26. Die Liebe findet immer einen Weg

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"Mama, ich bin in Naruto verliebt.
Und ich glaube, ich habe es ruiniert."

Sasuke weint einen Fluss aus Tränen.
Und es ist peinlich, es ist erbärmlich, schämt sich zutiefst für seinen Liebeskummer.
Aber er kann die ungeschönte Wahrheit nicht mehr zurückhalten, die in einem unkontrollierten Schwall, verzweifelter Tränen, aus seinem Mund fällt, als er seine sanftmütige Mutter sieht und wie sie ihn voller Mitgefühl hält.

Und es ist auch das erste Mal, dass er es ausspricht.
Das erste Mal, dass er es einer anderen Person gesteht.
Aber sobald die Worte frei sind, rutscht eine riesige Bergkette von seinen Schultern und in Sekundenschnelle ist er nichts weiter,
als ein ganz normaler Teenager,
der spätabends, an die Brust seiner liebenden Mutter weint, ohne Ahnung wie er das wieder richten soll.

Entfernt bemerkt er, wie sie, mitfühlend über seinen Kopf streicht und dann genau das letzte sagt, was er erwartet hat, als sie mit ihrer sanften Stimme antwortet:
"Ich denke, das wusste ich schon.
Und ich bin froh, dass du es mir endlich anvertraut hast."

Sasukes Kopf hebt sich, Tränen hängen an seinen Wimpern und er schnieft klein:
"Dads ich es ruiniert habe?"

"Nein, mein kleiner Liebling...", lacht sie mild und streicht ihm die vielen Tränen aus dem Gesicht.
"Dass du in Naruto verliebt bist."

"Aber woher...", fragt er nass und reibt sich über die roten Augen, um wieder eine klare Sicht zu bekommen, damit er ihr vom dunklen Flur in die verlassene Küche folgen kann.
Sie macht das Licht über dem Herd an und lässt den Rest aus, worüber Sasuke froh ist. Es gibt ihm eine gewisse Geborgenheit, nicht von der grellen Deckenleuchte angestrahlt zu werden, wie in einem Verhör.
Die Abzugshaube reicht völlig aus, dass sie aneinander sehen können, während sie sich am Tisch gegenüber sitzen.

Seine Mutter macht ein super nachsichtiges Gesicht. Das Gesicht, was sie früher immer aufsetzte, als er noch klein und tapsig war.
"Ich bin deine Mutter, mein Spatz.
Ich kenne dich, seit der Minute, als du schmollend und schreiend in diese Welt kamst.
Und deswegen wusste ich auch...", spricht sie mit unheimlich viel Wärme in der Stimme.
"Dass dich in letzter Zeit etwas beschäftigt hat.
Und es war nicht die Idee, dass Naruto mal wieder in irgendetwas besser sein könnte,
als du."

"So kann man nicht rausfinden, dass man verliebt ist", murmelt Sasuke, während er seine laufende Nase, an seinem Ärmel abschmiert.

Sie lacht.
"Natürlich hat auch geholfen, dass ich deine Bettwäsche wasche, mein Spatz.
Dein Bruder hatte wenigstens noch die Weitsicht, seine benutzen Sachen selbst zu waschen."

"Du weißt auch... davon?"
Von... von..."
Und ignoriert den peinlichen Umstand, das sie vielleicht in einen Cocktail aus Gleitgeld und Körperflüssigkeiten, gefasst haben könnte, als sie sein Bett abzog. Von Naruto und ihm.

"...Shisui?", beendet seine Mutter den Satz für ihn und verrät amüsiert:
"Ihr seid eben nicht so subtil, wie ihr immer denkt. Und dabei möchte ich noch nicht einmal die plötzliche Beliebtheit unserer Waschküche erwähnen."

Scheiße.
Die Frau weiß einfach das ganze verdammte Ding!
Beschämt blickt Sasuke weg und murmelt:
"Wie auch immer. Naruto geht wahrscheinlich jetzt sowieso lieber mit Hinata aus. Also hat Niisan die Waschküche wieder für sich."

Sasuke Musste Das Nicht Sehen 🍋Where stories live. Discover now