Kapitel 4

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„Ich werde uns beiden etwas zum Essen machen. Du solltest die nassen Sachen ausziehen und in der Zwischenzeit duschen, junge Dame. Ich bringe dir gleich was zum Anziehen und kümmere mich dann um deine Sachen", sagte von Helldorf. Anschließend zeigte er ihr das Badezimmer und ließ sie alleine.

Katja stand unschlüssig im Badezimmer und betrachtete sich im Spiegel. Sie hatte eine kleine Platzwunde an der linken Schläfe die mit zwei kleinen Pflastern versorgt war. An ihrer linken Gesichtshälfte klebte getrocknetes Blut. Ihr Kopf dröhnte immer noch von dem Schlag mit der Stablampe. Wo bin ich hier nur herein geraten? Warum bin ich nicht in Berlin geblieben, dachte sie bei sich.

Langsam fing Katja an ihre nassen und dreckigen Sachen auszuziehen. Danach legte sie alles draußen vor die Badezimmertür und schloss dann die Tür von innen ab. Katja betrachtete ihren nackten Körper im großen Badezimmerspiegel.

Sie hatte abgenommen das konnte sie sehen. Als sie sich das letzte Mal vor fast einem Jahr gewogen hatte, da hatte sie noch 58 Kilo gewogen. Das war bei einer Körpergröße von 1,62 Metern völlig in Ordnung. Jetzt hatte sie nicht einmal mehr 50 Kilo schätzte sie. Ihre Hüftknochen standen hervor und man konnte ihre Rippen sehen. Ihre Brüste, die nie sehr große waren, waren fast weg. Sie schaute an sich herunter. Dafür war jetzt ein dunkler Busch zwischen ihren Schenkeln gewachsen. Wie sie das hasste. Sie hatte ihre Schamhaare immer entfernt aber wenn man auf der Straße lebte musste man andere Prioritäten setzten. Langsam strich sie durch ihr lockiges Schamhaar.

Es klopfte an der Badezimmertür und Katja schrak zusammen. „Ich habe dir etwas zum Anziehen vor die Tür gelegt. Deine Sachen werfe ich in die Waschmaschine.", sagte von Helldorf.

„Äh..., ja Okay.", antwortete Katja.

„Ich bin dann in der Küche. Du weißt ja wo die ist.", sagte von Helldorf lachend.

Katja hörte wie sich seine Schritte entfernten. Dann drehte sie das warme Wasser auf und trat unter die Dusche. Es war ein herrliches Gefühlt das warme Wasser auf der Haut zu spüren. Minutenlang stand sie bewegungslos unter der Dusche und spürte das Kribbeln auf der Haut. Sie konnte sich nicht erinnern wann sie das letzte Mal geduscht hatte. Langsam wärmte sich ihr Körper wieder auf. Sie nahm eine Flasche Duschgel und fing an erst ihren Körper und dann ihre Haare einzuseifen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit trat Katja aus der Dusche und wickelte sich in ein großes Badetuch. Vorsichtig schloss sie die Badezimmertür auf. Vor der Tür lagen ein Sweatshirt und ein paar dicker Wollsocken. Katja hob das Sweatshirt auf. Der Größe nach zu urteilen musste das Sweatshirt von dem Typen sein. Auf der Vorderseite waren die Worte ‚Légion Étrangère' und ein Logo das aussah wie eine Flamme aufgedruckt. Katja zuckte mit den Schultern und zog das Sweatshirt an. Anschließend krempelte sie die Ärmel auf. Das Teil reichte ihr bis zu den Knien. Dann zog sie die dicken Wollsocken an und machte sich auf den Weg zur Küche.

„Wie heißen Sie eigentlich?", fragte Katja als sie die Küche betrat und den Typen am Herd stehen sah.

„Mein Name ist Alexander Graf von Helldorf.", sagte er und drehte sich dann zu ihr um.

„Okay, soll ich dann Herr Graf sagen oder was?", fragte Katja.

Von Helldorf lachte. „Nein, Alexander reicht.", sagte er. Er betrachtete Katja von oben bis unten. „Das steht dir.", sagte er freundlich lächeln.

„Ähm... Danke!", erwiderte Katja, lächelte und setzte sich an den kleinen Tisch der neben der Küchentür stand.

„Ist das Sweatshirt von einer Band oder einem Fußballverein?", fragte sie von Helldorf.

Versklavt - Die Geschichte der Katja BraunWhere stories live. Discover now