Kapitel 12

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„PAPA!"

Ich erinnere mich an meine eigenen Schreie. An den Pfeil, der bei meinem Vater in der Brust steckte. Ich war Fünf Jahre alt, als das alles passierte.

Sie packten mich, wie ein Tier. Ich wollte das nicht. Ich wollte weit weg rennen.

„Wir haben sie" sprach einer der Agenten in ein Walkie-Talkie.

„Agent Haymitch, sofort mitnehmen" sagte einer. Er nickte.

„NEIN! NEIN!" schrie ich wie am Spieß, wusste, was hier abging.

„Schnauze jetzt!" zischte er und schlug mir seinen Ellbogen in mein Gesicht.

Ich wusste, was das bedeutete. Das alles hier. Ich wusste, wo sie mich jetzt hinbringen würden.

Papa sagte, ich darf niemandem vertrauen. Keiner Regierung. Absolut niemandem.

Und ich glaube, dass er auch Recht hatte.

Mit einem Mal öffnete ich meinen Augen, zuckte etwas. Ich war eingeschlafen. Ich war in dem Auto eingeschlafen.

Das Auto stand. Ich blickte nach vorne, zu einem großen See. Dort stand Aidan und fühlte Wasser ab.

Wir fuhren jetzt schon seit circa Einer Stunde. Ich war so müde gewesen, also hatte ich keine andere Wahl. Aidan stand auf und kam wieder zum Auto.

„Du bist wach" fing er an. „Hier, trink was. Du brauchst das"

„Ist das Wasser nicht schmutzig?" fragte ich leicht angewidert und nahm die Flasche.

„Nein...das ist ein See von unserer Regierung. Wir reinigen ihn oft" lächelte er. Ich seufzte.

„Wenn ich eine Vergiftung kriege..."

Damit trank ich einige Schlücke. Aidan fuhr los. Ich blickte wieder nach draußen.

Eigentlich hasste ich lange Fahrten. Aber...es nützte nichts. Wir waren nun mal weit entfernt.

„Aidan?" fing ich irgendwann an.

„Ja?" hakte er nach.

„Wie weit ist es noch?" fragte ich. Er seufzte.

„Alicia...das hast du mich eben auch schon gefragt. Es ist noch sehr lange" antwortete er.

„Ich hab jetzt schon keine Lust mehr" seufzte ich.

„Wir machen heute Abend eine Pause, am nächsten Safe-House" sagte er.

„Und wo liegt das?" fragte ich.

„Noch knapp...50 Kilometer entfernt"

Ich atmete genervt aus und lehnte mich gegen das Fenster.

„Langweiligggg!" fluchte ich.

„Du gehst mir auch schon auf den Sack" sagte er. Ich richtete mich wieder auf.

„Wie kannst du sowas nur sagen?" fragte ich und tat so, wie als ob es mich voll getroffen hätte.

„Ich sage es halt" grinste Aidan und blickte zu mir.

„Nein...das hat mich zutiefst getroffen!" spielte ich. Er lachte leise.

Seit wann kann er lachen?

„Versuche dich noch etwas auszuruhen, Alicia"

...

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wuhu
lange fahrten>>

threats of destiny 1 || aidan gallagherWhere stories live. Discover now