#25 - Ernsthafte Themen

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Kapitel 25
Ernsthafte Themen

Ich muss erneut ziemlich in Gedanken versunken gewesen sein, als Harry die Treppe wieder herunter kam.

Ich bemerkte ihn erst, als er sich neben mich auf das Sofa im Wohnzimmer fallen ließ und mir mit seiner Hand vor den Augen herum wedelte.

"Hallo? Erde an Livy?"

Ich schüttelte mit dem Kopf und sah ihn an.

Schmunzelnd fragte er mich: "Wo warst du denn mit deinen Gedanken?"

Ich merkte schon, wie meine Wangen erneut leicht rot wurden. "Tut mir leid, hast du was gesagt?"

Er zuckte mit den Schultern. "Amy schläft tief und fest. Ansonsten hab ich nichts gesagt."

Ich nickte. "Klar."

Dann sah ich erneut auf die Uhr. 8.02pm.

"Wann musst du zurück im Hotel sein?", fragte ich Harry nachdem wir ein paar Minuten einfach nur geschwiegen hatten.

Er zuckte die Schultern. "Paul hat nichts gesagt." Er drehte sich mit dem Oberkörper in meine Richtung. "Über was wolltest du jetzt mit mir reden?"

Ich sah auf meine Finger, die an meinem T-Shirtsaum spielten.

"Ich hab über England nachgedacht."

Ich registrierte aus den Augenwinkeln, dass Harry sich sofort gerader hinsetzte und mich neugierig ansah.

Ich gab mir einen Ruck. "Steht dein Angebot noch mich mit zurück zu nehmen?", fragte ich, während ich mich ebenfalls in seine Richtung drehte.

Er war sichtlich überrascht. Ich wusste, dass er damit nicht gerechnet hatte.

"Ähm, klar. Natürlich, Livy.", seine Stimme war auf einmal so sanft, dass es mir eine Gänsehaut den Rücken runter jagte.

"Ehrlich?"

Er schaute etwas verwundert. "Warum sollte ich dir ein Angebot machen und es dann später nicht mehr so meinen? Eigentlich solltest du wissen, dass ich es hasse, wenn man etwas sagt und es nicht so meint. Dann sollte man es besser gar nicht sagen."

Ich nickte verständnisvoll. "Ich weiß."

"Also? Kommst du mit?"

Ich holte tief Luft bevor ich zustimmend nickte.

Harrys Augen fingen an zu strahlen und das breiteste Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Das freut mich."

Ich atmete aus.

Einen kurzen Moment sagte keiner von uns etwas.

Dann ergriff ich das Wort.

"Harry?"

"Mhh?", sein Kopf drehte sich wieder in meine Richtung.

"Hilfst du mir eine Wohnung in England zu finden, die nicht allzu weit von deiner entfernt ist?"

Er setzte an um etwas zu sagen.

"Und hilfst du mir generell mit dem Umzug?"

Harry nickte und meinte dann: "Natürlich helfe ich dir. Aber eine Wohnung suche ich dir nicht."

Mit großen Augen sah ich ihn an. "Warum nicht? Du weißt doch, ich kann so etwas nicht gut."

Er kicherte kurz und sagte: "Du und Amy zieht natürlich bei mir ein. Ich hab zwei Gästezimmer, die wir für euch beiden umbauen können und-"

"Sicher, dass du das willst?", vergewisserte ich mich.

Ich wollte nicht, dass er sich da in etwas verrannte und im Nachhinein bereute, was er mir da angeboten hatte.

Doch Harry nickte und nahm mich kurz in den Arm.

Als er merkte, dass ich mich versteifte, lies er mich wieder los. "Tut mir leid."

Ich schüttelte den Kopf. "Muss es nicht. Ich war nur grad ein bisschen überrumpelt."

Ich nickte verstehend. "Ich freu mich nur so."

Kurz lächelte ich ihm zu, dann machte ich im Kopf schon mal eine Liste an Sachen, die ich bis in einer Woche, bis zum Umzug, noch erledigen musste.

Kisten packen, Die Möbel irgendwie nach England zurück kriegen, mich von Mr. Penny verabschieden, Amy beibringen, dass wir zu Daddy ziehen würden und sie im Kindergarten abmelden, mit Claire red-

Claire!

"Was ist dann eigentlich mit Claire?", fragte ich Harry.

Verwundert sah er zu mir. "Wieso? Was soll denn mit ihr sein?"

Verlegen speilte ich mit meinen Fingern, die in meinem Schoß lagen. "Naja, ich dachte halt, dass ihr zwei irgendwie was miteinander am Laufen hattet. Oder immer noch habt."

Harry sah mich ungläubig an.

"Amy erzählt immer, dass ihr was zusammen gemacht habt und ihr scheint euch ganz gut zu verstehen und da dachte ich-"

Harry unterbrach mich. "Love, weißt du noch, was ich dir vor einer Woche gesagt habe?", fragte er und nahm vorsichtig meine Hand in seine.

Ich nickte und drückte seine Hand.

"Ich habe dich geliebt, Livia! Ich habe dich verdammt nochmal geliebt wie keine andere! Wie keine andere vorher oder nachher! Und ich liebe dich immer noch!"

"Das war vielleicht nicht die beste Situation oder der beste Ton um dir zu sagen, dass ich dich nicht vergessen kann und dich nach wie vor liebe. Aber ich tu es trotzdem. Ich liebe dich und Amy.", sagte er mit Nachdruck und sah mir direkt in die Augen. "Und auch, wenn ich dir noch nicht komplett verzeihen kann, will ich nichts mehr, als zu wissen, dass du und Amy zu Hause seid, wenn ich aus dem Studio heim komme."

In meinen Augen bildeten sich langsam Tränen.

Wie konnte er nur immer so verständnisvoll sein? Ich hatte ich gar nicht, aber auch überhaupt nicht, verdient. Ich hatte so viel Mist gebaut. Und trotzdem war Harry einfach immer für mich da und verstand es, mich immer wieder aufzufangen, wenn ich viel.

"Ich liebe dich, Livy."

Und die erste Träne rollte.

Ich konnte sie nicht auf halten.

"Warum? Ich hab so viel verbockt. Ich hab dich gar nicht verdient. Da sind so viele Mädchen, die nicht so viel Mist gebaut haben wie ich, Harry."

Doch er schüttelte den Kopf und wischte mir die Träne sanft von der Wange.

"So fangen wir gar nicht erst an zu denken, richtig Love? Das hatten wir vor ein paar Jahren doch auch schon. Und außerdem: keine von den ganzen anderen Mädchen hat die gleichen eisblauen Augen wie du und keine Andere hat die gleichen Haare wie du. Bei keiner Anderen bilden sich solche kleinen Fältchen um die Augen, wenn sie lachen und keine Andere kenne ich so gut wie dich. Wir waren doch nicht umsonst beste Freunde seit Ewigkeiten, Love, oder?"

Ich schmunzelte und schüttelte dann den Kopf.

"Du bist der Einzige, der es so schnell schafft, meine Zweifel verschwinden zu lassen. Und ich liebe dich auch.", flüsterte ich ihm zu.

Ein strahlendes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht, bevor er mein Gesicht mit seinen großen Händen einrahmte und ich seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Meine Augen schlossen sich automatisch, als ich nach fünf Jahren seine Lippen auf meinen spürte und in meinem Bauch die Silvesterraketen explodierten.

Endlich.

Won't Give Up On Us [Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt