Chapter 10| When it's too boring let somebody die!

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Stöhnend schlage ich die Augen auf. Ich fühle mich wie ausgetrocknet und ich krieg kaum noch die Augen auf. 

Wasser!

Ich lange nach der halb vollen Flasche und trinke begierig. Es lindert ein wenig die Schmerzen in meinem Hals, aber meine Lungen brennen nach wie vor wie die Hölle. 

Ächzend hieve ich mich hoch und blicke durch den Spalt in gleißendes Sonnenlicht. Es muss draußen heißer geworden sein, denn hier drinnen ist es nun auch unerträglich. Wollen die uns alle dehydrieren lassen? 

Meinen Rucksack packe ich zusammen und zwänge mich nach draußen. Die Hitze drückt mich nieder und die Sonne scheint so hell, dass ich die Augen kaum aufhalten kann. "Was zur Hölle!?"knurre ich wütend und taste nach der Wand. Als ich sie berühre durchzuckt mich ein heißer Schmerz. Ich habe mich an der Steinwand verbrannt. Stöhnend mustre ich meine Handfläche, an der sich rote Brandblasen bilden. "Ernsthaft?" Meine Mutter hat mir beigebracht, dass wenn man sich verbrennt, dass man die Stelle in lauwarmes Wasser halten soll. Mein Wasser ist warm und abgestanden. 

Hustend humple ich weiter. Die Hitze erdrückt mich und der Schweiß läuft mir warm den Rücken hinunter. 

Ich würde mich am liebsten auf den Boden lege, aber ich befürchte, dass der genauso heiß wie die Steinwand ist. Also kämpfe ich mich weiter. Bis ich plötzlich ein Signal höre, ich wirble herum, doch da ist nichts. 

"Liebe Tribute.",höre ich Claudius Templesmith,"Euch ist gerade bestimmt sehr heiß." "Was für ne Erkenntnis."zische ich böse. "In der Mitte der Arena gibt es eine kühle Oase, wer es in der nächsten Stunde dahin schafft, der wird überleben. Für alle anderen wird es immer heißer. Fröhliche Hungerspiele." Eine Stunde. 60 Minuten. Am Himmel erscheinen leuchtend orangene Zahlen. 

59:59 und die Sekunden schwinden dahin. Meinen Körper zwinge ich schneller zu laufen und inhaliere die letzten Schlucke des Wasser. Ich werde zu dieser bekloppten Oase kommen. 

Das Schwert nehme ich angriffsbereit und marschiere los. Mein Körper schmerzt und wehrt sich gegen jede Bewegung, doch ich bleibe standhaft. Mein Überlebenswille wurde wieder wachgekitzelt, von einer bescheuerten Durchsage. Immer wieder schaue ich mich um, ob hinter mir jemand ist. Ihnen ist langweilig, weil es keine brutalen Tode mehr gab. Also sorgen sie jetzt dafür, indem sie uns zusammen trommeln und die, die es nicht schaffen, verdursten.

Immer wieder stolpre ich über Steine und schlage hart auf, aber ich stehe wieder auf. Ich werde nicht das Mädchen sein, was es nicht zur Oase geschafft hat. Ich will im Kampf sterben, mit etwas Würde, falls ich die noch besitze. Ich fühle mich, als hätte ich viel zu viel von mir selbst im Kapitol verloren, Nur bei Finnick war ich ich selbst. Panem soll sehen wer ich bin, was für eine Kämpferin ich bin und ich kämpfe, bis mein Herz aufhört zu schlagen und der letzte Funken Leben aus mir gewichen ist. Mein Mörder wird mich nicht weinen hören, er wird meinen Sarkasmus hören. Panem wird meinen Sarkasmus hören. 

Keuchend schleppe ich mich eine Anhöhe hoch, ein Stein reißt mir die Beine weg und ich falle. Meine Brandwunden reißen auf und ich unterdrücke einen Schmerzensschrei. Blut und Eiter fließen über meine Hand und es brennt wie die Hölle. Angewidert drehe ich mich weg.  Mit der anderen Hand drücke ich mich hoch und taumle weiter. Am Himmel leuchtet jetzt: 34:05

Die Mitte wird das Füllhorn sein und ich weiß, dass ich sehr weit weg davon war. Ich fange an zu Joggen und ein Schmerz überwältigt mich und ich falle. Wenn es so weitergeht, würde ich nie angekommen. 

"Was für eine Scheiße!"fluche und lasse den Kopf auf die Arme sinken. Fast bemerke ich nicht den Fallschirm, der neben mir zu Boden sinkt. "Kann mich niemand mal in Ruhe denken lassen?"stöhne ich genervt. Ich wollte mich eigentlich gerade von der Welt verabschieden. Auf dem Fallschirm prangt meine Distriknummer. Finnick! 

Ich öffne ihn und ziehe eine Dose heraus. Darauf ist ein Zettel gepinnt, eine schöne, geschwungen Handschrift blitzt mir entgegen. 

Ausruhen ist nicht, weitermachen! Finnick

Mein Herz wird erwärmt und ich öffne die Dose. In ihr ist eine zähflüssige Salbe. Ich nehme etwas davon und streiche sie über meine Hand, wobei ich fast zusammenzucke, da der Schmerz so groß ist. Doch auf den Schmerz folgt eine angenehme Kühle. "Danke."forme ich mit den Lippen gen Himmel und stehe auf. Als ich wieder anfange zu Rennen, spüre ich diesmal ein neues Feuer, welches den Schmerz verschluckt. Es ist mein Kampfgeist, den ich glaubte verloren zu haben, nach dem Tod meines Bruders. Finnick weiß gar nicht wie groß sein Geschenk in diesem winzigen Behälter ist. 

Meine Beine bewegen sich von selbst und ich spüre das erste Mal in der Arena sowas wie Freiheit. Das Rennen tut mir gut und ich fliege sozusagen über das Geröll auf dem Boden. Ich scheine die Hitze gar nicht mehr zu fühlen. Seit Tagen fühle ich mich wieder leicht. Nur wegen einer Nachricht von ihm. Ich denke daran, wie sein Name unterstrichen war. Wie weich seine Schrift auf diesem Papier gewirkt hat. Bloß nicht anmerken lassen, dass ich mich Hals über Kopf in ihn verliebt habe. 

14:15

Schneller!

Ich fliege an den Häusern vorbei und kann die Spitze des Füllhorns schon erkennen. Noch 5 Minuten. Mein Herz klopft in meiner Brust bis zum Zerspringen. 

Noch 30 Sekunden. 

Das Füllhorn baut sich rettend vor mir auf und ich schlittre geradeso noch rein, bevor ein weiteres Signal ertönt. Von der anderen Seite höre ich Kämpfe, weshalb ich leise zum Füllhorn schleiche, um mich reinzuretten. Das Adrenalin pumpt sich durch meinen Körper und ich atme stoßweise. Das Schwert liegt in meiner schwitzigen Hand und ich hoffe, mich einfach nur im Füllhorn verkriechen zu können. 

"Wen haben wir denn da?" 


Hallo, hier bin ich wieder. Frisch erholt aus dem Urlaub :) 


Blue EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt