Kapitel 81

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--- Akane ---

„Gut. Verschwenden wir keine Zeit. Es wird bald Zeit und das Fest beginnt." Reika drehte Akane ihr Gesicht zu und diese verstand. Es war das Heben der Finger und eine kleine Handbewegung und schon standen Sumikas und Ayas Doppelgänger vor den Echten. „Das ist wirklich eindrucksvoll." Erkannte Aya fasziniert. „Du hättest sie im Krankenflügel sehen müssen." Fügte Sumika hinzu, doch dafür hatten sie keine Zeit. Reika imitierte bereits Ayas Gesichtszüge und auch Akane gab ihr bestes. Begann so zu tun, als würde ihr das Atmen schwerer fallen. Es war seltsam und sie hatte sofort selbst das Gefühl schlechter Luft zu bekommen, doch es würde nicht für ewig sein. Sie bekam das schon hin. „Bereit?" Fragte Reika in Ayas Stimmlage und Akane nickte. Atmete schwerfällig. „Ja." „Viel Erfolg." Wünschten ihnen die Personen, deren Identitäten sie übernommen hatten, dann liefen Reika und Akane unter Mühe des Gewichtes los. Es war ein ungewohnt langsamer Gang, der einem das Gefühl gab niemals anzukommen. Als sie die Straße betraten, schien niemand ihre Verkleidung zu durchschauen. Sie schlürften an Soldaten vorbei, denen sie keine Aufmerksamkeit schenken mussten und auch andere Adlige grüßten sie ganz normal. Je näher sie dem Festplatz kamen, desto mehr Aufregung überkam Akane. Nicht mehr lang und der Kampf würde beginnen und dann konnten sie dafür Sorgen, das diese Menschen sich nicht in den Tod fressen mussten. Endlich tauchte der Durchgang auf. Kenji hatte ihn auf dem Weg zum Gefängnis gesehen. Dort mussten sie hindurch um den Festplatz zu betreten. Girlanden schmückten das Tor, als sie auch schon den Geruch von Speisen vernahmen. Musiker spielten auf einer Bühne, die Akane vom Krankenhausfenster gar nicht wahrgenommen hatte. Überall standen die Soldaten am Rand. Ihre Gesichter waren ernst und finster. Passten so gar nicht zu dem scheinbar unbeschwerten Geschnatter der erzwungenen Partygäste. Als gehörten sie schon immer dazu, schlängelten sie sich mühsam durch die Menge. Stellten sich in die Ecke, an der Sumika normalerweise stand und warteten. Auf ihrem Gesicht zeigten sie ein falsches Lächeln, so, wie auch all die anderen lächelten. Ihr Blick glitt über die Menge. Überall waren Soldaten und als sie jetzt den Blick hoben, ergatterten sie das aller erste mal einen Blick auf Hitoha. Dort war sie. Saß auf dem Balkon über dem Käfig. Niedergelassen auf einem goldenen Thron mit einem Glas Rotwein in den Händen. Ihre grauen Haare waren zu einem unordentlichen Dutt gebunden und sie beobachtete alles mit den grün gelben Augen, die sie mit ihrem Bruder teilte. Neben ihr waren ihre sechs Samurai. Die Sechs gefährlichen Brüder mit den ungewöhnlichen Klingen. Durch Suous Erklärung war es wirklich nicht schwer sie auseinander zu halten. Tooru war tatsächlich oberkörperfrei. Kotaro dick eingepackt. Tetsuro trug Kopfhörer. Kuroo seine Sonnenbrille. Shoyos Kopf war unter einem schwarzen Umhang verborgen und er wirkte klein und dann war dort noch Tendo. Er stand direkt neben Hitoha und eine Hand ruhte auf seinem Schwert des Zerfalls. Selbst Akane konnte von der Distanz aus die Gefahr wahrnehmen, die dieser Kerl ausstrahlte. Wer auch immer später mit ihm Kämpfen würde. Er würde keinen leichten Kampf erwarten dürfen. Doch Akane durfte die sieben nicht endlos ansehen. Sie senkte den Blick und starrte stattdessen auf das sogenannte Fest. Jetzt in der Nähe konnte man sehen, wie gequält die Menschen sich Essen in den Mund stopften. Sie tänzelten, doch es war schwerfällig und immer die gleiche Bewegung, als fehlte ihnen schon lange der Antrieb irgendetwas anderes zu tun. Um nicht aufzufallen griff Akane zu dem Speisentisch neben sich und fischte nach einem kleinen Stück Kuchen. Normalerweise würden sie kein Risiko eingehen. Es könnte vergiftet sein, doch sie durften nicht auffallen, bis sie agierten. So biss sie hinein, während Reika einen Minihamburger aß. Minuten strichen dahin in denen sie gar nichts taten. Es war quälend. Akane wollte losrennen, doch stattdessen wippte sie herum, wie all die anderen. „Beruhig dich." Hauchte Reika ihr zu und sofort ließ Akane ihren Unmut aus ihren Gesichtszügen verschwinden. Nickte, weil sie Reika verstanden hatte. Ihr Herz pochte wie wild. Kenji und Yuki waren nun irgendwo unter ihnen. Retteten hoffentlich ohne Probleme die Gefangenen. „Fangen wir an." Flüsterte Reika und Akane fühlte Erleichterung. Langsam trennten sie sich und verschwanden in der Menge. So unscheinbar wie sie konnten, verteilten sie die Bomben, die Kenji ihnen allen vorbereitet hatte. Es war nicht schwer. Sie waren klein und hatten genug Platz in der Handtasche, die sie sich von Sumika geliehen hatten. Unauffällig steckte Akane eine unter den Tisch. Eine in eine Pflanze. Dann eine Nahe der Bühne, während Reika das selbe auf der anderen Seite tat. Es würden genug Bomben sein um den ganzen Platz in Dunkelheit zu hüllen. Nicht für ewig, doch lange genug. Lange genug das sie in der Panik die Wachen besiegen konnten und die Menschen hoffentlich flohen. Es würde ihnen Spielraum verschaffen. Der riesige Platz wäre der perfekte Ort zum kämpfen. Besser, als sich zu den Samurai auf den Balkon zu quetschen. Jetzt galt es nur noch zu warten. Aya und Sumikas Gestalt blieben getrennt auf dem Platz stehen. So positioniert, das sie sofort loslegen konnten. Akanes Nerven waren bis zum zerreißen gespannt. Ihr Herz pochte wie wild vor Anspannung. Sie wollte loslegen. Es war wie der Moment auf der Achterbahn. Der Moment, wenn man festgeschnürt im Wagen saß und wusste, das es gleich losgehen würde. Wenn es kein Zurück mehr gab, nur noch den Weg nach vorne. Es schien endlos zu dauern und dann, ging es plötzlich und ruckelnd los. „Reika-Sensei. Die Gefangenen sind befreit." Es war soweit.

Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt