23. Wünsch Dir Was

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Nach all den persönlichen Krisen,
die Sasuke in den letzten zehn Wochen erdulden musste, ist es plötzlich da.
Ohne dass er es überhaupt gemerkt hat.
Das langersehnte Festival.
Was bedeutet, dass er heute eine Verabredung mit dem Jungen hat, der eigentlich schon immer sein ganzer Lebensmittelpunkt war,
in all seinen hellen Farben und Formen.

Der gleiche Junge, der vor zwei Wochen,
im Dunst der Leidenschaft; ich liebe dich flüsterte und wie zu erwarten, am nächsten Tag nichts mehr davon wusste.
Dennoch ist es okay.
Zumindest weiß Sasuke jetzt, dass Naruto die gleichen tiefen Gefühle zu ihm hegt,
wie er selbst, für ihn, was beruhigend ist.
Jetzt muss er nur noch gestehen,
warum Sakura wirklich ihr Date auflöste und dass Izumis fehlgeleiteter Kuss, der Grund dafür war.
Aber anstatt damals Naruto sofort die Wahrheit zu sagen, hat er lieber eine Lüge erfunden,
weil es bequemer war.

Und jetzt steht er hier,
in seinem Zimmer, nervös und aufgeregt, während seine sanfte Mutter, mit geübten Fingern einen fein gewebten Yukata, um seine schlanke Taille bindet.
"Möchte mein jüngstes Kind mir vielleicht mitteilen, woher der plötzliche Sinneswandel rührt, dass es doch auf einmal zum Lichterfest gehen möchte, obwohl es solch ausschweifende Veranstaltungen verabscheut", fragt sie neugierig lächelnd.

Sasuke weiß sofort, dass es eine geschickt getarnte Frage ist und antwortet bemüht desinteressiert:
"Ich muss als verantwortungsbewusster Shinobi, ein Auge darauf haben, dass es nicht zu ausschweifend wird. Und das kann ich nur, wenn ich direkt in die Materie eintauche."

Sie summt amüsiert und greift danach zu einem Kamm, um routiniert sein widerspenstiges Haar zu kämen und erwidert:
"Natürlich, mein kleiner Liebling.
Und es hat auch nichts mit einem gewissen gutaussehenden, jungen Mann, mit blondem Haar und blauen Augen zu tun?"

"Mama!", beschwert sich Sasuke ertappt und zuckt zusammen, als sie einen besonders zähen Knoten auskämmt.
"Naruto wird mich nur abholen. Nichts weiter.
Und wer findet den Dobe überhaupt gutaussehend?", versucht er sich in typisch-trotziger Teenager Manier herauszureden, weil er jetzt bestimmt nicht vor hat, sich zwischen Spiegel und Bett zu outen.

"Wie du meinst", schmunzelt sie.
"Aber als ich Kushina neulich auf dem Markt traf, verriet sie mir, dass Naruto seit zwei Wochen von nichts anderem redet, als wie mit dir zum Festival zu gehen", erzählt sie in einem Ton, als würde sie über das Wetter plaudern.
"Sie sagte auch, es ist fast so, als wäre er... verliebt."

Damit kratzt sie mehr an der Wahrheit, als ihm lieb ist und im Ernst, schickt Sasuke ein schnelles Stoßgebet zum Himmel,
dass ihn irgendwas vor neugierige Mütter rettet.
Und dann...
Tatsächlich.
Klopft es plötzlich an der Tür, die vorsichtig geöffnet wird, jemand steckt seinen Kopf herein und eine unsichere Stimme ertönt:
"Hi, Sasukes Mum.
Entschuldigung, ich ähm...
Sasukes Paps, hat mich reingelassen und gemurrt, dass ich ihn in seinem Zimmer finde und... oh.", verstummt es abrupt.

Still tretet Sasuke hinter seiner Mutter hervor.
Es ist Naruto, dessen Blick wechselt sofort von ihr auf ihn und bleibt auf ihm kleben, die Augen weit, der Mund offen vor Ehrfurcht und er haucht:
"Sas... Wow... du siehst... du siehst umwerfend aus, echt jetzt."

Seine Mutter kichert leise und Sasuke kann nicht anders, als sich ein wenig geschmeichelt zu fühlen und blickt das erste Mal, seit er fertig ist, in den Spiegel.
Und ja, der Dobe hat recht.
Der schwarze Yukata schmiegt sich wunderbar an seine schlanke Figur und das leuchtende Lila, der Glockenblumen, bildet einen einzigartigen Kontrast zu seiner hellen Haut.
Aber auch Naruto, steht ihm in nichts nach,
als er einen verstohlenen Seitenblick riskiert,
dessen traditionelles Gewandt mitternachtsblau ist, bestickt mit unzähligen orangenen Lilien,
die seine lebhaften blauen
Augen perfekt hervorheben.
Erregung sammelt sich heiß und dick in seiner Leistengegend.
Das ist jetzt kein guter Zeitpunkt!
Also geh runter! Geh runter!

Sasuke Musste Das Nicht Sehen 🍋Where stories live. Discover now