Kapitel 105

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--- Yuki ---

Dann langsam verteilte sich alles, als wäre die Tragik nicht mehr als ein Witz. Die Meute umarmte sich erleichtert. Tadara begann erste Entscheidungen zu treffen. Rie sah die Verletzungen und bat Team Reika ins Krankenhaus zu kommen. Langsam verteilte sich die Menge. Verließ das Rathaus und nach all der Dunkelheit der Tiefe, war es seltsam als ein erster Lichtstrahl der Beginn eines neuen Tages einläutete. Für Oiwai Machi bedeutete es Befreiung. Für Yuki ein weiteres Opfer, das ungesehen die Schuld ertrug. Zum erstem Mal seit einer langen Zeit begannen die Bewohner Oiwai Machis ein echtes Fest zu feiern. Ihre neue Freiheit zu zelebrieren. Yuki ertrug all das nicht. Sie hüpfte die Dächer entlang bis sie den höchsten Punkt der Stadt fand. Es war das Dach eines Wachturmes. Dort stoppte sie, so, wie sie damals in Burijji das Dach als Ausblick in die Ferne genutzt hatte. Sie nahm noch immer das Jubeln der Menge wahr. Irgendwo war bereits der Gesang der Straßenmusiker zu hören. Der Beginn eines weiteren Festtages bei dem die Besucher der Stadt nichts von allem mitbekamen. Sie genossen ein Fest, wie jedes andere. Yuki aber kam es wie Hohn vor. Sie starrte einfach in die Ferne und beobachtete, wie die Sonne sich erhob, während sie sich fragte, was Hitoha als Strafe erhalten würde. Eine Strafe, weil sie alle logen. Die Soldaten. Tadara. Yuki. Sie alle logen über die Wahrheit um ein einfaches Kind zu retten, das dem Wahnsinn fast verfallen war. War Hitohas Opfer all das Leid wert? Würde Toshiki von jetzt an ein besseres und gutes Leben führen? Yuki wollte mit den Kindern reden. Ihr Kopf drehte sich, doch noch waren ihre Teamkollegen im Krankenhaus und so verschwand sie vom Dach. Fast unscheinbar tauchte sie in den Gassen auf und schließlich stieg sie in die Kanalisation herunter. Hier waren keine Wachen mehr, aber glückliche Stimmen von Kindern, die ihr Glück nicht fassen konnten. Sie sahen auf, als Yuki um die Ecke bog. „Die Ninja!" Sagte Toshiki und Seri sah überrascht herum. „Ein Ninja?" „Ja. Sie hat mich besiegt." „Was?" Besiegt. Es war eine seltsame Art jemanden zu besiegen. Es hatte keine einzige Wunde gebraucht. Kein Schwert und keinen sichtbaren Schmerz. Es war nur die Wahrheit gewesen und eine Verbindung, die Yuki gezogen hatte. Weil sie zufällig auf Seri getroffen war. War es wohl Schicksal oder war es Glück gewesen? Egal was es war, es hatte Oiwai Machi befreit. „Ich wollte nochmal mit euch reden." Begann sie ohne zu zögern und Hisachi stand auf. Stellte sich vor seine Freunde. „Wenn du hier bist um Toshiki etwas zu tun." „Das bin ich nicht." Sie sah den Jungen an, der schon vor Kali so frech zu ihr gewesen war, doch dann erkannte er, das Yuki nicht log und zog sich zurück. Seri blickte auf. Sorge lag auf ihrem Gesicht, doch mit Toshikis Nähe schwappte dieses Gefühl nicht auf Yuki über. War das die Fähigkeit der Beiden? „Toshiki. Hast du es jetzt begriffen? Was es mit den Leuten macht, wenn man seinem Hass nachgibt?" Sofort senkte der Junge den Kopf. Er hatte es verstanden. „Ja." Es brannte Yuki eine Sache auf dem Herzen. „Dann will ich, das du eines tust. Renn nicht weg. Stelle dich der Stadt und deinen Fehlern. Mach es von jetzt an besser. Halte Hitohas Entscheidung in Ehren." Kurz wurde es still, ehe Toshiki etwas näher trat. „Was soll das heißen? Ich will nicht hier bleiben!" Sie konnte es verstehen. Wegrennen. Nach der Sache mit Kiba hatte auch sie wegrennen wollen. Nach der Sache in Nara waren auch Rie und Yuriko gegangen. Doch wegrennen war keine Lösung. „Wenn du wegrennst, wird es dich für immer verfolgen. Du kannst es nicht überwinden, indem du gehst." „Was verstehst du schon?" Kurz flackerte Widerwille auf, doch Yuki sah Toshiki ruhig an. Traurig. „Oiwai Machi ist nicht perfekt. Aber Hitoha will es trotzdem retten. Du bist nicht perfekt und trotzdem opfert sie sich für dich. Wenn du wirklich etwas aus dieser Chance machen willst. Dann erschaffe ein neues Oiwai Machi. Hilf den Bewohnern. Nutze deine Fähigkeit zum Guten." Toshiki sah sie verwirrt an. „Wie soll ich das machen?" Ja wie sollte er das machen. Das war eine gute Frage und Yuki sah ihn lange an. Dachte über ihre Antwort nach, ehe sie traurig lächelte. „Es gibt viele Wege. Finde deinen eigenen Frieden und dann schenkte ihn Menschen. Die ihn brauchen. Halte dich an Tadara Suou." Der Junge sah verwirrt aus. Verstand noch nicht was es für Yuki bedeutete wie Tadara zu werden. Priester vielleicht oder ein Pfleger der Kranken die Angst nahm. Auch so etwas kleines konnte Leben retten, wenn die Menschen ruhig wurden. Es gab so viele Möglichkeiten. „Und noch etwas. Seri. Ich möchte das du eines weißt. Deine Liebe für Kali hat die Menschen um dich herum beeinflusst. Sie haben sich wegen dir geprügelt und Kali musste deswegen oft den Ort wechseln. Wenn du ihr helfen möchtest. Dann lerne deine Gefühle nicht auf andere zu übertragen. Werde eine echte Unterstützerin für sie." Seris Augen weiteten sich. „Das war wegen mir? All diese Schlägereien?" Fragte sie fassungslos und Yuki nickte. „Ja. Du wolltest sie für dich und das hat die Menschen um dich herum beeinflusst. Sei vorsichtiger." Sofort ließ Seri den Kopf sinken. „Ich werde es nicht mehr machen." Kurz lächelte Yuki. „Gut. Ich bin sicher du kannst ihr deine Liebe auch zeigen, wenn du ihr wirklich hilfst. Man kann Werbung machen." Yuki redete mit den Kindern und doch fragte sie sich, ob sie das richtige Tat. Doch ihr Herz hatte es ihr befohlen. Sie glaubte auch für sich selbst etwas Frieden zu finden, wenn sie wenigstens etwas half die Kinder auf die richtige Spur zu führen. Doch diese Schuld, Hitohas Weg zu erlauben, würde sie niemals verlassen. Es würde sie prägen, wie es Isshins Tod hatte. Das war also die Welt vor der sie Kakashi all die Zeit beschützt hatte. Sie fühlte Dankbarkeit. Erst jetzt damit in Kontakt zu kommen und doch war dort auch Furcht. Sobald sie Schatten war, welche Schuld würde sie dann auf sich laden?


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt