The Crows

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"Zieht die Köpfe ein!", schreit der Kapitän gegen das Flügelschlagen an.
"Wo bist du?", ruft Kaan durch das dunkle Gemisch. "Hier!", antwortet der Kapitän und streckt die Hand aus.
"Falsch", antwortet Heran, als er eine große Hand an seiner Brust spürt.

Das Licht ist in der Zelle eh schon spärlich gewesen, doch nun mit den ganzen Raben ist es förmlich erlöschen. Dunkelheit wurde geboren. Eine lebendige, eine tödliche.
Die Crows haben sich zu einem Schwarm vereint, der die Gruppe umkreist und dabei die Kreise immer enger zieht.

Kieran steht zwischen Linea und Heran. Seine Lippen formen Worte, Geräusche verlassen seine Kehle. Er summt, während in seinen Händen sich eine Lichtkugel formt. Als sie hell genug ist, schickt er sie an die Decke.

Aak, aak, aak!, ertönt daraufhin, als die Raben der Kugel förmlich ausweichen.

"Jetzt haben wir Licht, super! Das reicht aber nicht. Was sollen wir tun?", ruft Heran, der gerade noch zurückspringen kann, als er einen Flügel direkt vor seinem Gesicht wahrnimmt. Mit dem Rücken stößt er gegen jemanden, der dadurch den Halt verliert.
Firora keucht erschrocken auf. Sie sieht Merine und sich schon in den Schwarm fallen, da greift eine Hand nach ihrer Schulter und zieht sie zurück.

"Mein Fehler", ruft Heran, obwohl sie nun direkt neben ihm steht. Firora sieht zu Merine, auf deren Schultern ihr Arm ruht.
"Alles in Ordnung?", fragt Firora und erhält nur ein kleines Nicken. Sie murmelt etwas, doch es ist so leise, dass die Worte beim Aussprechen förmlich verpuffen.
"Ich habe dich nicht verstanden!" Firora beugt sich näher zu ihr herab, doch da schweigt Merine wieder.

Sie hat alles gesagt, was sie sagen wollte.
Wir werden hier sterben.

Linea steht einfach da. Es fühlt sich an, als sei sie aus einem Traum erwacht.
"Was passiert hier?", fragt sie mehr sich selbst, dennoch dringen ihre Worte zu Kieran durch, der sie fassungslos ansieht. Auch der Kapitän vernahm ihre Frage.
"Wir werden angegriffen, Linea. Sie wollen uns nicht gehen lassen!"
Sie sieht überrascht zu ihm.
"Ihr seid hier."
Der Kapitän schüttelt sich und rückt näher an sie heran.
"Natürlich bin ich das, du hast uns befreit."
"Habe ich das?"

Linea kann sich nicht erinnern. Sie hat nur blasse Bilder vor ihrem Auge. Nichts greifbares. Sie sieht sich noch ihre Zelle verlassen.

Wie konnte ich sie verlassen? Was ist geschehen? Warum sind meine Erinnerungen so lückenhaft?

"Könnt ihr aufhören darüber zu reden?", fragt Kaan entrüstet, "Tut endlich was! Zaubert oder kämpft! Aber tut was!"
"Wenn wir Magie wirken, tun sie es auch", stellt Kieran fest, "Dann haben wir größere Probleme."
"Und was?", Kaan glaubt sich verhört zu haben, "Warten bis sie uns zerfleischen?"

Linea, die allmählich wieder Herr ihrer Sinne wird, schüttelt den Kopf.
Sie sieht zu Kieran.
"Er hat recht", sagt sie, "Bis jetzt greifen sie nicht an. Wollen wir warten bis das geschieht?"
Kieran sieht zweifelnd aus, doch eigentlich verspürt er Angst. Angst auf so einen Kampf nicht vorbereitet zu sein.

"Firora!", schreit Linea und sieht über die Schulter, doch sie erkennt nur Herans und Kaans Körper.
Dem Ruf folgend schiebt sich das Mädchen durch die Männer hindurch.
"Gib mir deine Hand", fordert Linea und greift, ohne eine Antwort abzuwarten, nach dieser.
Kieran legt seine in die andere von Linea.

"Lasst uns eine Barriere erschaffen. Vielleicht können wir sie lange genug aufrecht erhalten, um ihr rauszukommen."
Firora nickt und Kieran auch, doch gerade als die Drei die Augen schließen wollen, knallt ein schwarzer Ball in ihre Mitte. Sie werden förmlich auseinander gerissen. Der Schwarm öffnet sich, lässt die fliegenden Körper in sich hinein, um sich dann wieder zu schließen.