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Jimin

*

Die Sonne war bereits untergegangen. In dieser kurzen Zeit saßen wir einfach nur da. Hörten des Meeres rauschen zu und beobachteten die Leute. Mein Blick haftete jedoch immer wieder an den Wolken.

Wolken, die sich stetig ändern und jetzt bedrohlich wirken. Der Wind nahm zu und die Luft roch nach Regen.

“Ich glaube, wir sollten langsam gehen.”, sprach Hyung und ich nickte. Er hob mich ohne weiteres auf sein Rücken und ich hielt mich fest. Er lief schnell zum Auto und kaum saßen wir in diesem, fing es an zu regnen, das regelrecht zu einem Regenguss wurde. Man hörte es donnern.

“Oh je! Wie lange das Unwetter anhält?”, sprach ich besorgt und blickte zu Hyung.
“Bin gerade dabei mich zu erkundigen und laut Wetterapp, Satellitenanzeige und Nachrichten wird es einige Stunden so gehen.”, sprach er aus und ich blinzelte.

“Aber wir haben es bereits nach 20 Uhr. Wenn wir warten, dann fährst du ja mitten in der Nacht, du brauchst auch deine Ruhe.”

Hyung blickte mich an, statt genervt zu sein, lächelte er leicht, ehe er nickte und wieder nach seinem Handy griff. Er wählte eine Nummer und hielt es sich ans Ohr.

“Hallo Mr. Park! Ja, Yoongi hier! Es gibt ein kleines Problem. In Busan wütet ein Unwetter. Wir konnten gerade noch rechtzeitig ins Auto flüchten, jedoch stecken wir mittendrin und bei diesem Unwetter fahre ich keine Autobahn. Damit sie Bescheid wissen, werden Jimin und ich kurzfristig über Nacht in Busan bleiben.”

Mir klappte der Mund auf. Über Nacht in Busan bleiben?

“Ja, machen sie sich keine Sorgen. Ich rufe gleich meine Eltern an. Die kennen mehrere Hotels und haben sowas wie eine VIP Card. Wir werden sicher unterkommen. Ich melde mich sobald wir im Hotel angekommen sind. Bis dann!”, legte Hyung recht schnell auf und wählte die nächste Nummer.

“Eomma? Ja, ich bin’s! Ja, wir wissen, dass ein Unwetter in Busan stattfinden soll. Wie soll ich sagen, wir sitzen gerade mittendrin.”, sprach Hyung. Auf einmal blitzte es, ehe der Donner krachte. Ich zuckte heftig zusammen und konnte mir ein Quietschen nicht verkneifen.

“Moment, Eomma!”, ließ Hyung sein Handy auf seinen Schoß fallen. Er drehte sich kurz um und griff nach hinten. Er holte eine kleine Decke hervor und legte sie um mich. Ja sogar über meinem Kopf und griff nach meiner Hand. Strich mit seinen Daumen beruhigend über meinen Handrücken.

“Bin wieder dran. Ja, Jimin hat sich erschrocken. Hier geht gerade die Welt unter. Eomma, könntet ihr uns ein Hotelzimmer buchen und mir die Daten schicken? Wir bleiben über Nacht hier. Das Wetter soll einige Stunden so bleiben.”

Mein Kopf konnte die ganzen Informationen gar nicht verarbeiten. Nur mein Herz schlug in meiner Brust, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Vor Aufregung und vor Angst. Die Aufregung, dass ich mit Hyung in einem Hotelzimmer übernachten würde und Angst vor dem Unwetter. Gewitter waren noch nie meine Stärke. Ich hasste es.

“Ist gut. Danke! Ja, keine Sorge. Ich melde mich, sobald wir im Hotelzimmer sind. Bye.”

Hyung legte auf und lehnte seinen Kopf zurück.
“Schöner Mist. Tut mir leid, Jimin. So habe ich mir das nicht vorgestellt.”
Ich musste lächeln.

“Ist doch nicht schlimm, Hyung. Lieber übernachte ich eine Nacht hier in Busan, als zu riskieren, dass dir während der Fahrt etwas passiert. Man weiß nie, was bei solchen Unwetter alles passieren kann.”, plapperte ich und zuckte wieder zusammen, als es heftig donnerte.

“Du vergisst, dass du im selben Boot bist. Und ich habe die Verantwortung übernommen, auf dich aufzupassen. Daher entscheide ich mich für die angenehmere Variante. Und das Gute ist, im Hotel gibt es meistens leckeres Frühstück”, sprach Hyung und drückte meine Hand. Ich nickte lächelnd. Sein Handy gab einen Ton von sich.

Unexpected Love ||• Yoonmin •||Where stories live. Discover now