Fallen Angel - Yoonmin

Kapitel 17: Neue Bekanntschaften

So beschwingt wie heute war ich schon länger nicht mehr. Also klar, es lief noch lange nicht alles Perfekt aber mithilfe von Hobi hatte ich die letzten Tage große Schritte in die richtige Richtung gemacht. Ich fühlte mich durch ihn nicht mehr so einsam, er half mir. Auch mit Jin hatte ich geschrieben und einen Termin am Freitag ausgemacht. Ich war schon etwas aufgeregt, weil ich ihm von Yoongi erzählen wollte, unter der Voraussetzung, dass alles unter uns bleibt. Aber das hatte Zeit bis morgen. Als nächstes stand erstmal der Besuch beim Tätowierer an, für den wir am Montag noch den Termin gemacht haben. Laut Hobi ist genial gut, er schwärmt geradezu von ihm doch will er mir nicht sagen, wer der Inhaber ist. Als wir am Montag da waren, war dieser nämlich gerade beschäftigt und eine Mitarbeiterin hatte uns einen Termin gegeben. Hobi schien sie zu kennen. Dementsprechend gespannt war ich, als wir in die Straße des Tattoostudios einbogen.

"Hast du dir schon überlegt, was du machst?", fragte Hobi mich.

Ich nickte. "Ja. Aber genauso wenig, wie du mir erzählst, wer der ist, der gleich für immer meine Haut bemalen wird, erzähle ich dir nicht, was ich mir überlegt habe", antwortete ich frech und grinste ihn an.

Hobi warf mir einen empörten Blick zu. "Aber ich bin dein bester Freund." Hochgezogene Augenbrauen meinerseits waren die Antwort und Hobi hob kapitulierend seine Hände. "Ja ok, du hast gewonnen. Dann sehen wir es wohl beide erst später." Wir liefen die Straße weiter runter und je näher wir unserem Ziel kamen, desdo größer wurde der Kloß in meinem Hals. Auf der einen Seite freute ich mich darauf, meine hässlichen Narben zu verstecken, auf der anderen Seite war ich aufgeregt vor diesem großen Schritt.

Vor dem Tattoostudio kamen wir zum stehen. "Bereit?", fragte mich Hobi. Ich nickte nur, unfähig zu sprechen.Hobi hielt mir die Tür auf und zusammen betraten wir das gemütlich eingerichtete Tattoostudio. Alles war in dunklen Tönen gehalten und sehr elegant. Einige Pflanzen standen herum oder hingen von der Decke, an den Wänden hingen Zeichnungen und Fotos von Tattoos, wahrscheinlich hatte der Tätowiere sie gemacht. Das einzigste im Eingangsbereich war der Tresen und eine Gaderobe. Rechts war eine Tür, wo groß und in schnörkeligen Buchstaben "WC" in  draufstand. Links fürte ein Gang weiter ins Innere des Hauses.

"Hobi!", wurde dieser auch schon, wie letztes Mal, überschwänglich von der Frau am Tresen begrüßt. Ich kontte mich beim besten Willen nicht an ihren Namen erinnern.

"IU!", grüßte Hobi zurück. IU kam hinter dem Tresen hervor und die beisen umarmten sich. Wann wandt sich IU an mich.

"Jimin, richtig?" Ich nickte, lächelte schüchtern und verbeugte mich höflich vor ihr. "Naw, Hobi, der ist ja Zucker!", rief sie überschwänglich aus. Hobi lachte nur und IU sagte an mich gewandt:"Du musst mit mir nicht so förmlich umgehen. Ich bin sogar jünger als du. Aber nun hopp, ihr seid ein bisschen spät dran." 

Hobi nickte schmunzelnd und sagte:"Als ob die beiden mir das krumm nehemn würden, wenn ich zu spät da wäre."

"Stimmt auch wieder. Nun denn, ich wünsche euch viel Spaß." Hobi und ich verabschiedten uns von ihr und gingen den linken Gang nach hinten durch. Den Raum, den wir dann betraten, schien so etwas wie der Warteraum zu sein, denn hier standen Sofas herum und im Hintergrund lief leise Musik. Zwei Türen führten in weitere Räume, vermutlich wurde man dort tätowiert.

"Komm Chim, setzten wir uns. Wir werden reingeholt." Ich holte gerade mein Handy raus, um mich etwas abzulenken, da ging die eine Tür auf und ein hübscher, junger Mann trat heraus. Er schien in Gedanken zu sein aber sobald er Hobi sah, schrie er freudig auf.

"Sunshine! Warum kommst du nicht einfach rein?" Freudig lief er auf Hobi zu, der vom Sofa aufstand um ihn in Empfang zu nehmen. Sobald der mir fremde Mann bei ihm angekommen war, nahm er sanft sein Gesicht in seine Hände und gab ihm einen Kuss. Hobi schang seine Arme um ihn und da verstand ich: das musste einer von Hobis Freunden sein. Und da ich Jungkook in dem Tanzvideo, welches Hobi mir mal gezeigt hatte, gesehen hatte, musste das wohl Taehyung sein. 

Die beiden lösten sich wieder und Habi sagte entschuldigend:"Ich wusste nicht, ob ich darf oder ob du noch einen Kunden hast. Außerdem bin ich heute wegen Jimin hier." Er nickte in meine Richtung.

"Ach ja stimmt! Sorry Jimin." Taehyung drehte sich zu mir und lief auf mich zu. Schnell stand ich auf, um nicht unhöflich zu sein, und verbeugte mich vor ihm.

"Freut mich, dich kennen zu lernen, Taehyung. Ich bin Jimin." Taehyung lächelte mich an und umarmte mich kurz. Überrascht schaute ich ihn an, die Umarmung hatte mir gefallen. Doch Taehyung führte mich schon in das Zimmer, aus dem er vor ein paar Minuten gekommen war, Hobi folgte uns. Das Zimmer war ebenso dunkel gehalten wie der Rest des Studios. In der Mitte stand ganz präsent eine schwarze Liege. Bei dem Anblick merkte ich, wie mein Herz vor Aufregung wieder anfing, schneller zu klopfen, doch versuchte, es mir nicht anmerken zu lassen.

"Wo ist Kookie?", fragte Hobi und sah sich suchen um.

"Er hat noch einen Kunden, sollte aber bald fertig sein. Du könntest draußen, bei den Sofas, auf ihn warten." Zweifelnd blickte Hobi mich an, doch ich nickte ihm zu.

"Sei mir nicht böse Hyung aber mir wäre es soweiso lieber, wenn du draußen wartest." Entschuldigend blickte ich meinen besten Freund an. Doch der lächselte mich verständnisvoll an, erinnerte mich nochmal daran, das falls was ist, er draußen warten würde und verabschiedete sich dann mit einer Umarmung von mir.

Sobald die Tür hinter Hobi ins Schloss fiel, wandte sich Taehyung an mich. "So, erstmal nochmal 'Hallo'. Ich bin Taehyung, was du schon weißt, du kannst aber Tae sagen. Ich betreibe mit Kookie diese Tattoostudio und bin spezialisiert auf das verdecken von Narben mit Tattoos. Ich würde vorschlagen, wir besprechen erstmal, was du dir vorstellst und was möglich wäre in der Umsetzung. Und habe keine Angst, Hobi würde mich umbringen wenn ich dir auch nur ein Haare krümme." Zum Schluss lachte er und auch ich musste schmunzeln. Tae war mir sehr sympathisch. Wir setzten uns, ich auf die Liege und Tae auf einen Hocker.

"Nun denn. Erzähl mal, was du dir so vorgestellt hast", sagte Tae, zückte einen Block und einen Stift und sah mich aufmerksam und ermutigend an. Und dann begann ich ihm von meiner Idee zu erzählen.