Epilog

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24. Epilog

"Amanda, lass meine Haare los.", bitte ich das kleine Mädchen, das ich auf meiner linken Hüfte gestützt trage und das meine frisch gewaschenen Haare in der Hand hält, mit diesem bösen Grinsen im Gesicht.

Es ist unfassbar mit wie viel bösem Blut dieses Mädchen voll ist. Weniger unglaublich, dass sie natürlich nicht auf mich hört, die Haarsträhne in ihrer Hand noch enger umklammert und zieht, als ob sie mit ihrem Leibe dran hängen würde.

"Maddison! Nimm sie, nimm sie, nimm sie!", befehle ich meiner Schwester, die sich vor Lachen kaum noch halten kann.

"T-tut mir Leid, dass ist zu komisch.", sagt sie und lacht.

"Ich lasse sie fallen.", drohe ich.

"Dann sind deine Haare dran.", erwidert Maddie locker.

"Nimm es!", flehe ich. "Mandie, bitte lass mein Haar los!", versuche ich es mit ihrem Spitznamen. Was das betrifft tickt sie genau wie Maddison. Macht vielleicht die Blutsverwandtschaft aus, aber von mir hat Amanda sicher nichts. Ich bin viel zu lieb, freundlich und nicht ganz so offen was manche Wahrheiten betrifft.

Zumindstens gehe ich nicht zu fremden Leuten und sage ihnen was ich über sie denke, mag es sein, dass sie hässlich sind.
"Avery." Und wie es kommen muss, Liam kommt um die Ecke und nimmt mir das kleine Biest vom Arm.

Und glaubt mir, so schnell habt ihr sich noch kein Biest zähmen lassen sehen. Es ist als sei Liam eine Droge für sie, die sie direkt in einen ruhigen Tiger verwandelt. Denn genau das ist sie gerade, gefährlich aber ruhig.

"Ich habe dir gesagt, dass du dir die Haare hochstecken sollst.", erinnert er mich.

"Und ich habe dir gesagt, dass sie mich hasst."

"Sie hasst dich nicht.", meint er nur und streichelt einer grinsenden Amanda über den Kopf.

"Ach, dann bin ich dran Schuld?"

Natürlich beginnt Amanda direkt heftig mit dem Kopf zu nicken. "Meine Name ist Mandie."

Japp, sie tickt genau wie Maddison.

"Gott möge mich vor Kinder behüten.", wimmere ich und binde mir einen Dutt.

"Ach komm schon.", erwiedert Liam.

"Vergiss es. Diese Kampfmaschinen von morgen hassen mich. Und sowas soll mal die Welt kontrollieren. Jetzt verstehe ich die Verachtung der Alten über die heutige Jugend.", entgegne ich.

"Nicht alle Kinder...hassen dich."

Anschuldigend zeige ich mit dem Finger auf ihn. "Da hast du es, sie hasst mich!"

So habe ich mir meine Semesterferien sicher nicht vorgestellt. Aber da die Grillparty bei meinem Vater stattfindet, hätte ich es mir schon denken können.

"Hast du ihr als Baby mal was getan?", fragt Liam und lacht.

"Gibst du mir etwa wirklich die Schuld?"

"Das habe ich nicht gesagt."

Ich verenge meine Augen. "Sie lieber mal vorsichtig, Liam. Mein Vater ist immernoch nicht dein größter Fan."

"Machst du Witze?" Kaum redet man von ihm, ist mein Dad auch schon da. "Liam ist wenigstens fähig die Kleine still zu halten, was man von der großen Schwester nicht erwarten kann."

Empört sinkt mein Kiefer. "Ich habe mich toll um sie gekümmert, aber sie ist der reinste Teufel zu mir! Ihr hättet sie auch gleich Lucie für Lucifer nennen können!"

Mrs. Right GuyWhere stories live. Discover now