Everything and Anything

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03. Everything and Anything

Den ganzen verdammten Tag hatte ich im Zimmer verbracht. Aus Angst, jemandem über dem Weg zu laufen, dem ich nicht über den Weg laufen will, habe ich sogar aufs Mittagessen verzichtet und stattdessen meinen Süßigkeiten Vorrat geplündert. Gut, die Butterkekse waren von Kara, aber so viele wie sie dabei hat, fällt das sicher nicht auf. Das hoffe ich wenigstens, denn ich möchte es mir nicht mit ihr verscherzen.

Gegen Sechs höre ich plötzlich wie die Tür eilig aufgeschlossen wird und erwarte, unschuldig wie ich bin, nur Kara. Doch anstatt Kara zu sehen, werde ich ungewollt Zeugin der Darstellung von Lust und Leidenschaft, weshalb ich die beiden Schuldigen rasch unterbreche. "Kara!"

Wie vom Blitz getroffen lösen sich beide voneinander. Masons Hände ruhen wieder an seinen Seiten und Karas Lippen sind zusammen gepresst.

Auf einmal stöhnt Mason genervt auf. "Mein Gott, deine Zimmernachbarin ist ein Freak."

Entsetzt starre ich ihn einfach nur an. "Willst du mich eigentlich verarschen? Du bist verdammt nochmal in meinem Zimmer, nicht umgekehrt! Wenn ich ein Freak bin, bist du ein Perverser!"

"Schätzchen, wenn du das schon pervers findest, weißt du gar nicht worauf Männer stehen. Lass mich raten, Jungfrau?"

"Was?", ist das Einzige, dass mir entkommt, während Kara ihn anmault mich in Ruhe zu lassen, während sie in Badezimmer verschwindet, wahrscheinlich um ihre Haare wieder herzurichten.

"Ich wusste es doch. Also, das Folgende könnte etwas verwirrend klingen. Ich bin mir sicher, dass deine Lehrer dir etwas von Fortpflanzung erzählt haben. Das ist richtig, aber nebenbei gibt es noch...Lust und Verlangen, was mit...."

"Halt die Klappe!", unterbreche ich ihn, rot im Gesicht und aufgebracht.

"Leidenschaft, die die Kontrolle von deinen Körper übernimmt. Bis sie dich verzehrt und...", fährt er aber unbeirrt fort.

"Mason, ich meine es ernst. Geh weg und halt die Klappe!", warne ich ihn, doch er kommt weiterhin auf mich zu.

"Dich willig macht, mit Haut und Haaren.", beendet er seine Rede und bleibt unmittelbar vor mir stehen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Mason eine Art Sadist ist, denn er genießt jede meiner Demütigungen und grinst mir dabei frech ins Gesicht.

"Mason, ich schwöre dir, ich bringe dich um wenn du nicht die Finger von meiner Mitbewohnerin lässt, du notgeiler Sack.", zischt Kara, die plötzlich hinter uns steht.

"Keine Angst, sie ist eh nicht mein Typ."

"Ich meine nicht im sexuellen Sinne. Avery ist viel zu schlau, um einem Typ mit so großem Ego zu verfallen. Hör auf sie zu ärgern." Oh. Was würde ich dafür geben, dass sie mit dieser Aussage Recht behalten würde.

"Es macht aber Spaß.", jammert Mason mit einer kindlichen Stimme. "Können wir dann wenigstens essen gehen? Ich habe Hunger."

"Du hast immer Hunger.", meint Kara und legt ihr Hand auf seinen durchtrainierten Bauch. "Hm, ich glaube du hast zugenommen, Schätzchen."

Mason grinst herausfordernd und zieht sich das Shirt ein Stück hoch. "Ist das Fett, Süße?"

"Kannst du das bitte wieder herunter ziehen, ich will noch Ungesehenes von dir ehrlich gesagt vermeiden. Und ich verzichte auf das Essen heute Abend."

"Kein Problem, du warst auch nicht eingeladen." meint Mason nur darauf, woraufhin Kara ihm nur einen Schlag in den Bauch verpasst.

"Klar gehst du mit. Keine Angst, egal was du für Diät-Tipps gelesen hast, das Abendessen sollte dennoch nicht ausfallen."

Mrs. Right GuyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt