Zurück in Amerika

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Ich saß gerade im Innenhof auf einer Bank und lernte. Heute war der letzte Prüfungstag und morgen würde es zurück nach Hause gehen. Ich war zu sehr in mein Zauberkunstbuch vertieft, dass ich nicht merkte, dass sich jemand neben mich setzte. Die Person saß eine Weile neben mir, bis sie mich ansprach.

„Hey", sagte eine weibliche Stimme, die ich gut kannte. Ich schaute hoch und sah Robin.

„Oh, hey. Habe dich gar nicht bemerkt, sorry", entschuldigte ich mich.

„Alles gut. Wollte dich nur fragen, ob ich dir irgendwie helfen kann. Du sahst sehr verwirrt aus"

„Alles gut." Ich schaute wieder in mein Buch, schaute dann wieder hoch und sah zu Robin. Ich drehte mich mehr in ihre Richtung. „Sag mal, was machst du eigentlich so in den Ferien?"

„Keine Ahnung. Mein Dad wollte eigentlich mit mir in den Urlaub fahren, aber er weiß noch nicht wohin."

„Ihr könnt ja nach Amerika kommen, mich besuchen. Ich wohne sogar in der Nähe von New York" Robin schaute mich überrascht an.

„Ich frag mal meinen Dad, aber hört sich gut an. Ich schick dir eine Eule, wenn ich eine Antwort habe"

„Okay, super. Ich muss jetzt los, zur Prüfung"

„Okay, bis vielleicht in den Ferien und schöne Ferien"

„Ja, dir auch schöne Ferien." Ich lief wieder rein und ging zum Klassenzimmer. Ich hatte noch fünf Minuten, also setzte ich mich auf den Boden und lernte nochmal. Die Prüfung lief ganz gut, aber ich erwarte nicht zu viel. Mich würde es auch nicht wundern, wenn ich komplett schlecht abschneide und von der Schule fliege. Wenn ich sowieso wieder einen Brief bekomme und nächstes Jahr wieder herkomme, habe ich einen neuen Rekord aufgestellt, an einer Schule zu sein. Nach der Prüfung ging ich in den siebten Stock in den Raum, wo Cedric, Robin und ich immer trainierten. Ich übte ein bisschen Bogenschießen und Schwertkamp gegen eine Übungspuppe. Am Abend gab ein großen Abschiedsfestmahl zum Abschied. Ich bediente mich an dem vielen Essen und lauschte den Gesprächen von Theo, Daphne, Tracy, Sebastian und Adrian. Sie alle unterhielten sich über die Ferien, was sie machen werden, wo sie hinfahren in den Urlaub oder anderes. Es war sehr interessant. Daphne würde nach Frankreich reisen und ans Meer gehen. Sebastian würde nach Deutschland fliegen, um Familie zu besuchen. Theo blieb zu Hause und musste auf die Reinblüterfeste mit. Tracy wusste es noch nicht, aber sie blieb wahrscheinlich auch nur zu Hause. Sie beschloss mit Theo sich mal zu treffen. Adrian würde die ganzen Ferien über nach Schottland fahren, am ebenfalls Familie zu besuchen. Als sie mich fragten, meinte ich, dass ich in Amerika bleiben würde und Zeit mit meiner Familie verbringen würde. Ganz gelogen war es ja nicht. Nach dem Abendessen gingen wir alle in unsere Schlafsäle um zu packen. Daphne, Tracy und ich sangen und tanzten dabei. Wir vielen alle erschöpft in unser Bett.

„Ich werde euch vermissen", sagte Tracy. Daphne und ich stimmten zu .

„Es war geil dieses Jahr, nächstes Jahr wird's noch besser", meinte Daphne übermotiviert.

„Wenn wir keine Schule hätten, ja", stimmte ich ihr zu. Auch wenn die Schule nicht wie die Schulen bei den Muggeln war, war es dennoch Schule. Ich schlief recht schnell ein, aber nicht gut.

Ich war im nichts. Es war alles schwarz um mich herum, ich stand alleine im nichts. Eine Stimme erklang. Es war wieder die tiefe, kratzige Stimme, die ich in den letzten Wochen öfters geträumt habe. Die Stimme hörte sich an, als wäre sie Jahrzehnte lang, wenn nicht sogar Jahrhunderte lang, nicht benutzt worden. Sie kam von ganz tief unten, als wäre sie unter der Erde und könnte trotzdem noch mit mir reden.

„Lumiel Aviva Valdez", sagte die Stimme. „Es wird Zeit. Möchtest du nicht, dass du eine glückliche Familie hast? Möchtest du nicht aufhören, immer weg zu laufen, dich vor deinem Bruder zu verstecken? Möchtest du nicht frei sein? Möchtest du nicht anerkannt werden und nicht als die Tochter des bösen Hades abgestempelt werden?"

Daughter of life and death //Pjo/HpWhere stories live. Discover now