende Schwalbe, welche das schnelle Fliegen verlernt hat – all das hallt durch die stumme Nacht und übertönt das Ruckeln von Dads Volvo.
Der Volvo ohne Scheinwerfer, der Volvo ohne richtige Bremse, der Volvo mit Jacob.

Wir sehen ihn nicht.
Wir flüchten, wir sind betrunken, wir sind anwesend und zugleich nicht da, wir fliegen und fallen.

Und dann hat uns unser Verfolger erreicht.
Unverhofft rast der Fremde mit seinem Motorrad in das Hinterrad von Cass' Schwalbe und somit in uns. Cass' Moped begräbt uns unter sich, das Motorrad des Fremden landet auf unseren Gliedmaßen.

Und als wir das Sterben überlebt haben, überschlägt sich Dads Volvo über unseren Köpfen.

Und Jacob.
Überschlägt sich mit ihm.

Es überleben der Fremde und Cass und ich. Jacob stirbt.
Wegen mir.


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Den Epilog gibt es morgen.
Danke fürs Lesen heute Abend. 
Habt einen schönen Abend.

so grün wie seine AugenWhere stories live. Discover now