30. Du Erinnerst Mich An Liebe

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"Du willst mir also sagen...
Sas kann sich an nichts mehr erinnern, was in den letzten drei Monaten passiert ist?
Nicht mal, was er gestern gegessen hat oder wann er zum letzten Mal auf dem Klo war?
Gar nichts? Echt jetzt?", schluckt Naruto um den dicken Kloß in seinem Hals herum, als er inmitten von Sasukes Krankenzimmer steht,
und so aussieht, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen.
Und wer weiß. Vielleicht hat man das auch.

"Echt jetzt", beteuert Shisui mit den gleichen Worten wie Naruto, während Itachi daneben steht und nicht weniger betroffen aussieht.

"Dann... Dann mach es wieder rückgängig!
Scheiße! Wenn es in die eine Richtig läuft, ja?
Dann läuft es doch auch in die andere, oder?
Das kannst du doch, richtig?", fleht Naruto ihn mit einem kleinen hoffnungsvollen Lächeln an.

"Leider nein", antwortet Itachi für seinen Cousin und schüttelt traurig den Kopf.
"Kotoamatsukami ist unumkehrbar.
Die Erinnerungen für immer verloren..
Es tut mir leid, Naruto."

"Das ist... ist... Furchtbar", schnieft Naruto, in der ganzen Dramaturgie der Situation, nicht fähig,  mehr dazu zu sagen, währenddessen Sasuke, still in seinem Krankenbett hockt,
immernoch in einem grünen Flügelhemd,
sowie schicken Kopfverband, der seinen Ohren nicht traut.
Aber ist Naruto hier gerade mit einer halben Liebeserklärung rein geplatzt?
Und hat Shisui soeben zugeben, ihn mit einem Genjutsu manipuliert zu haben?
Darf Sasuke erwähnen, dass er sauer ist?

Derweil wusste er es.
Er wusste es die ganze Zeit, dass irgendwas nicht stimmte.
Wusste es ab da, als die beiden mit ihren schuldbewussten Minen, ihm jeden, noch so absurden Wunsch, von den Lippen ablesten.
Aber bevor sein noch übrig gebliebener Verstand, durch die verschiedensten Möglichkeiten rasen kann, wie er ihnen zukünftig das Leben schwer machen wird.
Fragt er vorsichtshalber nochmals nach und buchstabiert langsam:
"Also heißt das...
...ich bin nie auf einem Kunai ausgerutscht?
Und auch nie auf den Kopf gefallen?
In unserer Küche?
Und ohnmächtig geworden?"

"Naja...", lacht Shisui dünn und blickt her, während er sich verlegen in den Haaren kratzt.
"...ob du nie auf den Kopf gefallen bist, weiß ich jetzt nicht, aber äh...", und verbessert sich ganz schnell, als er Itachis warnenden Blick bemerkt, spitz wie ein Kunai, bereit ihm ein zweites Loch in den Allerwertesten zu bohren.
"...ich meinte, Nein. Das bist du nicht.
Zumindest nicht in meiner Küche."

"Und wenn ich eigentlich gar nicht verletzt bin? Wem gehört dann dieses Zimmer?", fragt Sasuke argwöhnisch und zeigt mit seiner Hand, ringsrum um sein Bett herum.

"Bevor ich dir eine Antwort geb, denk bitte dran, das ich dein lieber, lieber Cousin bin, den du verehrst und vergötterst und wir in einem öffentlichen Gebäude sind...", plappert Shisui mit nervösen Augen drauf los, während Sasukes Sicht immer enger und enger wird. Mords-eng. Nächste Stufe Beerdigung.
"Also, äh... Könnte sein, dass das ursprünglich mein Zimmer war."

Sasuke versteift sich.
Aber stimmt. Bei genaueren Hinsehen, erkennt Sasuke, dass Shisui nicht ganz auf der Höhe wirkt. Aber das tut er für ihn nie.
Somit also nichts ungewöhnliches.
Demnach ist seine nächste, vorsichtige Frage:
"Und das Nachthemd, das ich anhabe?
Ist das dann auch...deins"
Und betet gleichzeitig ein innerliches Mantra runter: Sag bitte nein, nein, nein, nein...

"Ja."

Entgeistert starrt Sasuke ihn von oben bis unten an, kurz vor der Hysterie und schafft:
"Dann sind das da, also..."

"...deine Sachen, ja, um es glaubwürdiger zu gestalten, die mir ehrlich gesagt etwas zu eng sind und Dinge einquetschen, die nicht eingequetscht werden sollten", und wie zum Beweis, zieht und zupft er an dem zu kleinen Oberteil rum.
"Aber die Unterwäsche.
Die ist noch deine eigene.
Da hätte eh nicht alles reingepasst.
Alles andere kannst du aber gerne wieder haben", scherzt er in einem gescheiterten Versuch, Sasukes mörderische Haltung zu lindern.

Sasuke Musste Das Nicht Sehen 🍋Where stories live. Discover now