Bonatti x Platzgummer

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Nach einem eher schwerwiegenden Tag an der Uni warf sich Sandro zuhause angekommen erst einmal auf sein Bett. Eigentlich war der Tag gar nicht so schlimm, wenn er nicht immer so abgelenkt gewesen wäre. Nicht einmal wieso er so auf diese eine Person, welche seine Gedanken stahl, fokussiert war, konnte er sagen. Seufzend vergrub er seinen Kopf im Kissen. Und schon wieder waren diese Gedanken an ihn da. Was hatte dies zu bedeuten? Klar, Sandro verstand sich gut mit Tobi, doch weshalb tauchte der 21-Jährige in jeder freien Sekunde in den Gedankengängen des 23-Jährigen auf? Schnell schreckte er auf, als sein Handy klingelte. Natürlich musste es der Teufel in Person sein, welcher seine Nummer gewählt hatte. Reichte es nicht schon, dass er dank ihm keine ruhige Minute mehr hatte, an unnötige Dinge zu denken oder gar sinnvollen Dingen, wie dem Zuhören von Vorlesungen, nachzugehen? Sandro sammelte sich kurz, ehe er abnahm. „Hey Tobi." versuchte er so entspannt wie möglich zu klingen, ohne ein Anzeichen zu geben, verwirrt oder gar genervt zu wirken, denn diesen Anruf von Tobi brauchte er nun wirklich nicht. Reichte es nicht, dass er ihn wieder beim Training sah? „Hey Sandy. Störe ich?" fragte Tobi so gut gelaunt wie immer. Am liebsten hätte der 23-Jährige mit einem ja geantwortet, doch daraus wurde wohl nichts. „Nein nein, du störst nicht." entgegnete er daraufhin mit einem kleinen Lächeln. „Gut." kam es sichtlich erleichtert vom anderen Ende der Leitung. Es folgte eine kurze Pause, ehe Tobi sich räusperte. „Wollen Adrian und du mit zum Training fahren?" Seit wann war der jüngere gewillt diesen Umweg zu fahren? Verwirrt blickte Sandro auf den Boden. „Ist dies nicht ein Umweg? Sollen nicht lieber wir dich abho..." Doch weiter kam er nicht, da er von Tobi unterbrochen wurde. „Ihr habt mich nun schon so oft mitgenommen, jetzt bin ich an der Reihe." grätschte Tobi sofort dazwischen. Schmunzelnd blickte Sandy auf die Uhr. Es Tobi auszureden wäre sowieso ein Gerede an die Wand, weshalb er schlussendlich doch zu stimmte. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, vergrub sich Sandro unter der Decke und stöhnt genervt von seiner eigenen Dummheit laut auf. Amüsiert beobachtete sein älterer Bruder Adrian, welcher sich an den Türrahmen gelehnt hatte, dies. „Alles in Ordnung bei dir, Kleiner?" fragte er den Running Back, welcher sich mittlerweile in seiner Decke verheddert hatte und grinste. Dieser fuhr sofort hoch und sah Adrian entgeistert an. „Jaja. Und du lern zu klopfen." brummte Sandro als Antwort. „Tobi kommt uns übrigens abholen." fügte er diese Info hinzu, während er aufstand und sich an Adrian vorbeiquetschte, um in die Küche zu gehen. „Sicher, dass er nicht bei uns mitfährt und du dich verhört hast?" fragte der 24-Jährige seinen jüngeren Bruder. „Er besteht darauf, dass er uns heute abholen kommt." schloss Sandro dieses Thema nun ab, während er sich etwas zu essen machte. Erneut drehten sich seine Gedanken um seinen Running Back Kollegen Tobias Bonatti. Ob Tobi auch so oft an ihn denken musste? Schnell schüttelte Sandro seinen Kopf und schlang seine Spaghetti fast schon hinunter. Erneut war dies eine seiner genialen Ideen vor dem Training zu schnell zu essen. Er konnte jetzt schon förmlich spüren wie sich sein Magen bei ihm bedankte. Dass konnte heute ein Spaß werden. Mit schmerzendem Bauch verräumte er sein benutztes Geschirr in die Spülmaschine, ehe er sich dazu aufraffte sich fürs Training fertig zu machen, da Tobi jeden Augenblick hier sein sollte und ihn sowie seinen Bruder abzuholen. Erneut schien er in Gedanken versunken zu sein, da er nicht bemerkte wie sich seine jüngere Schwester ihm näherte.

Erst als Patricia ihm ihre Hand auf die Schulter legte, bemerkte er diese, da er ziemlich zusammenzuckte. „Tizzi." brummte er schmunzelnd und drehte sich zu ihr. „Auch du solltest lernen anzuklopfen." schob er sogleich hinterher, da er es auf der einen Seite ziemlich satthatte, dass seine Geschwister einfach immer hereinplatzen und auf der anderen Seite wollte er nicht immer erschreckt werden, sobald sie ihn ansprechen oder anfassen. „Jaja." entgegnete diese schmunzelnd und legte den Kopf schief. „Außerdem habe ich geklopft nur du hast nicht reagiert. Also, was ist los?" fragte Tizzi nun direkt nach und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Nichts." versuchte er sich gekonnt hinauszureden, bemerkte jedoch schnell, dass er mit diesem Wort bei der jungen Cheerleaderin nichts erreichte. Verdammt, weshalb musste sie ihn auch nur so gut kennen? „Für nichts bist du aber ziemlich oft abwesend und tief in deinen Gedanken versunken." kam es nun misstrauisch von der 19-Jährigen. Seufzend ließ sich Sandro aufs Bett fallen. „Versprichst du mir, dass dies unter uns bleibt?" gab er nun nach und sah seine Schwester an. Diese setzte sich neben ihn, legte ihren Arm um seine Schulter und lächelte. „Geschwisterehrenwort." versicherte sie ihm. „Seit einigen Tagen drehen sich meine Gedanken um eine Person." fing er leise an zu erzählen. „Nawww. Ist da jemand etwa verliebt?" quietschte Tizzi daraufhin freudig. „Nein. Natürlich nicht." antwortete er mit vor Panik hoher Stimme. Allwissend grinsend klopfte Patricia Sandro auf die Schulter. „Wusst ichs doch." grinste sie und knuddelte ihren Bruder. „Wer ist denn die Glückliche, die das Herz meines Bruders gestohlen hat?" wollte sie sofort wissen. Sandro, welcher völlig überfordert mit der Situation war, erfreute sich gerade daran, dass Tobi auch einmal zu etwas gut sein konnte, da dieser genau in dem Moment klingelte. „Ich habe dich lieb, Schwesterchen, aber ich muss los." entgegnete er schnell, ehe er ihre Stirn küsste und seine Trainingstasche schnappte. Auf dem Weg hinunter klopfte er bei Adrian an die Türe, ehe er sich fertig machte und Tobi die Türe öffnete. „Hey." begrüßte er diesen nun etwas lächelnd und schlug wie immer, zumindest glaubte er dies, mit ihm ab. „Adri sollte auch jeden Augenblick kommen." fügte er noch schnell hinzu, ehe auch Tobi nur ein Wort sagen konnte. Doch dies störte den 21-Jährigen eher weniger, da er nun nicht einmal mehr ein einfaches Hallo zustande brachte. Beim Telefonieren schien noch alles in Ordnung zu sein, doch nun wo Sandy vor ihm stand, schien die beste Lösung taubstumm zu spielen. Wie sehr könnte sich der junge Medizinstudent dafür nun ohrfeigen. Ehrleichtert atmete er auf, als Sandros älterer Bruder zu ihnen stieß und das unangenehme Schweigen mit einem gutgelaunten Hallo durchbrach.

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