Verbotene Liebe

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Ich vergesse zu atmen. Starre einfach nur auf mein Handydisplay und mache mir Vorwürfe.
Waren wir nicht vorsichtig genug?
Hat uns jemand gesehen?
Wer ist diese Person?
Kommt Magnus jetzt ins Gefängnis?
Kann ich irgendwas tun?
Was will diese Person von mir? Geld?

Magnus räuspern unterbricht meinen Gedankenstrom. "Liebling? Alles okay?", höre ich seine Stimme und wie mechanisch Nicke ich. Langsam stecke ich mein Handy zurück.
Soll ich ihm davon erzählen?
Soll ich ihn da mit reinziehen?
Ist er nicht schon eigentlich mitten drin?
Soll ich ihm grundlos Sorgen bereiten?
Wäre es grundlos?

Ich atme zwei mal tief durch und lese weiter in der Karte. Wie neben mir bestelle ich etwas, stochere dann aber nur lustlos in dem Essen herum. Mir ist der Appetit gründlich vergangen. Ich spüre Magnus besorgten Blick auf mir, schaue aber nicht von meinem Teller hoch. Ich will ihm nicht in die Augen sehen. Vielleicht ist diese Nachricht nur ein Bluff. Vielleicht war das nur eine Vermutung von einer Person. Vielleicht ging die Nachricht garnicht an mich.

Nach dem Essen spazieren wir durch die Stadt. Die Sonne geht langsam unter und taucht die Straßen in gemütliches Licht. Magnus greift nach meiner Hand und ich ziehe sie sofort zurück. "Baby, keiner kennt uns.", höre ich die sanfte Stimme meines Freundes und so lege ich meine Hand in seine und er verschränkt unsere Finger miteinander. Doch ich kann es nicht genießen. Die ganze Zeit habe ich das Gefühl beobachtet zu werden.

Stunden später kommen wir wieder in unserem Hotelzimmer an und Magnus geht sofort ins Bad unter die Dusche. Zitternd nehme ich mein Handy aus meiner Tasche und sehe auf die Nachricht. Unsicher tippe ich eine Antwort.

Unbekannte Nummer

Ich glaube du hast
die falsche Person.

Ich warte einige Sekunden bis das Piepen meines Handys eine Nachricht ankündigt.

Unbekannte Nummer

Oh das glaube ich
nicht Alec. Oder soll
ich Alexander sagen?
Das gefällt dir doch so

Ich werde kreidebleich. Woher weiß dieser Mensch das? Aber das bedeutet, Magnus und ich sind aufgeflogen. Verdammt was tue ich denn jetzt? Aufgeben? Leugnen? Magnus alles erzählen?

Unbekannte Nummer

Was willst du von
mir? Wer bist du?

Sagen wir ich bin eine
Freundin. Und was ich
will? Dich! Trenn dich
von ihm und komm zu
mir! Dann wird niemand
etwas erfahren!

Ich ziehe tief die Luft ein. Das kann nicht wahr sein! Das ist ein Alptraum! Ich wusste das alles wird uns auf die Füße fallen. Was soll ich denn jetzt tun? Ich muss mich trennen. Ich muss Magnus verlassen. Um ihn zu beschützen. Aber wer kann das sein? Eine Freundin kann es nicht sein. Freunde tun sowas nicht.
Aber wer ist es sonst?

"Schatz?", fragt Magnus neben mir und ich sperre sofort mein Handy und sehe zu ihm auf. "Alles okay? Du bist so blass.", fragt er besorgt und legt seine Hand in meinen Nacken. Ich nicke mechanisch. "Ich geh duschen.", flüstere ich und verschwinde mit meinen Klamotten im Bad. Das warme Wasser tut gut auf meiner Haut und so merke ich erst spät das ich anfange zu weinen.

Ich will ihn nicht verlassen. Ich will mein Leben mit ihm verbringen. Aber ich kann nicht. Diese ganze Beziehung war von Anfang an ein Fehler. Auch wenn ich es nicht sehen will, Magnus und ich gehören nicht zusammen. Haben wir nie. Und werden wir nie. Das alles hätte nie gut gehen können. Natürlich findet es jemand raus. Auch wenn ich denke wir waren vorsichtig. Wohl nicht vorsichtig genug.

Ich stelle das Wasser aus und steige aus der Dusche um mich abzutrocknen und anzuziehen. Dann putze ich noch schnell meine Zähne und gehe zurück ins Schlafzimmer wo Magnus schon im Bett liegt. Besorgt sieht er mich an während ich mich schweigend neben ihn unter die Decke lege und mich von ihm wegdrehe.

Mein Freund schmiegt sich von hinten an mich und krault meinen Arm auf und ab. "Liebling, was bedrückt dich?", fragt er leise. Ich halte die Tränen zurück und schüttele den Kopf. Sanft legt Magnus seine Hand an meine Wange und dreht meinen Kopf zu sich. "Ich bin da.", murmelt er. Ich nicke. "Danke.", flüstere ich. Sanft legt er seine Lippen auf meine und ich erwidere sehnsüchtig diesen Kuss, wird es vielleicht unser letzter sein.