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Am nächsten Morgen wache ich auf, da Crash sich neben mir auf den Bett hin und her wälzt. Langsam setze ich mich in meinem Bett auf und Crash legt seinen Kopf in meinen Schoss. Lächelnd kraule ich ihn. "Na mein hübscher. Alles gut?", frage ich in ruhiger Stimme. Nach einer kleinen Kuscheleinheit begebe ich mich in mein Badezimmer. Dort erleichtere ich mich, gehe duschen und trimme meinen Bart wieder ordentlich.

Dann gehe ich in mein Zimmer und packe eine kleine Reisetasche mit ein paar Klamotten, Hygieneartikeln und gehe dann runter um Futter für Crash einzupacken. Crash läuft mir, wie immer, treudoof hinterher.
"Wieso erfahre ich die guten Nachrichten als letzte?", höre ich die Stimme meiner Mom und drehe mich um. "Was?", frage ich dümmlich. "Deine Zusage von der Uni.", klärt Mom mich auf und nimmt mich in den Arm. Lächelnd lege ich meine Arme um ihre schmale Taille. "Ich bin so stolz auf dich mein Großer.", schwärmt sie und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

"Das müssen wir feiern.", sagt sie und löst sich von mir. "Heute Abend gehen wir essen.", sagt sie und mein Blick fällt auf meine Reisetasche die auf dem Küchentisch steht. Meine Mom folgt meinem Blick. "Willst du weg?", fragt sie. Ich nicke. "Wohin?", fragt sie weiter. Ich zögere, kann ihrem fragenden Blick aber nicht standhalten und seufze resigniert. "Ich habe jemanden kennen gelernt und wollte ein paar Tage zu ihm.", gebe ich zu. Die Augen meiner Mutter fangen an zu strahlen. "Oh mein Gott! Wen? Wann? Wo?", fragt sie und ich grinse.

"Er heißt Harry, er geht auf Cats Schule und vor ein paar Wochen.", versuche ich so gut es geht zu antworten. Ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich mit meinem Lehrer zusammen bin. Und diese Fakten haben Cat und ich auch meiner Schwester erzählt. Mom grinst fröhlich. "Wann lernen wir ihn kennen?", fragt sie.

"Mom bitte. Das geht noch nicht so lange. Ich bin frisch geoutet und er ist meine erste Beziehung. Ich will nichts überstürzen.", gebe ich nervös zu. Meine Mama legt ihre kleine Hand an meine Wange und streicht mit ihrem Daumen über meine Haut. "Natürlich mein Kind. Nimm dir alle Zeit die du brauchst. Wir warten.", gibt sie zu. Ich blinzele sie dankbar an und nehme meine Tasche. "Bis dann.", sage ich. Mom begleitet mich zur Tür und verabschiedet mich.

Ich führe Crash nach draußen, damit er kurz pinkeln kann, dann zum Auto und lasse ihn auf die Rückbank springen. Dann befestige ich sein Halsband mit einem Gurt am Anschnaller, damit er mir nicht durchs Auto tanzt und kraule mit beiden Händen seinen Kopf. "Das erste mal Auto fahren, hm? Du schaffst das großer!", lächele ich und küsse ihn auf den Kopf. Dann schließe ich die Tür und steige auf den Fahrersitz. Meine Tasche stelle ich neben mich auf den Beifahrersitz. Ich starte das Auto, winke meiner Mom, die noch in der Haustür steht, zu und fahre vom Hof Richtung Magnus Wohnung.

Nach ca einer halben Stunde bin ich da und steige aus. Ich nehme meine Tasche vom Sitz, hole dann Crash raus und schließe mein Auto ab. Gemeinsam gehen wir die Treppe zur Haustür rauf und ich klingele. Kurze Zeit später ertönt der Summer und ich drücke die Tür auf. Crash folgt mir die Treppe hinauf ins dritte Stockwerk und da steht er in seiner Haustür. In Jogginghose und Shirt. Ungestylt. Und einfach perfekt. Nie sah er schöner aus.

Crash läuft aufgeregt auf ihn zu und schnüffelt an ihm. Magnus kniet sich hin und nachdem Crash seine Hand abgeschnüffelt hat streichelt er ihn. "Du bist also mitgekommen Crash. Willkommen.", grinst mein Freund. Dann steht er wieder auf und sieht mich an. "Hey Liebling.", flüstert er. Ich gehe lächelnd auf ihn zu und gebe ihm einen Kuss. "Hey mein Schatz.", flüstere ich zurück und betrete dann seine Wohnung. Neugierig sehe ich mich um.

Magnus schließt die Tür und stellt sich hinter mich. "Hier rechts ist das Bad. Gradeaus ist das Wohnzimmer mit Küche. Das Schlafzimmer ist die rechte Tür im Wohnzimmer.", gibt er zu. Seine Wohnung ist klein, aber sehr gemütlich. Ich lege meine Reisetasche im Schlafzimmer ab, das wieder erwarten relativ groß ist, und gehe dann wieder ins Wohnzimmer.

Crash liegt vor der Balkontür auf dem Boden und sonnt sich. Ich setze mich neben Magnus aufs Sofa. "Wieso bist du nicht bei deinen Eltern?", frage ich ihn. Er sieht mich an. "Die sind in Indonesien, meine Großeltern besuchen. Ich wollte lieber hier bleiben. Ich habe einige Termine.", gibt er zu. Ich nicke. Schweigend sitzen wir nebeneinander. Ein halber Meter abstand zwischen uns. Und sehen auf den laufenden Fernseher, wo Baseball läuft.

Irgendwann fängt Magnus an zu lachen. Ich sehe ihn an. "Was ist so lustig?", frage ich. Magnus reibt sich kurz die Nase. "Das ist das erste Mal, dass wir ungestört sind und uns keiner unterbrechen könnte. Und du verhältst dich wie in der Schule mit dem Abstand. Ich dachte eigentlich, dass ich dich kaum loswerde die nächsten Tage.", gibt er zu. Ich sehe ihn nur weiterhin fragend an. Kopfschüttelnd greift er nach dem Ärmel meines Pullovers und zieht mich zu sich, sodass ich in seinen Armen liege. Seinen Arm legt er locker um meine Schulter und krault meinen Arm über dem Pulli.

"Besser.", gibt er zu, küsst mich auf den Kopf und schaut weiter auf den Fernseher. Grinsend kuschele ich mich richtig an ihn und schaue mit. Das er sofort so auf Körperkontakt aus ist wundert mich, doch mir gefällt es. Glücklich seufze ich, Crash macht es mir nach und ich lächele. Das werden schöne Tage.

Verbotene LiebeOù les histoires vivent. Découvrez maintenant