Akt 3 Der Fall von Hakron| Teil 2 - Yori #2

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„Kommt", sagte Yori sanft und griff nach der Hand der Prinzessin. Er führte sie die wenigen Schritte zu dem kleinen Stall. Er konnte nur hoffen, dass noch einige Pferde dort waren. Und tatsächlich als er die Tür öffnete sahen sie noch fünf der Tiere. Er sah weder einen Knappen noch einen Burschen, also kümmerte er sich allein darum und sattelte zwei Pferde. Aus den Augenwinkel registrierte er, dass die Prinzessin auch die anderen Tiere zu erst los band und sie dann in den Hof führte. Von dort würden sie allein zurecht kommen müssen. Er musste der Prinzessin nicht auf das Pferd helfen und hatte mühe seines zu besteigen. In der Zwischenzeit tätschelte Amelie die Seite ihres Pferdes – sie hatte eine schwarze Stute bekommen, während er auf einem braunen Hengst saß, der etwas widerspenstiger war, als er zu erst gedacht hatte – und sprach mit leiser und weichen Stimme zu dem Tier. Sie trabten über den Hof, als eine Tür aufgerissen wurde und dann scheppernd ins Schloss fiel.

„Das hätte ich mir ja denken können", sagte eine ihm nur zu gut bekannte Stimme. „Sir Reynard macht seinen Namen alle Ehre und schleicht sich heimlich davon." Vor ihnen stand Angmar und versperrte den Weg durch das Tor der Kaserne. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Er trug eine Rüstung, aber hatte seinen Helm noch nicht aufgezogen. Er war unrasiert, seine Haare fielen ihm ungewaschen in die Stirn und sein Grinsen widerte Yori an.

„Ich habe keine Zeit ..."

„Feigling!", bellte Angmar und ging nun über den Hof auf sie zu. Er schien die Prinzessin nicht einmal zu bemerken, sein Blick bohrte sich einzig in Yori.

„Du bist ein einzige Enttäuschung! Und ich hatte so große Hoffnungen in dich!"

„Angmar, wir müssen hier weg. Ich muss die Prinzessin wegbringen."

Kurz sprang sein Blick zu Amelie, dann wieder zurück zu ihm. „Das läuft ja gut für dich. Und wie dankst du es mir? Ich war es, der dein Talent entdeckt hat. Aber weißt du was, du wirst nie zu mehr taugen als einen Befehlsempfänger. Du hast nicht die Eier, selbst Sachen zu entscheiden."

„Nur weil ich mich nicht an länger an deinen Grausamkeiten beteiligen wollte?", fragte Yori und trabte dann einige Schritte auf ihn zu. „Geh mir jetzt aus dem Weg, Schlächter!"

„Steig ab und kämpfe für deine Stadt."

„Hauptmann? Yori bringt mich aus der Stadt. Er ist meine Garde", sagte nun die Prinzessin hob den Kopf etwas. „Lasst uns durch und kümmert Euch lieber um die Verteidigung der Stadt, wenn beliebt!"

Kurz sprang Angmars Blick zur Prinzessin und er starrte sie angewidert an. „Solltest Ihr nicht in der Festung in Sicherheit sein, was macht Ihr hier, Mylady? Hat euch dieser Schuft etwa entführt, um selbst türmen zu können?" Angmar grinste verschlagen.

„Was?", fragte Amelie und klang dabei verwirrt.

„Das dachte ich mir schon, Mylady, aber keine Sorge. Ihr steht ab jetzt unter meinem Schutz. Wir wollen doch nicht, dass euch und dem Erben etwas passiert, oder? Keine Sorge, ich werde euch wohlbehütet zurück bringen." Angmars Lächeln war dünn und giftig. „Kommt hinter mich, Prinzessin."

„Was bildet Ihr euch eigentlich ein?!" Die Stimme der zukünftigen Königen donnert über den Hof und Yori war beeindruckt welche Intensität in ihr lag. Aber Angmar lachte nur und zog sein Schwert. Was ging hier nur vor sich? Hörte dieser Alptraum denn nie auf? Wollte der Hauptmann ihn nun wirklich angreifen? Aber ehe er sich noch weitere Gedanken darüber machen konnte, stürmte er bereits auf ihn zu. Yori hatte Mühe seinen Hieb abzuwehren. Das Pferd taumelte unter dem Ansturm einige Schritte zurück. Yori schwang sich aus dem Sattel, denn wenn dem Tier etwas passierte, kamen sie hier nie weg. Er landete auf mit beiden Füßen auf dem kalten Steinboden, das Schwert in der richtigen Hand. Angmar stand vor ihm. Hinter ihm tauchte der Schein des Feuers die Stadt in gespenstisches Rot.

MAGOS - Chroniken des UntergangsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt