Senior Year

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01. Senior Year

Keuchend schleppe ich auch meinen letzten Koffer die Treppe hoch, als hinter mir plötzlich Stimmen laut werden.

"Dann geh doch und hab deinen Spaß mit ihr, wenn du sie so heiß findest!", ruft ein Mädchen.

Ich drehe mich um und entdecke eine Brünette, die einen breit gebauten Jungen wütend anfunkelt. "Komm mal wieder runter, ich hab bloß gesagt, dass sie heiß aussieht. Das heißt nicht, dass ich gleich mit ihr ins Bett will. Bist du etwa eifersüchtig?"

Der Junge grinst und pack nach dem Koffer des Mädchens, um ihr zu helfen.

"Träum weiter.", zischt sie. "Aber ich habe keine Lust mir irgendwann noch wegen dir eine Geschlechtskrankheit oder so einzufangen, nur weil du in der Welt rumvögeln musst."

"Keine Angst." Er drückt ihr immer noch grinsend einen Kuss auf den Scheitel und legt ihr seinen Arm um die Taille. "Du bist die Einzige, die ich..."

Die Brünette versetzt dem Jungen direkt einen Schlag in den Magen, als sie merkt, dass die beiden einen Zuschauer haben. Da sie mich jetzt anstarren, laufen meine Wangen rot an und ich stammele etwas wie eine Entschuldigung, um der Situation entkommen zu können. Hoffentlich sehe ich die beiden auf dem Campus nicht mehr so oft.

Als ich endlich oben angekommen bin, suche ich nach der Zimmernummer 134. Als ich sie erneut gefunden habe, schiebe ich den letzte Koffer rein und platziere ihn neben den anderen beiden. Ich war so frei und hatte mir das Bett am Fenster ausgesucht, da meine Mitbewohnerin noch nicht da ist. Das Zimmer ist generell sehr schön eingerichtet, schon fast zu luxeriös für ein Studentenwohnheim. Aber vielleicht sind es die vielen reichen Leute hier auch gewöhnt.

Ich hebe den schwersten Koffer auf mein Bett, den mit meinen persönlichen Dingen wie Fotos, Postkarten oder Büchern. Als erstes springen mit direkt die vielen verschiedenen Postkarten ins Auge, die Zuhause an meiner Pinnwand gehängt hatten.

"Na sieh mal einer an.", sagt jemand und lacht, weshalb ich zusammen zucke und mich umdrehe. Vor mir steht der Junge von eben. Verwirrt runzele ich die Stirn, er kann wohl schlecht mein Zimmernachbar sein.

Ich höre jemanden hinter ihm genervt aufstöhnen. Das Mädchen. "Du bist meine Zimmernachbarin?"

"Äh...j-ja.", stammele ich. Na super, jetzt bin ich schon bei meiner Mitbewohnerin als kranke Stalkerin abgeschrieben. "Ich bin Avery."

"Kara.", erwidert sie mehr oder weniger freundlich und beginnt ebenfalls ihren Koffer auszupacken. "Das ist mein bester Freund."

"Mason.", sagt der Junge. Er hat schwarze Haare und ist groß, kräftig gebaut, wenn auch etwas schmal.

Verwundert darüber, dass die beiden nur beste Freunde sind, ziehe ich im stillen eine Augenbraue hoch. Wahrscheinlich beste Freunde mit gewissen Vorzügen.

"Ich geh jetzt erstmal duschen.", kündigt Kara an und schnappt sich ihren Bademantel aus dem großen Koffer, der geöffnet auf ihrem Bett liegt.

"Ich gehe mit.", sagt Mason und möchte sein Shirt ausziehen, doch Kara legt ihm die Hand auf die Brust.

"Hier geblieben, Gortman. Du gehst nirgendwo mit mir hin."

"Bist du etwa immer noch sauer?", fragt er mit einem Schmollmund. "Komm schon."

"Jede, Mason, aber nicht Francis Danvers. Ich hasse dieses Mädchen und das weißt du auch. Avery, zeigst du unserem Gast die Tür? Danke, wenn ihr mich entschuldigt."

Kurz starren Mason und ich uns an, also wolle er sich mit mir duellieren, wer hier wirklich aus dem Zimmer fliegen wird, doch dann klopft es an der Tür. Mit meinem Blick auf Mason beharrend, dem ich noch nicht ganz traue, gehe ich zu ihr und öffne sie. Vor mir steht ein schwarzhaariges Mädchen, das tatsächlich noch kleiner als ich ist.

Mrs. Right GuyWhere stories live. Discover now