#26 - Endlich

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Kapitel 26

Endlich

Nach diesem Kuss hatte sich zwischen Harry und mir so ziemlich alles verändert. Wir hatten zwar beschlossen es langsam anzugehen, da manches immer noch nicht zwischen uns geklärt war, aber so richtig wollte sich keiner von uns beiden festlegen, wo die Grenze zwischen dem Langsam zum Zu-weit lag.

In meiner Unsicherheit und der Hektik, die im Moment bei uns wegen dem vorzubereitenden Umzug bestand, war es trotzdem gut jemanden da zu heben, der ganz genau wusste, wie ich mich gerade fühlte und was mir auf dem Herzen lag. Die Fähigkeit meine Gefühle zu lesen wie ein offenes Buch, hatte Harry zum Glück nicht verlernt.

Zwar hatte es mich früher auch geärgert, wenn er immer genau gewusst hatte, was gerade mit mir los war - manchmal hatte er gewusst, dass etwas nicht stimmte, bevor ich es überhaupt wusste - aber trotzdem hatte es gerade jetzt etwas Gutes.

Allerdings, während er mich noch in- und auswendig von vor etwa fünf Jahren kannte, hatte ich das Gefühl, dass ich ihn noch einmal komplett neu kennen lernen musste. Ich wusste nicht, woran es lag, aber ich hatte zeitweise das Gefühl, ihn gar nicht mehr richtig zu kennen.

"Love, in welche Kiste sollen die Tischdecken?"

Ja, ich hatte zugestimmt mit Harry zurück nach England zu ziehen.

"Küche!", rief ich zurück.

Meine Aufgabe bestand darin die Sachen aus meinem Schlafzimmer in einer Kiste zu verstauen. Doch die ganzen Fotoalben und losen Fotos waren doch eine bessere Ablenkung als ich ursprünglich angenommen hatte.

Lächelnd strich ich über das allererste Foto von mir und Harry als Paar. Wir waren ungefähr siebzehn, wenn ich mich richtig erinnerte. Er hatte den Arm um mich gelegt, sah leicht zu mir hinunter (ich war damals schon eine ganze Ecke kleiner als er), während seine Lippen zu einen klitzekleinen Lächeln verzogen waren. Ich hatte meinen Kopf an seine Brust gelehnt und strahlte in die Kamera.

"Love? Bist du fertig?"

Ich schreckte aus meinen Gedanken auf.

"Hi.", lächelte ich Harry an.

Mit einem Kichern kam mein Freund zu mir und setzte sich so hinter mich, dass ich mich an ihn anlehnen konnte. Er gab mir einen Kuss auf den Haarscheitel und nahm mir dann das Foto aus der Hand.

"Das waren noch Zeiten.", schmunzelte er. "Guck dir mal meine Haare da an!"

Ich kicherte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Wieso?"

Harry lächelte und stieß mich leicht in die Seite. "Ich weiß, sag nichts. Ich bin schon froh, dass du mir nicht im Schlaf die Haare abschneidest."

Ich kicherte und fuhr ihm sanft durch die Haare. "Ich finde nicht, dass es dir nicht steht. Ich fand nur deine kürzeren Haare standen dir noch einen Ticken besser."

"Ich weiß."

"Mommy?" Die Zimmertür öffnete sich langsam.

Amy hatte bis eben ihren Mittagsschlaf gehalten. In letzter Zeit schlief sie irgendwie wieder ein. Es gab eine Zeit, da wollte sie partout nicht einschlafen.

"Hey, Minnie.", begrüßte ich sie. "Gut geschlafen?"

Amy antwortete gar nicht erst auf meine Frage, sondern rannte sofort mit einem Strahlen im Gesicht auf Harry zu, als sie ihn sah.

Ihr Vater war ihr neuer Liebling. Ich versuchte nicht eifersüchtig zu sein, mur konnte ich mir manchmal in solchen Momenten nicht wirklich helfen.

Wie es wohl wäre wenn Amy noch ein Geschwisterchen hätte?

Vielleicht sollte ich mir darüber noch keine Gedanken machen. Ich glaubte nicht, dass Harry und das in unserem vereinbarten Langsam-angehen mit einbezogen war.

"Langsam, Ams!", lachte Harry und fing seine Tochter auf.

Es war ein Bild für sich, die beiden miteinander spielen zu sehen. Keine Zweifel, dass Harry ein super Vater war.

Dann wandte er sich mir zu und fragte: "Wollen wir grad Pause machen? Du warst ja anscheinend sowieso nicht mehr bei der Sache."

Ich lächelte ihm zu und nickte. "Klar."

Die Zukunft in England würde eine rosige Zukunft sein, da war ich mir sicher.

~

"Ich werde dich vermissen.", schluchzte mir meine irische beste Freundin ins Ohr. Ich seufzte und umarmte sie ganz fest.

Mir tat es leid, sie zurücklassen zu müssen, aber sie konnte die Uni hier in Irland nicht einfach abbrechen. Ihr Verhältnis mit ihren Eltern war jetzt schon nicht das beste.

"Ich dich auch."

Claire und Mrs. Penny zurück in Irland lassen zu müssen, war die Kehrseite zu dem Umzug nach England. Aber die Tatsache, dass ich mich in der letzten Woche so schnell wieder an die Gegenwart Harrys gewohnt hatte, sagte mir, dass ich mit ihm gehen musste.

Harry hatte nach unserem Kuss beschlossen, dass es für unsere Beziehung vielleicht nicht unbedingt das Beste wäre gleich bei mir einzuziehen. Er schlief die erste Nacht noch bei den anderen Jungs mit im Hotel.

Die zweite Nacht wollte er mit den zwei Weingläsern im Blut nicht mehr zurück fahren (anscheinend bestand die Möglichkeit, sich in Taxi zu bestellen nicht; oder er wollte nicht, dass sie bestand) und schlief somit mit bei mir im Bett. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, ganz im Gegenteil.

Ich hatte nie gedacht, dass man sich so schnell an die Gegenwart von jemanden gewöhnen könnte. Es hatte sich den nächsten Morgen keines Wegs falsch angefühlt, als ich in Harrys Arm aufgewacht war und er sich, nachdem ich mich aus seiner Umarmung gekämpft hatte, um Frühstück zu machen, gleich mein Kissen geschnappt hatte und mit diesem anstatt mit mir gekuschelt hatte.

Nach dem zweiten Aufruf für unseren Flug, musste Harry mich schon fast aus Claires Armen ziehen, damit wir den Flug nach England nicht doch verpassten. Ich hatte mich dagegen gewährt, mi einem Privatjet der Jungs zurück zu fliegen. Ich wollte nicht, dass Amy sich an diesen Luxus gewöhnte.

Anscheinend war meine Sorge sowieso unbegründet, da meine Tochter einfach die ganze Zeit verschlief.

Das Foto von Amy auf Harrys Schoß angekuschelt, beide schlafend, musste unbedingt bei nächster Gelegenheit entwickelt werden und zu unseren anderen Fotos gehängt werden.

"Schatz."

Ich rüttelte Harry leicht.

"Harry."

Wir würden in ungefähr zehn Minuten aus dem Flieger aussteigen können. In England. In meiner neuen Heimat. England, London, Hampstead.

Harry neben mir jedoch brummte nur und döste weiter.

Na gut, dann weckte ich eben erst Amy.

"Hey, Minnie. Aufwachen.", versuchte ich es bei meiner Tochter.

Es dauerte die ganzen zehn Minuten, die uns normal zum Sachen zusammen packen gedient hätten, um Harry und Amy wach zu bekommen.

Als wir dann alle mehr oder weniger verschlafen aus dem Flughafen stolperten, dauerte es allerdings nicht mehr ganz so lange, bis uns (ein paar) Fans entdeckt hatten und natürlich Autogramme und/oder Fotos wollten.

Ich kümmerte mich in der Zwischenzeit um ein Taxi, das uns hoffentlich heile nach Hause bringen würde.

Ich atmete erleichtert auf, als sich die Haustür hinter uns schloss.

Die Haustür, hinter der ich hoffentlich mein restlichen Leben leben würde.

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Dieses Kapitel widme ich @Ari_Horan_96  und  @julia_2710 weil ihr immer so fleißig für jedes Kapitel votet und kommentiert. Danke an euch :-)

Won't Give Up On Us [Harry Styles]Where stories live. Discover now