Kapitel 3: Rorschach in den Wolken

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Mir fielen beinahe die Augen zu, als ich am nächsten Morgen meinen Caffee in mich rein schüttete. Nach meinem nächtlichen Dilemma konnte ich nach langem wälzen wieder einschlafen, nur um kurze Zeit später schweißgebadet wieder aufzuwachen. Ich kann mich nurnoch verschwommen an meinen Traum erinnern, er muss jedoch gravierend gewesen sein. Wahrscheinlich war es wieder vom Unfall gewesen.

Ich trank den letzten Schluck meines Caffees und stand vorsichtig auf. Mein Rücken schmerzte, es war seit der Nacht nicht wirklich besser geworden. Ich hoffte, ich konnte heute wenigstens ein bisschen mit trainieren, die Meisterschaften fanden bald statt und Professor Kim konnte ich nicht mehr umstimmen, jemanden anderes zu nehemen. Also musste ich alles Training nehmen, was ich bekommen konnte. Ich musste perfekt sein, alles andere wäre eine Schande für die renomierte Uni, die ich vertrat.

Ich stellte meine Tasse in die Spülmaschiene, bevor ich mir eine Leberjacke überwarf und mich auf den Weg zur Uni machte. Mal schauen, was Hobi von seinem Date erzählte.

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Vor der Uni traf ich wie immer auf Hobi. Von weitem winkte mir der Braunhaarige schon fröhlich zu und lief auf mich zu. Fast schon zu übermütig umarmte er mich und drückte mich fest an sich. Dabei schlang er die Arme um meinen Rücken und drückte zu.

Mein Körper spannt sich unter Schmerzen an und ich unterdrückte einen Aufschrei. Augenblicklich löste sich Hobi von mir und schaute mich etwas verwundert an. Doch bevor er etwas sagen konnte, wank ich ab.

"Alles gut, mach dir keine Sorgen. Vielleicht lag ich etwas ungünstig dieses Nacht", beschwichtigte ich ihn. Dabei wusste ich, dass eine Erklärung eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre...

Denn Hobi nahm ohne Protest diese wenig überzeugende Erklärung ab, denn er wusste, dass ich immer sehr gut in meinem Bett schlief. Stattdessen fing er an mir von seinem gestrigen Date zu erzählen.

"Es war so schön mit den Beiden. Wir waren picknicken im Park, sie haben das zusammen vorbereitet und geplant. Es war voll romantisch mit mit bunten Lichtern und allem drum und drann! Die Zwei waren so süß zu mir und wir haben uns viel unterhalten und über unsere Hobbies ausgetausch. Warte, wusstest du, dass die Beiden auch tanzen in ihrer Freizeit? Warte, Jungkook hat was auf seinem Instergram hochgeladen..."

Hobi zog sein Handy aus seiner Tasche und begann, darauf herm zu tippen. Dann streckte er mir das kleine Gerät entgegen und startete das darauf zu sehende Video.

Ich musste schon zugeben, dass dieser Jungkook verdammt gut war. Er tanzte mit einer Präzision, Perfektion und Anmut, dass ich schon fast neidisch wurde.

"Oh mein Gott, ich liebe seinen Tanzstil!" Hobis Augen leuchteten förmlich während er sprach. In seinen Augen sah ich Liebevolle Bewunderung. Was würde ich nur dafür geben, dass mich mal wieder jemand so ansieht...

"Hast du gesehen, wie unfassbar gut er aussieht? So Wie Taehyung, warte, ich zeige dir ein Bild von dein Beiden." Hobi zog sein Handy wieder zu sich.

"Yah, er hat sein Profil nicht auf öffentlich, wie soll ich da ein Bild von ihm bekommen? Und ich habe leider noch keins mit ihm zusammen gemacht. Naja egal, ich stelle dir die Beiden soweiso bald mal vor. Aber jetzt komm, wir müssen zur ersten Vorlesung," zog mich der Braunhaarige Richtung Unieingang. Ich ließ mich mitziehenoch kurz bevor wir die Uni betraten blieb ich stehen und sah in den Himmel. Die Wolken sahen irgendwie seltsam aus, wie ein Engel über einer Brücke.

Kopfschüttelnd folgte ich Hobi schnell ins Gebäude. Wo ich noch an den Engel in den Wolken dachte, fiel mir mein Instagram Account wieder ein. Dort lud ich vorrangigBilder und Videos von mir beim Tanzen hoch und hatte damit schon einige Fans bekommen. Doch seit dem Unfall hatte ich nichts mehr hochgeladen, konnte es einfach nicht. Zu viel erinnerte mich an meine Familie, doch vielleicht sollte ich mal wieder etwas hochladen, ich hatte noch was im Petto. Etwas, was zu meiner aktuellen Stimmung passte. Aber das musste warten bis nach der Uni. Erstmal musste ich die erste Vorlesung überleben.

Die Vorlesung zog sich wie Kaugummi in die Länge. Zusätzlich musste ich auch noch Wooks stechende Blicke in meinem Rücken ertragen. Er saß schräg hinter mir und warf mir während der Stunde immer wieder kleine Papierbälle an den Kopf. Als ich mal einen davon auffaltete war dieser übersäht mit Beleidigungen. Das ich fett sei, untalentiert, und mich niemand mögen würde, nichtmal Hobi und dies würde er mir heute noch beweisen. Und diese Drohung sollte sich bewahrheiten.

Gleich zum Anfang der Pause verschwand Hobi, ich wusste nicht wohin. Wahrscheinlich zu einem seiner anderen vielen Freunde. Also lief ich alleine durch die Uni, um wenigstens kurz an die frische Luft zu kommen. Mir gings nähmlich gar nicht gut. Mein schlechtes Essverhalten und wenig Schlaf, durchs lange lernen und nachdenken, verursachten Schwindel und Kopfschmerzen. Mein Rücken schmerzte immer noch und zusätzlich war da das drückende Gefühl wegen Wooks Drohung.

Plätzlich wurde ich von Händen gepackt und in ein leeren Vorlesungssaal gezogen. Erschrocken schrie ich auf und wollte mich wehren, doch da wurde die Tür des Saales schon zugemacht und verschlossen. Als ich hochschaute blickte ich geradewegs in Wooks vor Wut funkelnde Augen. Angst breitete sich rasend schnell in mir aus und lähmte mich. Ich wusset, er würde seine Drohungen nun wahr machen.

"Da wir Beide wissen, dass Professor Kim seine Meinung über den Mesiterschaftskanditaten niemals ändern wird, muss ich dafür sorgen, dass du nicht in der Lage bist, aufzutreten. Am Besten wäre es für mich, wenn du einfach verschwindest, dich umbringst. Also kleiner, einsamer Jimin ohne Familie. Du bist dir sehr wohl bewusst, dass du niemanden mehr hast, seitdem Hoseok, die Schwuchtel, mit den zwei Schwuchteln zusammen ist?"

Überrascht weitete ich meine Augen. Woher wusste er von meiner Familie Bescheid und seit wann war Hobi mit Taehyung und Jungkook zusammen? Er hat mir, als seinem angeblich besten Freund, gar nichts davon erzählt!

"Aw, du wusstest das gar nicht? Hat dir das dein ach so toller bester Freund gar nichts erzählt? Da hat er wohl besser Freunde gefunden als dich. Ich würde auch nicht gerne mit so einem fetten Schwein wie dir befreundet sein!"

Mir stiegen Tränen in die Augen und liefen über meine Wangen. War ich wirklich so ein schlechter Freund, dass Hobi kein Vertrauen in mich hatte?

Und dann schulg Wook zu.

"Damit du heute nicht trainieren kannst und dass alle sehen, dass auch der ach so perfekte Park Jimin nicht perfekt ist!"

Auch seine zwei Freunde, die mich festgehalten habe schulgen auf mich ein.Ich krümte mich zusammen und hoffte, dass sie nicht meinen Rücken treffen würden. Doch nichts blieb verschont, auch mein Rücken nicht. Als der erste Schlag meinen Rücken traf schrie ich gequält auf. Blut lief meinen Rücken runter, ich spürte es heiß auf meiner Haut. Auch aus meiner Nase lief Blut.

"Bitte Wook, hör auf! Ich werde nicht bei den Meisterschaften antreten aber bitte hör auf."

Wook lachte nur.

"Du denkst wirklich, dass wäre der Grund? Du bist ja noch dümmer, als ich dachte."

Und sie schlugen weiter zu . Mein Sichtfeld begann sich schon zu verkleinern, da stoppte Wook seine Freunde.

"Ich möchteja, dass alle sehen, wie ich dieses hässliche Gesicht verschönert habe und die Entäuschung in den Augen unseres Professors sehen, wenn er sieht, das Jimin heute nicht trainieren kann."

Mit diesen Worten ließen die drei von mir ab und Wook beugte sich nochmal zu mir runter.

"Ich wünschte du könntest dich sehen, wie du hier liegst wie das größte Opfer. So erbährmlich! Aber wenigstens sieht man durch das Blut deine hässliche Fresse nicht mehr. Und ich warne dich, solltest du irgendjemanden davon erzählen, wird es nächstes Mal noch schlimmer, verschanden Missgeburt?"

Unter Schmerzen nickte ich. Dann verließen die Drei den Saal und ließen mich liegen.

Fallen Angel - YoonminWhere stories live. Discover now