Kapitel 51:

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"I fell in Love with the way you touched me without using your hands. And you smiled, because you knew"

Aurelia

Mein Arbeitstag verlief.... durchwachsen. Ich konnte mich kaum konzentrieren, alles was mir in meinem Kopf schwebte war Luiz. Heute Nacht war mir etwas klar geworden, vor dem ich nun nicht mehr weglaufen konnte. Luiz seine Fürsorge und seine Aufmerksamkeit am gestrigen Abend haben die Gefühle, die ich lange nicht wahrhaben wollte, in den Vordergrund gerückt. Ich sehe nun ganz deutlich, dass ich Luiz liebe und trotzdem kann ich es nicht fassen. Wie konnte das passieren? Wie konnte ich nach allem, wieder diese Gefühle so einfach in mein Leben lassen? Nichts machte mir so viel Angst, wie mich zu meinen Gefühlen zu bekennen. Es waren nicht die Gefühle an sich, die mir Angst machten. Es war was diese Gefühle mit sich bringen würden. Eine Beziehung? Mit Luiz? Und wenn ja, wie würde es sein? Wie konnte ich mich auf ihn einlassen, wenn ich immer noch damit rechnete, dass das Gute nicht anhielt? Wie sollte ich mich Luiz komplett öffnen, wenn mein Unterbewusstsein, immer noch davon ausging, dass Luiz sich noch verändern würde? Das Luiz mir noch weh tun würde? Oder glaubte ich das überhaupt noch? Ich wusste es nicht.

Ich hatte einen Teil von Luiz böser Seite gesehen. Ich habe gesehen, welche Kraft er hat. Ich habe gesehen, zu was er fähig war. Wie einfach es ihm viel jemanden zusammen zu schlagen. Ich wusste zwar nun, warum er so schnell so ausgetickt war, dass bedeutete aber nicht, dass ich davor keine Angst mehr hatte.
Ich musste, um mich ganz auf ihn einlassen zu können, wissen wie er in jedem Moment reagieren würde und das Problem daran war, dass war nicht möglich. Doch wie konnte ich vertrauen, wenn ich das nicht wusste?

Du vertraust ihm auch in euren Spielen. Wo ist der Unterschied?

Ich fand keine Antwort darauf. Doch meine innere Stimme hatte Recht. Während unserer Spiele wusste ich auch nie, was er vor hatte, wie weit er gehen würde und trotzdem war ich mir sicher, dass ich ihm dabei vertrauen konnte. Wie konnte mir das alltägliche Leben mit ihm, dann solch eine Angst machen? Und wer wusste, ob er überhaupt ein ‚alltägliches Leben' mit mir führen wollte. Er sagte mir doch nur dass er mich liebte und das während des Sexes. Auch, wenn ich es prinzipiell glaubte, irgendwie zweifelte ein Teil in mir daran. Es war der selbe Teil, der mir seit letzte Nacht Zweifel in meinen Kopf projizierte. Es war die Angst, mich erneut so verletzlich zu machen, wie ich es bei Adam war. Es war die Angst, die selben Schmerzen wieder zu spüren. Und es war die Angst noch viel mehr zerstört zu werden, als ich es bisher schon war.

-

Der Arbeitstag war im Flug vergangen und ich war gerade dabei, den Laden dicht zu machen. Eigentlich war mit Luiz ausgemacht, ich würde nach der Arbeit kurz heimgehen und dann zu ihm fahren, doch ich wusste immer noch nicht, ob ich es tun würde. Meine Gefühle hatte ich heute nicht unter Kontrolle. Es konnte sein, dass ich super empfindlich und ängstlich auf ihn reagierte oder mich einfach nur super wohl bei ihm fühlte. Letzteres wäre die bessere Wahl und dennoch rechnete ich mit ersterem.
Doch Luiz hatte mir die Entscheidung abgenommen, denn nachdem ich das Café zugesperrt hatte und mich umdrehte, stand er auf dem Parkplatz, an sein Auto gelehnt. Kurz war ich am überlegen, einfach so zu tun, als hätte ich ihn nicht gesehen, vor allem, weil er gerade noch auf sein Handy sah. Doch als hätte er den Gedanken gespürt, hob er den Blick und sah mich mit diesen grün-braunen Augen an, die meine kleine Welt ins Wanken brachten. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen und meine Beine bewegten sich wie von selbst auf ihn zu. Durchgehend lagen seine Augen auf mir und löschten jeglichen Gedanken in meinem Kopf. Mein Herz fing plötzlich an wie wild zu rasen und ich hatte das Gefühl, als bekäme ich kaum noch Luft. Fast schon schweratmend blieb ich vor ihm stehen.

„Hallo Liebes", flüsterte er, legte mir bestimmt die Hand in den Nacken und zog mich zu sich, nur um keine Sekunde später, diese wundervollen Lippen auf meine zu pressen.

„Hallo Luiz", brachte ich schweratmend nach unserem Kuss heraus und ich erkannte ein sanftes Lächeln auf meinen Lippen.

„Na komm, lass uns fahren", erwiderte er und kurz darauf machten wir uns auf den Weg zu ihm. Während der Fahrt spürte ich die altbekannte Unsicherheit und Nervosität, die mich schon den ganzen Tag begleitete. Luiz schien es zu merken, denn er legte ganz bedacht und vorsichtig seine Hand auf meinen Oberschenkel. Liebevoll streichelte sein Daumen kleine Kreise und ich versuchte mich nur darauf zu konzentrieren. Es ging mir gut. Ich war in Sicherheit und Luiz war nicht Adam. Ich wusste doch, dass mir Luiz nie etwas anhaben konnte. Ich versuchte mich mit diesen Sätzen selbst zu beruhigen, doch wirklich helfen tat es nicht.

Nachdem Luiz in seine Einfahrt gefahren war, blieb ich immer noch im Auto sitzen. Ich konnte mich in diesem Moment nicht bewegen. Tränen traten in meine Augen und ich verstand die Welt nicht mehr, wieso musste ich jetzt weinen? Das machte doch keinen Sinn. Glücklicherweise fand nur eine Träne, den Weg über meine Wangen.

Luiz drehte sich zu mir und musterte mich besorgt.

„Was ist los, Kleines? Was ist passiert?", fragte er mich, griff ganz bedacht nach meinem Kinn und drehte es in seine Richtung.

Ich wusste nicht wie mir geschah, doch bevor ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, verließen die Worte meine Lippen.

„Ich liebe dich".

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Guten Abend meine Lieben,
Endlich ist es soweit und sie gesteht sich, zumindest mehr oder weniger, ihre Gefühle ein.
Auch wenn sie diese noch ziemlich ängstigen.

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und würde mich sehr über Feedback freuen.

LG LeV.

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⏰ Last updated: May 05 ⏰

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"The Heartbreaker"Where stories live. Discover now