Sport OS (boy x boy)

Demirovic x Rexhbecaj

Er hatte ihn verloren. Er hatte ihn nun wirklich verloren. Tränen liefen über seine Wangen, während er die Verlobungsfotos von Ermedin und seiner Freundin in dessen Instagram Story betrachtete. Somit war es ihm klar, er war nichts außer ein Spielzeug für ihn und dennoch würde er ihm wieder verzeihen, sollte er vor ihm stehen. Wieder würde er mit ihm schlafen und wissen, er war nicht derjenige, mit dem er sein Leben verbringen und beenden wollte. Frustriert fuhr er sich durchs Gesicht. Weshalb musste diese Lage auch nur so beschissen sein? Wieso konnte er nicht das haben, was sie hatte? Wieso war das Leben als Fußballprofi so beschissen, wenn es um das Thema der Liebe geht? Wieso wurde Ermedin mit seiner Verlobten akzeptiert, jedoch würden es er und der Bosnier nie werden? Konnte er gegen die Hochzeit sein, obwohl es schien, als wäre die ganze Welt gegen ihre Liebe? Wollte er es überhaupt riskieren, dass Glück von Ermedin zu zerstören, nur weil er ein Egoist war, und den Bosnier nicht gerne teilte, obwohl die Verlobte des Jüngeren jedes Recht auf ihren Mann hatte? Fragen über Fragen überschlugen sich in seinem Kopf. Jedoch blieben die gesamten Fragen unbeantwortet, da es unmöglich schien, jemals eine Antwort auf auch nur eine der Fragen zu finden. Noch immer verzweifelt und schniefend versuchte der Ältere einzuschlafen, kämpfte jedoch lange mit sich.

Er hatte es also getan. Ermedin tat dies, wozu seine Eltern ihn gezwungen hatten. Er würde wohl seine Freundin heiraten, auch wenn sein Herz nicht bei ihr war. Zu all seinem Überfluss bemerkte sie nicht einmal, dass der Bosnier sie gar nicht liebte und das ganze nur aus Zwang seiner Eltern getan hatte. „Wieso hast du es getan?" erklang ihre Stimme aus dem nichts, stellte sich mit verschränkten Armen vor ihm. Verwirrt sah der 25-Jährige zu ihr auf. „Wieso hast du mir einen Antrag gemacht, obwohl du es nicht wolltest?" formulierte sie ihre Frage nun aus. Als noch immer keine Antwort von dem Bosnier kam, verdrehte sie schmunzelnd die Augen. „Ich bin nicht dumm, Ermedin. Ich weiß, dass du ihn liebst." Nun war er sichtlich überrascht. Woher wusste sie dies, obwohl er ihn nie vor ihr erwähnt hatte? „Meine Eltern wollten, dass ich dich heirate. Immerhin kennen wir uns seit Kindheitstagen und waren schon immer unzertrennlich, weshalb wir für die beiden wohl wie ein Pärchen wirkten." kam es von dem Bosnier nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit des Schweigens, während er auf seine Hände sah. Verzweifelt fuhr er sich übers Gesicht. „Jedoch hat es keinen Sinn mehr. Ich habe ihn in jenem Moment für immer verloren, als wir uns dazu entschieden haben, die Bilder der Verlobung online zu teilen. Ich habe ihn für immer verloren, als er deine Hand mit dem Ring sah, welchen ich eigentlich an ihm sehen wollte." Stumme Tränen rannen über seine Wange, als er auch nur eine Sekunde an den Jungen dachte. Besorgt nahm ihn seine Verlobte in die Arme, strich dem 25-Jährigen beruhigend über den Rücken. „Ich habe da eine Idee, wie du ihn zurückgewinnen kannst und die Hochzeit nicht komplett umsonst geplant wurde." Hellhörig sah der Bosnier zu ihr, ehe sie ihm auch schon von ihrem Plan erzählte. Schwach lächelnd sah er zu ihr, als sie fertig gesprochen hatte. An sich war dies keine schlechte Idee, doch würde er ihn zurücknehmen? Würde er überhaupt kommen, sofern er eingeladen wurde? Wollte er im Mittelpunkt stehen, obwohl es nicht wirklich sein Tag war? Und am wichtigsten war, würde er ihn überhaupt heiraten wollen, nachdem er ihm in letzter Zeit weniger Aufmerksamkeit als sonst geschenkt hatte und womöglich auch sein Herz gebrochen hatte?

--6 Monate später--

Einige Zeit war vergangen und das verlobte Paar hielt die Einladungskarten zu ihrer Hochzeit in den Händen. „Nun los. Bring sie ihm persönlich vorbei, rede mit ihm." versuchte seine Verlobte ihn aufzuheitern, da Ermedin Elvis die gesamte letzte Zeit aus dem Weg gegangen war. Selbst ihre Teamkollegen machten sich schon Sorgen über die sonst so unzertrennlichen Freunde. Zaghaft nickte der 25-Jährige, ehe er sich fertig machte und zum Auto ging. Es war das erste Mal, dass er den Kosovare nach all der langen Zeit sehen würde. Es wäre gelogen, würde er sagen, er hätte keine Angst vor dem Aufeinandertreffen. Nervöser als sonst stand Ermedin nun vor der Tür seines Teamkollegen. Unsicher betätigte er die Klingel, hoffte sehr, dass Elvis ihm nicht die Tür vor der Nase zuschlug, sollte dieser überhaupt öffnen. Es schienen Stunden zu vergehen, ehe der Kosovare die Türe öffnete. „Scheiße." nuschelte der Bosnier, als er den Zustand von Elvis erblickte. Hätte er gewusst, dass er ihm mit solch einer dummen Action so zerstört, hätte er dem Ganzen nie zugestimmt. Kurz schüttelte er sich, um einen klaren Kopf zu fassen, umklammerte dabei fest die Einladungskarte zur Hochzeit. Mit zitternden Händen hielt er ihm die Einladungskarte entgegen. „Ich würde mich freuen, wenn du kommen würdest. Ich weiß, ich hab viel Scheiße gebaut, jedoch würde es mir viel bedeuten." nuschelte der Jüngere der beiden, drückte dem Älteren die Karte in die Hand und verschwand ohne eine Antwort des Kosovaren abzuwarten.

Mit leerem Blick sah er auf die Karte in seinen Händen. Zuerst brach ihm der Mann seiner Träume das Herz und nun wollte er, dass er zu seiner Hochzeit kam? Elvis konnte das Ganze nicht fassen. Er wollte die Karte zerreißen und in den Müll werfen, jedoch entschied er sich dagegen. Vielleicht konnte er die Hochzeit verhindern, konnte noch um den Mann kämpfen, welcher ihm am Herzen lieg. Da der Bosnier sich schon längst wieder auf dem Weg gemacht hatte, schrieb er diesem seine Zusage per WhatsApp. Weshalb er sich das Leiden antat, und die Hochzeit sehen wollte, wusste der Kosovare selbst nicht. Als er die Türe endlich geschlossen hatte, ließ er sich an dieser runterrutschen und kauerte sich zusammen.

--Hochzeit--

Verzweifelt und enttäuscht suchte Ermedin unter den Gästen nach Elvis. Er war nicht gekommen. Dies würde wohl bedeuten, er würde den Fehler seines Lebens begehen, sollte er sich nicht doch dazu entscheiden, nein zu sagen. Abhauen war keine Option mehr, da er von seiner Mutter zum Altar geführt wurde. „Sie wird schon nicht nein sagen, Großer." versuchte seine Mutter den 25-Jährigen aufzuheitern, jedoch winkte Ermedin diesen Versuch ab. Seufzend ließ er die Hochzeit über sich ergehen. Gerade als sie die Ringe austauschen wollten und ihr Hochzeitsgelübde sprechen wollten, öffnete sich die Tür zur Kirche. Aus Reflex drehten sich die Köpfe der Gäste und dem Brautpaar zur Türe, in welcher Elvis auftauchte. Ein erleichtertes Lächeln erschien auf Ermedins Lippen, bewegte sich jedoch nicht, da er mit dem Ganzen überfordert war. „Was macht der den hier?" konnte er die Worte seiner Mutter vernehmen, welche über Elvis' Erscheinen nicht gerade erfreut zu sein schien. Als Elvis auf das Paar loslaufen wollte, stürmte ihm Ermedins Mutter entgegen. „Elvis. Verlass diese Hochzeit. Jetzt sofort!" kam es wutentbrannt von der Dame, wobei Elvis seine Hand hob, um sie zum Schweigen zu bringen. „Das ist eine Sache zwischen deinem Sohn und mir. Wenn er will, dass ich doch nicht hier sein soll, dann gehe ich." entgegnete er auf die Worte der Mutter seines Teamkollegen, ehe er weiter auf diesen zuging. Schweigend sahen sich die beiden an. „Ermedin." flüsterte das Mädchen, welches in die ganze Sache wegen seinen Eltern gerutscht war, sanft und lächelte den Jüngeren an. „Ich kann nicht atmen. Ich dachte, er würde nicht mehr kommen." entgegnete er daraufhin leise, sah seine noch Braut an. „Ich weiß, und das ist auch völlig okay." antwortete sie ihm weiterhin mit sanfter Stimme, strich ihm dabei über die Wange. Tief atmete der Bosnier ein, warf einen kurzen Blick zu Elvis, ehe er sich wieder seiner Freundin zu wandte. „Ich kann das nicht. Ich... ich dachte zwar, ich tue das Richtige, doch das ist es nicht. Es tut mir leid." Sanft strich ihm sein Gegenüber über die Wange. „Du musst dich nicht erklären oder gar entschuldigen. Du verdienst es glücklich zu sein, okay? Mir geht es gut und nun geh zu ihm." flüsterte sie lächelnd, strich ihm noch einmal über die Wange. Dankend sah er sie an, ehe er sich komplett zu Elvis drehte. Er brauchte noch einen Moment, ehe ihn seine Beine zu dem Mann trugen, welchen er eigentlich nicht verdient hatte, da er diesen zu oft verletzt hatte. Seine Mutter wollte ihn zwar aufhalten, doch dies interessierte den 25-Jährigen nicht. Viel mehr beschleunigte er seine Schritte, packte den Älteren am Hemd und verwickelte ihn in einen Kuss. Perplex über dieses Handeln wusste Elvis nicht wie ihm geschah. Als er jedoch merkte, dass Ermedin sich lösen wollte, zog er den anderen enger an sich und versuchte den Kuss zu verlängern. Manchmal hasste sich Elvis dafür, von diesem Mann so abhängig zu sein. „Elvis?" flüsterte der Bosnier in den Kuss, ehe er sich löste und die Hand des Älteren nahm. „Ich weiß, wir hatten es nicht einfach und ich weiß, dass ich dir viel zu oft weh getan habe und ich dich somit eigentlich nicht verdient habe. Dass das ganze hier jedoch nicht nach meinen Wünschen abgelaufen ist, da sonst du an meiner Seite am Altar stehen würdest, wollte ich dich fragen, ob du mir die Chance gibst, all meine Fehler dir gegenüber zu verbessern und mein Freund sein möchtest?" Auch wenn er wusste, dass ihn viele dafür den Kopf abreißen würden, da er seine on-off Beziehung erneut an seine Seite lässt, so wusste er auch, dass er ohne den Bosnier nicht konnte. Jedoch anstelle ihm zu antworten, verwickelte er diesen erneut in einen Kuss, versuchte dabei all die Gefühle in diesen zu stecken, was er gerade für den Mann vor ihm empfand. Niemals hätte er damit gerechnet, dass Ermedin seinetwegen seine eigene Hochzeit verlassen würde, nur um Elvis an seiner Seite zu haben. Über diesen Ausgang war der Kosovare mehr als froh und wer weiß was die Zukunft dieses Mal für die beiden bereithält.

Hello Partypeople ^^
Über Feedback und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen und auch über Meinungen zu dem Pairing, denn ich hätte noch eine andere „Version" des OS angefangen.
Und was die ganzen Wünsche betrifft: I know, I know, die sind lange her, als die auf meine Liste gewandert sind but I didn't forget about them. :3 Hab nur meine Liste nicht bei mir, mit den ganzen noch offenen Wünschen, ups :x