Kapitel 66

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Verwirrt drehte ich mich um, als ein leises Plopp zu hören war. Im Treppenaufgang stand Dookey und sah sich mit tellergroßen Augen um.

„Miss Gaunt", strahlte er und kam auf mich zu getapst.

„Dookey, was ist los?" fragte ich alarmiert und sprang bereits vom Sofa auf.

„Master Malfoy hat mich mit einer Nachricht geschickt."

„Welche Nachricht, Dookey?"

Ich war kurz davor, den Elf an seinen Lumpen zu packen und kräftig zu schütteln, damit er endlich mit der Sprache rausrückte.

Draco und ich durften keinen Kontakt halten. Er musste im Manor bleiben und so tun, als würde immer noch die dunkle Magie durch seine Adern fließen. Eine bessere Idee war Snape und mir nicht gekommen, um den Blonden weitestgehend in Sicherheit zu halten.

„Es sind Greifer im Herrenhaus der Malfoys aufgetaucht und sie behaupten, Harry Potter geschnappt zu haben", erklärte der Hauself, ohne zu wissen, wie schrecklich diese Nachricht war.

„Mist", zischte ich leise und schnappte meinen Zauberstab sowie den dunklen Mantel, „Kannst du mich mitnehmen? Ich darf das Gelände nicht mehr betreten, aber du kannst mich doch bestimmt hineinbringen, oder?"

Dookey nickte zaghaft und hielt mir die Hand hin. „Master Malfoy hat ausdrücklich danach verlangt", sagte er und lächelte.

„Na dann los." Ich ergriff seine Hand und spürte sofort ein Ziehen im Magen.

Wir kamen in der großen Eingangshalle des Manors aus und ein bedrückendes Gefühl legte sich auf meine Schultern. Ich verabscheute diesen Ort. Er strahlte noch dunklere Magie aus als bei meinem letzten Besuch. Voldemort wurde von Tag zu Tag stärker.

„Wo ist Draco?" fragte ich leise und sah mich nach dem kleinen Elfen um.

„Dookey?" Er war weg.

Ich atmete tief durch und schlich auf die Salontür zu. Wenn die Familie irgendwo Gäste empfing, dann dort.

Die Tür war nur angelehnt und ich drückte sie vorsichtig, bis der Spalt gerade so breit war, dass ich ins Innere schielen konnte. Mein Herz raste, als ich durch die Tür schlüpfte und mich hinter einer der großen Steinsäulen versteckte.

Der kurze Anflug von Erleichterung, weil Ron seine Freunde tatsächlich wiedergefunden hatte, verflog, weil sie gefesselt in der Mitte des Salons standen.

„Warte", ertönte Narzissas Stimme, „Ja, sie war mit Potter bei Madame Malkins! Ich hab ihr Bild im Propheten gesehen! Schau, Draco, ist das nicht diese Granger?"

Ich musste schlucken und schielte vorsichtig um die Säule herum. Die anderen im Raum waren so sehr auf die Gefangenen fokussiert, dass mich niemand zu bemerken schien.

„Ich... vielleicht...", stotterte Draco vor sich hin und ließ den Blick suchend über den Raum wandern, anstatt die Gefangenen zu betrachten. Für den Bruchteil einer Sekunde bleib er an mir hängen und ich konnte sehen, wie die Anspannung teilweise von ihm abfiel.

Er sah zu Hermine und meinte dann: „Jaah." Immer noch sehr zurückhaltend, obwohl er sie mit Sicherheit erkannte. Seinen Eltern fiel das jedoch nicht auf.

„Aber das ist doch der Weasley-Junge", rief Lucius und seine Schritte hallten durch den Raum. Sofort verschwand ich zurück hinter der Säule. „Das sind sie, Potters Freunde", vernahm ich Lucius Stimme, „Draco, schau ihn dir an. Ist das nicht Arthur Weasleys Sohn, wie heißt er nochmal?"

„Jaah", überlegte Draco langgezogen, „könnte sein."

Fieberhaft suchte ich nach einem Ablenkungsmanöver, ohne würde ich sie nicht befreien können.

Lucinda - The Mask of a SlytherinOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz