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Jimin

*

Endlich!

Endlich konnte ich wieder richtig laufen. Der Gips ist ab und es war ein schönes Gefühl.

Ich beeilte mich in die Schule zu kommen. Klar, immer noch mit Vorsicht, denn mein Bein durfte ich noch nicht vollends belasten. Ich hatte auch zur Vorsicht eine Schiene drum, aber das war okay. Und so ließ es sich dennoch gut laufen.

Endlich bin ich die Krücken los!

Ich hatte niemanden gesagt, dass ich heute zur Untersuchung muss und mein Gips abbekomme.
Yoongi Hyung hatte ich auch nichts gesagt.

Lustigerweise konnte sein Appa es sich denken.

Gestern war ich noch bei Hyung zu Hause. Seit der Einladung zum Mittagessen, nahm mich Hyung öfters mit zu ihm und seinen Eltern, die ich jetzt Mittlerweile als Hyung und Noona betiteln durfte.

Jedenfalls fragte mich Hyung in einer ruhigen Minute, wann der Gips ab kommt. Ich lächelte ihn nur an und er nickte. Tja und jetzt war ich ihn wie gesagt los.

Ich trat durch das Tor und jetzt musste Pause sein.

Ich lief etwas schneller und eilig durch die Tür, prallte jedoch mit jemandem zusammen. Ich verlor mein Gleichgewicht und segelte auf den Boden zu. Doch ich wurde an der Hüfte gepackt und somit verhinderte, dass ich den Boden küsse.

Ein Glück.

Den nächsten gebrochenen Knochen wollte ich wirklich nicht haben.

“Man sollte dich wirklich in Watte packen.”, brummte eine raue Stimme, die mir sofort Gänsehaut bescherte. Ich blickte auf und strahlte ihn an.
“Hyung!”, umarmte ich ihn.

Ich wurde ebenfalls fest gedrückt und dann betrachtet.
"Hast du dir wehgetan?”, fragte er mich und ich schüttelte mit dem Kopf.
“Nein, ich war nur erschrocken. Hab ich dir weh getan?”, fragte ich und eine Augenbraue von Yoongi huschte nach oben.

“Okay, dumme Frage. Was machst du hier?”

Yoongi Hyung ließ mich los.
“Ich musste etwas beim Direktor abgeben. Und wie ich sehe bist du deinen Gips los.”, schnalzte er mit der Zunge und sah nicht begeistert aus.

“Mhm.”, nickte ich leicht lächelnd, aber das lächeln blieb nicht lange auf meine Lippen.
“Freut dich das nicht?”

Wir blickten uns weiterhin an, bis sich Hyungs Lippen leicht verzogen und er sich hinunter beugte.
“Nein.”, sprach er aus.

Bitte?
Wie konnte er das sagen?

Leicht verletzt starrte ich ihn an.

“Jetzt kann ich dich nicht mehr so oft herum tragen und muss dich von nun an schneller mit den anderen teilen.”, seufzte Hyung und in mir breitete sich eine Erleichterung aus.

Er legte einen Arm um mich und zog mich mit, aber nicht zur Treppe, sondern in eine ruhige Ecke.

“Was machen wir hier, Hyung?”
“Ich will dich für ein paar Minuten für mich allein. Außerdem habe ich etwas noch nicht bekommen.", verschränkte er seine Arme.

Fieberhaft überlegte ich, ob ich etwas vergessen hatte, mitzubringen. Ich kratze mir an den Kopf und biss mir auf die Lippen. Plötzlich lachte Yoongi rau auf und ich blickte ihn verwirrt an.
“Du bist süß! Du denkst gerade du hast etwas zuhause liegen lassen, oder?”

Ich nickte.

Hyung gluckste und trat näher zu mir, ehe er sich beruhigte und mich nun sehr nahe an sich zog.
“Du hast nichts vergessen. Moment doch, aber nichts materielles.”, whisperte er mir entgegen und starrte ihn an wie ein Auto.

Hyung beugte sich wieder zu mir.
“Ich habe von dir noch keinen Kuss bekommen.”

Meine Augen wurden größer und mein Herz setzte kurz aus, ehe es raste. Hyungs Blick glitt zu meinen Lippen, ehe sie wieder zu meinen Augen wanderten.

Er sagte nichts weiter, stattdessen legte er seine Arme um mich und unsere Lippen trafen aufeinander. Meine Augen schlossen sich automatisch.

Tatsächlich war das der zweite richtige Kuss nach Busan. Natürlich gab es nur kleine Küsse auf die Wange, Stirn oder mal kurz auf die Lippen, aber das war intensiver.

Ich hielt mich an seinem T- Shirt fest, während sich unsere Lippen auf und ab bewegten. Doch dann hörten wir Stimmen und brachen den Kuss ab.

Yoongi löste sich und lächelte.
“Jetzt geht es mir besser.”, und zog mich mit. Ich versuchte noch meine Gedanken zu sortieren. Hyung schaffte es wirklich, dass meine Gedanken durcheinander geraten und beinahe hätte ich vergessen, wo wir uns befanden.

____

“Los! Auf ins Café! Stoßen wir auf Jimin an!”, rief Tae euphorisch.
“Mit Kaffee?", fragte Namjoon verwirrt nach.
"Ja, was denn sonst? Mit Alkohol? Hyung! Wie alt sind wir?”, deutete Tae auf sich und dementsprechend auf uns Jüngere.
"Schon gut, hab nichts gesagt.”, hob er kapitulierend die Hände hoch.

Wir gingen weiter aus der Schule raus. Ich mit Hyung Hand in Hand, dabei vielen mir mal wieder die Blicke der anderen Schüler auf, die in kleinen Gruppen standen und immer wieder zu Hyung und mir schauten.

Daran werde ich mich nie gewöhnen.
"Außerdem gehe ich nicht ins Café, um dort Kaffee zu trinken. Igitt! Diese Brühe könnt ihr schön selber trinken. Ich will meinen Caramel Latte Macchiato.”, schwärmte er.
Verwirrt blickten die anderen ihn an und ich kicherte.
“Tae! Du weißt schon, dass in deiner Latte Kaffee drin ist, oder?”, sprack JK Hyung und Tae blinzelte ihn an.

“Hmm, ja. Das wusste ich. Nur ist es für mich halt kein direkter Kaffee. Dieser Kaffee ist süß und mit Milch. Perfekt für mich."

Hyung beugte sich zu mir.
“Weis er wirklich das da Kaffee drin ist?”
Ich schmunzelte und zuckte selber mit den Schultern.
“Bei Tae weis man nie.”

Wir beide beobachteten weiter, wie sich unsere Freunde unterhielten. Nur dass wir jetzt stehen blieben und zuhörten. 

“Jimin!”

Ich hörte meinen Namen rufen und drehte mich lächelnd um.

Und während ich die Person vor mir wahrnahm, durchfuhr mich der Schock und mein Lächeln verschwand.

“Ji-jinyoung Hyung?”, flüsterte ich fragend.

Auge um Auge blickten wir uns an.

Niemand sagte etwas, nur zwei Dinge spürte ich ganz deutlich. Mein Herz, das in meiner Brust raste und Yoongi Hyungs Hand.

*


Copper-Curly




Unexpected Love ||• Yoonmin •||Where stories live. Discover now