14. - Feuer

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Albert schnaufte ziemlich. Krüger hätte sich das Lachen verkneifen müssen, wenn dies nicht tödlicher Ernst gewesen wäre. Die Muskeln des alternden Polizisten erinnerten sich an ihr Training und wollten sicher so durch starten, wie vor all diesen Jahren. Aber man konnte seiner Bewegung das Alter ansehen. Immerhin war er eine brauchbare Rückendeckung. Wenn er nur nicht so laut gewesen wäre. Krüger sicherte langsam die Türe und schob sich lautlos in die alte Halle.Albert folgte ihm. Sie hatten von irgendwo aus dieser Richtung Schüsse gehört und kamen nur langsam voran.

Albert flüsterte ihm zu:„Hier an der Wand. Einschüsse." Krüger drehte nur eine Sekunde den Kopf in seiner Richtung. „Wir sind auf der richtigen Spur. Sieht nicht nach Pistolen Geschossen aus. Auch nach nichts was Jazz entwendet hat. Das war eine AK." Albert schluckte. Er wusste das Krüger recht hatte. Sie mussten schneller sein und die beiden finden bevor es zu spät war. Sie konnte das unmöglich alleine schaffen.

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Er war am Ziel. Das Blut sprudelte nur so durch seine Adern. Er spürte jeden Herzschlag mit einer solchen Intensität im Kopf, als wenn er gleich abheben würde.Seine Finger verkrampften sich um den Griff seines Gewehrs. Diese Polizei – Schlampe würde jetzt endlich bezahlen. Sie hatte ihn verhöhnt und seinen perfekten Plan gefährdet. Und noch schlimmer,sie hatte ihn fast besiegt. Es war keine Niederlage gewesen. Nein, es war unentschieden. Ja, der Endstand würde einen großartigen Sieg für ihn zeigen. Sie war nichts weiter als eine Frau. Wie konnte sie schon einen Sieg erringen? Vielleicht am Herd. Aber für mehr war eine Frau nicht zu gebrauchen. Wenn sie jünger waren, dann waren sie wenigstens noch hübsch und brauchbar.

Er flechte die Zähne und merke diesen reißenden Schmerz in der Flanke. Nur eine Wunde. Nur eine unbedeutende Wunde. Er würde sich zusammenflicken lassen und es würde nur eine Narbe bleiben. Noch ein Grund warum die Schlampe sterben musste. Er bereitete sich innerlich darauf vor. Er würde sie nur im Notfall schnell töten. Ja, sie sollte leiden! Genug Zeit für einen ordentlichen Todeskampf haben. Er würde sie dabei ansehen und lachen. Ihr Tod würde seine Wiedergeburt sichern. Schon bald würde er wieder auf der Jagt sein.

Hinter dem nächsten Container musste sie sein. Es gab keinen anderen Weg. Sie konnte nicht an ihm vorbeikommen. Und wenn es dort eine Türe gab, dann hatte er sie nicht gehört. Die großen Tropfen Blut am Boden waren eine perfekte Spur. Er war jetzt der Löwe der dem verwundetem Reh folgte. Es reißen würde. Die gewaltigen Reißzähne hatte er zwar nicht, aber die Waffe in seiner Hand machte das wieder wett. Er würde diesen verfluchten Ort dann schnell wieder verlassen. Draußen, in der freien Welt, da würde er seine Magie zurück bekommen. Er konnte Blut riechen. Sie war nahe. Tief atmete er durch und sprang mit einem Satz um die Ecke...

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Jazz stieß einen Kriegsschrei aus. Ohrenbetäubend und so schrill das er sogar Zähne im Kiefer zum wackeln hätte bringen müssen. Sie hatte hinter der Ecke gewartet, darauf vertraut das er wie ein blutiger Anfänger um die Ecke kommen würde. Als wäre er ein Actionheld in einem Schlechten Film. Sie hatte recht gehabt. Ihre Hände packten das Gewehr und rissen es zur Seite, die Schüsse die ich lösten pfiffen an ihr vorbei. Seine Augen waren weit offen und sahen sie voll brennendem Hass an. Sie stieß sich mit dem gesunden Bein ab und rammte ihm den Ellenbogen gegen das Kinn. Er drehte den Kopf und entging so dem Großteil des Schlages.

Dann ging er zum Angriff über. Er verkrampfte eine Hand am Gewehr. Die andere packte ihre Weste. Mit einem festen Ruck wollte er sie umwerfen. Jazz spürte das sie mit ihrem verletzten Bein nicht würde standhalten können. Also ließ sich sich fallen, aber packe vorher fester zu und riss ihn gleich mit zu Boden. Der Schreck in seinen Augen machte deutlich wie wenig er vom Nahkampf verstand. Er konnte nicht improvisieren.

Er kam mit der Schulter auf und rollte sich ein wenig ab, klammerte sich mit einer Hand weiter an seiner AK fest. Jazz rammte ihm bei der Landung ihren Ellenbogen gegen die verletzte Seite. Er brüllte vor Schmerz, aber ließ einfach nicht locker. Im Gegenteil, er versuchte krampfhaft das Gewehr in ihre Richtung zu bekommen. Jazz wusste das zu verhindern.Sie ließ sich auf ihn fallen, so das der Abstand zwischen ihnen beiden so gering war um das Gewehr zu benutzen. Ihre Hand schnellte zu ihrer Pistole und zog sie schnell aus dem Halfter. Er merkte was sie vorhatte. Alle Kraft aufbieten bäumte er sich auf. Sie verlor einen Moment das Gleichgewicht, es reichte um von ihm zu Boden zufallen. Noch im Sturz riss sie die Pistole hoch und zielte auf ihn.

Wenn es nur noch Rache gibt...Where stories live. Discover now