XVIII

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Carlo POV

„Hey, Mom. Wie gehts dir?" fragte ich meine Mom als sie die Tür öffnete und ich ihr ins Gesicht schauen konnte. Es war inzwischen Donnerstag.
„Carlo. Toll dich zu sehen und danke, dass du mit Emil raus gehst. Seit Katharina Tod ist, will er immer zu ihrem Grab, also lau bitte über den Friedhof." erklärte mir meine Mutter und drückte mir die Leine und die Leckerli-Tasche in die Hand.
Dann sag ich schon Emil hinter ihr.
Ich ging in die Hocke.

„Hallo Emil, hast du dich auch schön benommen?" fragte ich und mit dieser Stimme, mit der man immer mit Tieren redet. Ich kraulte ihn am Hals.
„Ich werd über den Friedhof laufen, aber hast du vielleicht einen Regenschirm? Es soll gleich anfangen zu regnen." erklärte ich.
„Ja, klar, mein Carlischatzi." meine Mom verschwand schon wieder in ihrem Haus.
„Wann hörst du auf mich so zu nennen?" rief ich ihr belustigt hinterher.
„Nie!" kam es zurück, weswegen ich lachen musste.

„So, hier. Bleibst du nachher noch ein Bisschen hier?" fragte meine Mutter.
„Kommen nicht Benno und Lena vorbei?"
„Ja, Jule auch, dann sind wir alle mal wieder vereint." meine Mutter lächelte glücklich.
„Mama, ich weiß nicht." sagte ich.
„Warum nicht?" enttäuscht schaute sie mich an, versuchte jedoch es zu überspielen.

„Stress und so." sagte ich und schaute sie entschuldigend an.
„Ok, schau einfach, ob du kannst. Hab dich lieb." sie lächelte mich leicht an.
„Ich dich auch." dann leid ich los, nachdem ich Emil an die Leine festgemacht habe.

Emil blieb stehen und bellte das Grab an.
„Emil, aus! Hier sind noch andere Personen!" zischte ich und schaute mich ein wenig um.
Da sah ich Alara, sie stand vor einem Grab und starrte Löcher in die Luft.
Emil zog ich zu mir und lief dann zu Alara.

Alara POV

Eine Hand legte sich auf meine Schulter.
„Hey, was machst du hier?" mit leeren Augen schaute ich zu Carlo, er hatte mich aus meiner Starre „befreit" und lenkte mich ein wenig ab, aber traurig war ich immer noch.
„Weiß nicht" schulterzuckend schaute ich wieder auf die Gräber vor mir.
„Es regnet und du stehst hier in platschnassen Klamotten herum?" fragte Carlo und lächelte. Zum Lächeln war mir aber gerade nicht zu Mute. Deswegen zuckte ich nur mit den Schultern.

„Was ist los?" fragte er dann.
„Nichts"
„Warum lügst du?"
„Ich weiß nicht"
„Also lügst du?"
„Ja" dann schaute Carlo sich um.

„Warum bist du eigentlich hier?" fragte ich nun.
„Meine Mutter hat den Hund ihrer verstorbenen Nachbarin aufgenommen. Heute bin ich mit ihm raus, aber er will immer zum Grab seiner alten Besitzerin." erklärte er.
„Dann sah ich dich."
Ich nickte.

„Wie heißt er?"
„Emil."
„Ich kenn da so einen Typen, der heißt auch Emil, immer wenn ich ihn sehe, lächelt er mich an und gibt mir eine Rose." kalt lachte ich.
Carlo schaute mich fragend an.
„Ich laufe fast täglich an einem Blumenladen vorbei, dieser Emil arbeitet da." erklärte ich diesmal.

Dann schwiegen wir wieder.
„Warum bist du hier?" fragte dann Carlo.
„Ich besuche jemanden."
„Wen?"

 Kuss im Regen Where stories live. Discover now