13. - Ökologische Zeitbombe

106 8 4
                                    

Alles lief nach Plan. Es war alles unter Kontrolle. Jazz schob ein frisches Magazin in ihre Maschinenpistole und atmete durch. Ihr Herzschlag musste auf ein annehmbares Level runter. Sie durfte nicht die Kontrolle verlieren.Dieser Freak hatte aus ihrem letzten Zusammentreffen gelernt. Er würde sie sicher nicht mehr unterschätzen. Naja, vielleicht doch ein wenig. Er hatte ihr sofort geglaubt das sie die Beweise hatte um ihn für alles hinter Gitter schicken zu können. Dabei war es gelogen. Warum sie es nicht tun würde... Da war sie bei der Wahrheit geblieben. Weil sie es selbst erledigen wollte. Der Deal war simpel.Ein Duell, wie in zivilisierteren Tagen. Er musste sie nur töten um seien Kopf wieder aus der Schlinge zu ziehen. Und das war in den Augen eines selbsternannten Supermenschen ja kein Problem.

Zugegeben, er war magisch begabt und hatte ihr damit etwas voraus. Aber Magie war längst kein völliges Mysterium mehr. Sie verstand auch ein Wenig davon. Und dieser Faktor war auszugleichen gewesen. Als er die alte Fabrik betreten hatte, musste er es gemerkt haben. Das etwas nicht stimmte.Das seine Kräfte schwanden und er nicht einfach Illusionen auf seiner Seite hatte. Die Hintergrundstrahlung dieses Ortes, welchen sie dank der Großübung nun ziemlich gut kannte, war für Magie das reine Gift. Leider hatte er es früh gemerkt und war auch nicht halb so unvorsichtig gewesen, wie sie gehofft hatte.

Er war durch das Hauptto rrein und hatte jede Deckung genutzt. Sie hatte kein freies Schussfeld. Und beide hatten für eine Weile in den Hallen und Korridoren, in den großen Zimmern und kleinen Innenhöfen, Katz und Maus gespielt. Er war eher ziellos vorgegangen, hatte nach Spuren und ihr gesucht. Sie hatte sich immer etwas entfernt gehalten und ihr Wissen um den Gebäudekomplex genutzt. Die alte Montagehalle war das Ziel. Die großen Maschinen waren längst nicht mehr dort und nur einiges an alten Möbelbeständen und Schrott lag dort noch herum.Sie hatte den Raum über den Schmalen Steg betreten, welcher einmal für die Wartung des Lastenkran genutzt worden war.

Er war nur einen Wimpernschlag später auf der Bildfläche erschienen. Mit seinerSturmhaube und dem Overall. Ein Möchtegern Ninja. Aber das Gewehr in seiner Hand, eine zivile Version der AK-97, war eine deutliche Gefahr. Er hatte gelernt und sich schwerer bewaffnet. Sie hatte angelegt und ihre Lunge entspannt. Gezielt und auf den Moment gewartet... Aber ein sechster Sinn schien diesen Freak zu schützen.Er drehte sich mit einem mal herum und feuerte eine Salve aus seinem Gewehr ab. Erschreckend nahe surrten die Kugeln an ihr vorbei und schlugen Krater in den bröckelnden Beton der Decke.

Jazz verriss den Schuss und die Kugel schlug neben ihm am Boden ein. Er hatte sie nun vollständig entdeckt und nahm sie ins Visier. Trotz des Abstands von über einem Dutzend Metern, konnte sie diese schrecklichen Augen funkeln sehen. Sie ließ sich zurückfallen und entging so der nächsten Salve, die seine Waffe bellend nach ihr Spuckte. Eigentlich sollte das Gewehr in dieser Version nur einzelne Schüsse abgeben können und maximal drei Schuss fassen. Aber modifizierte Versionen waren auf dem Schwarzmarkt ziemlich beliebt. Sie hatte nur einen kurzen Moment gebraucht um die Taktik anzupassen. Dann war sie ein Stück den Steg entlang gerobbt, den Kopf unten um kein Ziel zu bieten.

Der Sprung aus drei Metern Höhe war ein notwendiges Übel, aber niemand rechnete mit so einer Aktion. Und die lange Salve aus ihrer Maschinenpistole hatte für zusätzlich Deckung gesorgt. Ungezielt in seine Richtung, aber nahe genug um ihm aus der Ruhe und dem Konzept zu bringen. Der Sprint zum Tor war dann schnell gegangen und mit einer schnellen Rolle war sie unter dem Tor durch und aus der Halle raus. Bevor sich aufstand,schickte sie nochmal ein paar Grüße in Form von Blei unter dem Tor durch. Dann sprang sie auf und stelle sich neben das Tor.

Zum durchatmen blieb kaum Zeit. Sie konnte ihn nicht sehen aber hören. Dieses Gebrüll das er jetzt von sich gab. Als wenn er ein wildes Tier wäre. Ein Ausdruck das er seiner Frustration und seinem inneren Monstern freie Bahn ließ. Sie Lud die Waffe nach und sah sich flüchtig um. Er würde gleich das Tor erreichen und sofern er nicht stumpf folgen würde, konnte sie hier keinen taktischen Vorteil erreichen. Also weiter. Aber wohin? Ihn auf offenes Gelände zu locken war eine blöde Idee, er hatte die bessere Waffe. Und sich verstecken könnte dazuführen das er es sich doch noch anders überlegte und abhaute. Und so eine Chance würde sich nie wieder bieten. Sie spürte ihn mehr als das sie ihn hörte. Er war irgendwo hinter dem Tor und bewegte sich auf ihre Position zu. Und mit einem Mal rief Jazz, ohne wirklich drüber nachzudenken: „So einen erbärmlichen Magier wie dich, hab ich noch nie gesehen."

Wenn es nur noch Rache gibt...Où les histoires vivent. Découvrez maintenant