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"Und dann drückst du diese Kombination.", ich zeige es ihm. "Dann gibst du die Gleichung ein und hast die Daten für die Parabel.", erkläre ich Jace. "Krass. Und das dürfen wir so in der Klausur machen? Voll easy.", staunt mein bester Freund. Ich nicke lachend. "Ja. Alles ganz einfach.", stimme ich ihm zu. Gemeinsam lösen wir noch die restlichen Aufgaben und schlagen dann unsere Bücher zu. Jace packt seine in seinen Rucksack zurück und ich packe meine Hygieneartikel in meine Reisetasche.

"Wann kommst du wieder?", höre ich die Stimme meiner Schwester und drehe mich zu ihr um, sehe wie sie im Türrahmen lehnt. "Am Sonntag. Nachmittags irgendwann.", antworte ich. Heute ist Mittwoch. Also der letzte Schultag vor der Zeugnisfreizeit. In einer halben Stunde fahre ich los und hole Magnus ab um in unseren Kurzurlaub in Philadelphia zu fahren. Lächelnd schultere ich meine Reisetasche und gehe mit meinem besten Freund und meiner Schwester die Treppe runter.

Unten kraule ich Crash am Kopf. Er bleibt hier. "Bitte kümmere dich gut um ihn. Und danke, dass du das machst. In dem Hotel sind keine Hunde erlaubt.", sage ich nochmal zu Izzy. Diese nickt. "Also Morgens ein bisschen Trockenfutter. Abends dann Trockenfutter und Nassfutter mischen. Nach dem Essen eine halbe Stunde bis Stunde rausgehen. Vielleicht nochmal Mittags einmal. Cat's Nummer hast du ja...", rede ich vor mich hin. Izzy hebt beschwichtigend die Hände. "Keine Sorge Alec. Ich schaffe das schon. Ist ja keine Raketenwissenschaft.", gibt sie zu.

Ich lächele und umarme sie ganz fest. "Du bist die beste Schwester überhaupt.", lächele ich und gebe ihr einen Kuss auf die Wange. Mom und Dad kommen aus dem Wohnzimmer. "Viel spaß mein Großer.", sagt Mom und umarmt mich fest. Auch Dad nimmt mich in den Arm. "Passt auf euch auf.", sagt er. Ich nicke, verabschiede mich von Crash und verlasse dann mit Jace das Haus.

Meine Reisetasche packe ich auf den Rücksitz und steige dann ein. Zuerst fahre ich Jace nach Hause, dann fahre ich weiter zu Magnus. Als ich in seiner Straße parke kommt er grade aus der Haustür und steigt zu mir ins Auto, legt auch seine Reisetasche auf den Rücksitz und zieht sich sein Baseballcap ins Gesicht. "Hey Liebling.", begrüße ich ihn. "Hey.", lächelt er. Ich gebe die Adresse des Hotels in mein Navi ein und fahre los. Schon bald sind wir aus der Stadt raus und auf dem Highway legt Magnus seine Hand auf meinen Oberschenkel und nimmt die Cap ab.

"Ich freue mich total. Ein paar Tage einfach ein normales Pärchen sein.", freue ich mich und Magnus nickt. "Das wird total schön.", gibt er zurück. Ich habe mir schon ausgemalt wie das wird. Vier Tage ungestörte Zeit mit meinem Mann. Kein aufpassen, kein ständiges drinnen sein, kein nicht zusammen gesehen werden. Einfach eine schöne Zeit wie ein normales Pärchen erleben. Ich weiß, wir sind kein normales Pärchen, aber es kann sich doch kurz so anfühlen.

In Philadelphia kennt uns keiner. Wir sind Fremde, Touristen, ein Paar das sich die Stadt ansieht. In Museen und Galerien geht. Essen geht. Spazieren geht. Alles tut was Paare so tun. Naja, fast alles. Die Keine-Intimitäten-Regel wird immer schwerer, für beide von uns. Aber wir müssen auch an die Zukunft denken. Unsere Beziehung ist jetzt schon nicht erlaubt. Wenn wir jetzt auch noch Sex hätten wäre das noch schlimmer. Wenn das irgendwann raus kommt müssten wir lügen. Und wir lügen jetzt schon so viel.

"Gibst du mir mal bitte einen Schluck Wasser?", frage ich meinen Freund. Dieser kramt eine Flasche Wasser aus einer Tasche, öffnet sie und reicht sie mir. Vorsichtig und auf den Verkehr achtend trinke ich ein wenig und reiche ihm dann die Flasche zurück. "Meinst du Izzy kümmert sich gut um Crash?", fragt Magnus irgendwann. Ich sehe kurz zu ihm rüber, richte meinen Blick aber dann wieder auf die Straße.

Lächelnd nehme ich meine Hand von der Gangschaltung und lege sie auf seine, die noch immer auf meinem Oberschenkel ruht. "Keine Sorge, sie schafft das.", antworte ich.

Nach ungefähr zwei Stunden parke ich im Parkhaus des Hotels und wir steigen aus, nehmen unsere Sachen und gehen in die Lobby. Wir checken ein und sind dann schnell im fünften Stock in unserem Zimmer. Dort lege ich mein Gepäck ab und gehe sofort ins Badezimmer. Dieses ist hell beleuchtet mit einer großen, offenen Dusche, einer Toilette und einem doppelten Waschbecken. Schnell erleichtere ich mich und tausche dann mit Magnus, der wohl das selbe tut wie ich eben.

Kaputt lege ich mich aufs Bett. Zwei Stunden Autofahrt ist doch ganz schön anstrengend. Als Magnus aus dem Bad kommt, kommt er zum Bett und legt sich auf mich drauf. Lächelnd lege ich meine Arme um ihn herum und meine Hände an seinen Rücken. Langsam nähert er sich mir uns drückt mit einen Kuss auf die Stirn, an die Schläfe, auf die Nasenspitze, auf die Wange, an den Hals und zuletzt auf meine Lippen.

"Hast du Hunger?", fragt Magnus mich und ich nicke. "Dann lass uns was essen gehen.", grinst er und steht umständlich auf. Ich folge ihm, nehme die Schlüsselkarte vom Beistelltisch neben der Tür und gemeinsam verlassen wir das Hotel. Da wir uns hier nicht auskennen gehe wir einfach in eine Richtung los. Wie selbstverständlich nimmt Magnus meine Hand und ich ziehe sie sofort zurück. Mein Freund sieht mich an, ich lächele nur entschuldigend und greife nach seiner Hand. Er verschränkt unsere Finger miteinander und Händchen haltend gehen wir die Straßen entlang bis wir an einem Chinesischen Restaurant ankommen.

Wir gehen hinein und setzen uns. Bald haben wir beide ein Glaß Wasser und eine Karte und suchen uns etwas zu essen aus. Meine Überlegungen werden allerdings vom Klingeln meines Handys unterbrochen. Nichts ahnend hole ich es aus meiner Hosentasche und werde sofort kreidebleich. Die Nachricht kommt von einer Unbekannten Nummer, das ist nicht wirklich neu für mich. Doch der Inhalt lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

Unbekannte Nummer

Ich weiß von dir und
Mr. Bane. Oder soll ich
Magnus sagen?
Tu was ich will oder alle
werden es noch vor den
Prüfungen erfahren!

Verbotene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt