Chapter 16| I keep fighting

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Die letzte Nächte waren hart, doch ich werde besser. Ich wache schneller auf und manchmal besiege ich die Alpträume auch.

Es ist anstrengend sich versuchen abzulenken, wenn man nichts zu tun hat. Aber ich habe auch dafür eine Lösung gefunden, ich mache Sport und backe und koche, höchstwahrscheinlich viel zu viel. Außerdem hilft mir die Zeit, die ich mit Finnick verbringe mich abzulenken.


"Was willst du erreichen? Hä?"fragt mich Zach höhnisch und schwingt sein Schwert. "Dass du endlich verschwindest!"rufe ich. "Ich werde nie gehen, genauso wenig wie deine Schuldgefühle."lacht er. Er macht mich wütend, ich schulde ihm gar nichts. Ich habe ihn nicht umgebracht, dass war Eric.

"Verschwinde!"brülle ich und starre ihn wütend an. Mein Körper bebt und meine Hand umklammert eisern das Schwert.

Zach wirkt erstaunt und langsam fängt er an sich aufzulösen. Sein Körper wird immer lichtdurchlässiger, bis er ganz in der Luft verschwindet.


Am nächsten Morgen wache ich zufrieden auf. Nach Melisse habe ich auch Zach aus meinen Träumen verbannt. Jetzt muss ich nur noch Erin, Eric und die anderen, die ich wirklich getötet habe, besiegen.

Meine Beinen schwinge ich aus dem Bett und lasse sie kurze Zeit über dem Boden baumeln, bevor ich aufstehe und aus dem Kleiderschrankzimmer, in dessen Schränken Millionen Kleidungsstücke liegen und hängen, die Joella für mich anfertigen lassen hat.

Aus dem Schrank mit den weniger auffälligen Sachen entnehme ich ein weißes Top und eine schwarze Jeans.

Als ich aus der warmen Dusche trete, mustre ich meinen Körper im Spiegel, ich bin nicht mehr ganz so mager, aber trainierter. Ich hatte schon vor den Spielen Muskeln und war schlank, was aber von dem wenigen Essen kam. Jetzt sehe ich gesund und sportlich aus.

Meine Kleidung ziehe ich an und schminke mich danach dezent, meine Haare kämme ich einfach schnell durch. Joella hat mich am Telefon dazu genötigt sie schneiden zu lassen, damit sie gleichlang bleiben. Augenrollend hatte ich nachgegeben.

Nachdem ich mich fertig gemacht habe, gehe ich in die Küche und hole den Waffelteig aus dem Kühlschrank. Finnick und ich haben uns für heute zum Frühstück verabredet und wir beide hatten Lust auf Waffeln.

Die Schüssel klemme ich mir unter den Arm und verlasse mein Haus, draußen ist es noch schön warm, obwohl wir langsam auf den September zusteuern.

Finnick' s Haus ist gleich neben meinem, Mags ist gegenüber. Ich habe sie bisher einmal gesehen und sie war sehr froh, dass Finnick jetzt endlich eine Frau gefunden hat.

An seiner weißen Tür klopfe ich und höre schon Schritte. "Guten Morgen."grinst er und zieht mich in einen Kuss. "Guten Morgen." "Gut geschlafen?"fragt er und schließt die Tür hinter mir. "Sehr gut, ich bin Zach losgeworden und du?" Ich grinse triumphierend und stelle die Schüssel in seine Küche, die genauso aussieht wie meine.

"Auch sehr gut, das ist gut, dass du ihn auch abgeschüttelt hat." Er legt seine Arme von hinten um mich, während ich das Waffeleisen anmache und die erste Waffel mache. Der leckre Duft erfüllt den Raum und ich bekomme Hunger.

Während ich weitere goldbraune Waffeln mache, fängt Finnick an Rührei zu machen. Das ganze Haus ist von dem leckeren Essengeruch erfüllt.

Wir richten das Essen schön auf seinem Tisch an und während ich Kaffee koche, holt er den Sirup aus dem Schrank. Mit einem lausbübischen Grinsen kommt er auf mich zu. "Was hast du vor?" Abwehrend hebe ich die Hände, er kommt auf mich zu, die Flasche geöffnet. "Wag es ja nicht!"warne ich ihn und weiche zurück, wobei ich gegen die Küchentheke stoße. Er legt seinen Arm um mich und spritzt mir den Sirup in den Mund. "Finnick!" Ich haue ihn und er lässt mich lachen frei. "Ich hasse dich."lache ich und lecke mir die klebrige Masse von den Lippen. "Tust du nicht." "Und wie." "Du kannst mich gar nicht hassen." Er legt seine Arme um mich und küsst mich sanft. "Und wie ich das kann."sage ich zwischen 2 Küssen. "Dazu bin ich viel zu attraktiv." "Träum weiter!"

Wir essen unser leckeres Frühstück, beim Abwaschen höre ich draußen Motorengeräusche. Neugierig schaue ich aus dem Fenster und sehe hinter schwarz gekleideten Bodyguards President Snow!

"Snow!"schnappe ich nach Luft. "Was?" Finnick vergewissert sich selbst. "Was will er von uns?"frage ich ihn verunsichert. Weiß Snow von unserer Beziehung? Ist er hier, um sie zu verbieten?

Meine Hand kralle ich in Finnick's Arm, als es klingelt. Er geht zur Tür. "Guten Tag Mr President, was verschafft mir die Ehre?"  "Ist Ms Dawson bei Ihnen?" "Ja, Guten Tag Sir." Mein Herz schlägt wild in meiner Brust und mein Mund ist staubtrocken. "Ich würd gerne mit Ihnen reden, über Ihre Beziehung." Ich erstarre, wie kann er es wissen? 

Finnick's Blick ist weit aufgerissen, als er nach meiner Hand greift. Snow wird die Trennung verlangen, oder? 

Wir folgen ihm die Treppe hoch, ins Arbeitszimmer. Snow lässt sich in dem Lederstuhl nieder und faltet die Hände. "Ich gehe davon aus, dass Sie über die Beziehungen und deren Gründe von Mr Odair wissen." "Ja, ich werde nichts davon je preisgeben." "Nein, das werden sie nicht."sagt er gefährlich ruhig. Eine nette Umformulierung einer Morddrohung! 

"Panem mag Sie beide und Sie als Paar wären eine Sensation. Ich werde Mr Odair von seinen Pflichten befreien, wenn Sie der Presse ein wenig Futter geben und machen Sie ihre Sache gut, gestatte ich Ihnen Ihre Beziehung bei der Siegertour öffentlich machen." Finnick sieht mich fragend an und ich nicke. Ein Spielchen mit der Presse wird nicht das Schwerste und ich werde hierfür kämpfen. 

"Wenn dies alles ist, dann haben wir einen Deal."spreche ich langsam. "Dann freue ich mich auf die nächsten Berichte im Kapitolsender. Auf Wiedersehen." Wir verabschieden uns und als er weg ist, falle ich auf einen Stuhl. "Das kann doch nicht so schwer sein."sage ich. "Nichts ist zu schwer für dich." Er lächelt leicht. "Dann wollen wir unsere Bedienungen schnell erfüllen." Ich lächle siegessicher, lege meine Arme um seinen Hals und küsse ihn. 

Außerhalb des Siegerdorfs sind tatsächlich schon Kameras und ich stöhne innerlich auf. "Wie wärs, wenn wir einfach ein bisschen durch die Stadt schlendern, verliebt gucken und fertig?"schlage ich vor. "Aye, Aye, M'am." Wir schlendern durch die Straße, da und da berühren sich unsre Hände, wenn wir eine Kamera sehen, tun wir so als wären wir ertappt. 

"Das ist echt nervig."grummle ich, die kleinen Kameras auf den Rollstativen verfolgen uns die ganze Zeit. "Iz, lass uns unsere Eltern einladen, damit sie den jeweils anderen kennenlernen?"schlägt er vor. "Ja, es wäre echt doof, wenn sie unsere Beziehung durch die Presse erfahren. Ich glaube, dass die für heute genug Material haben. Ich geh jetzt zu meinen Eltern, wie wäre es mit Freitag?" "Perfekt." Er zieht mich in eine innige Umarmung. "Öffentliche Küsse würden uns verraten oder?" "Leider. Bis demnächst." "Tschüss." 

Ich mache mich auf den Weg zu meinen Eltern und gebe ihnen etwas Geld, ich habe so viel, dass ich nichts mit anzufangen weiß und sie könnten es dringender brauchen. 

"Mom, Dad. Ich würde euch gerne am Freitag zum Essen einladen und euch meinen Freund vorstellen." "Seit wann?"fragt meine Mom begeistert. "Seit den Spielen hat sich was entwickelt und jetzt würde ich ihn euch gerne vorstellen." "Will für ihn hoffen, dass er ein guter Kerl ist."brummt mein Vater und ich lache. 

Wieder zu Hause schalte ich Caesar Flickermann's Sendung ein. 

"Frauenwelt bitte ein mal tief durchatmen. Denn so wie es aussieht turtelt Finnick Odair mittlerweile heftig mit der diesjährigen Siegern Iz Dawson. Die beiden wurden turtelnd in der Stadt von Distrikt 4 gesehen, da und dort wurden verliebte Blicke ausgetauscht, hier und da trafen sich ihre Hände und zum Schluss gab es noch eine innige Umarmung. Es wäre doch wirklich süß, wenn die beiden zusammenkommen oder sind sie es bereits? Wir bleiben für sie dran." Caesar wirkt ja ganz aus dem Häuschen, dann haben wir ja gute Arbeit geleistet. Ich wusste gar nicht, dass es so einfach ist. 


Blue EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt