2.

463 22 1
                                    

Eine ganze Weile geschah nichts. Ich hörte wie Georg etwas sagte, ziemlich laut und ein wenig hektisch.  Jetzt schon wieder Schritte. Die Tür ging auf. Eine tiefe Stimme sagte etwas.  Ich vermutete, dass es ein Arzt war und was immer passierte er durfte mich nicht wieder für "immer noch zu schwach" erklären. Nicht dieses mal. Er diskutierte mit einer anderen, sehr lauten Stimme während ich immer noch versuchte meine Augen zu öffnen.

Ich weiß nicht wie lange es gedauert hat aber die Ärzte waren immer noch da als ich den ersten Lichtstrahl sehen konnte. Alles war verschwommen und unklar. Das grelle Licht blendete doch ich widerstand dem Reflex meine Augen wieder zu schließen, denn wer weiß ob ich sie dann wieder hätte öffnen können. Jemand berührte mich an der Schulter: "Er ist wach!" hörte ich Gustav sagen. "Schwester entfernen sie den Tropf!" ordnete einer der beiden Ärzte an. Mittlerweile sah ich wieder etwas besser. Rechts von mir saßen Georg und Gustav die mich angrinsten. Ich versuchte zurück zu lächeln aber es gelang mir nicht ganz. Direkt vor mir stand eine Schwester die eine Kanüle aus meinem Arm zog. Links von mir stand jetzt einer der beiden Ärzte. Den zweiten konnte ich nicht sehen. "Können Sie mich verstehen?" fragte er. Ich wollte antworten aber mein Mund war zu trocken. Ich deutete, immer noch etwas benommen, auf ein Wasserglas neben meinem Bett. Die Schwester verstand und hielt mir das Glas an die Lippen. Schließlich sagte ich mit etwas wackliger Stimme: "Ja, laut und deutlich." Er nickte und begann dann sofort mit einigen Untersuchungen die er dokumentierte. Er leuchtete mir zuerst in die Augen, hob und senkte meine Arme und Beine, fragte ob ich Gefühl in allen Körperteilen hatte und ließ mir zuletzt noch Blut abnehmen. Bevor er ging drehte er sich noch einmal um und fragte: "Erinnern Sie sich an sie?"  Er deutete in Georgs und Gustavs Richtung. Ich nickte so überzeugt und nachdrücklich wie möglich. Als die Tür hinter ihm zu ging kamen auch die beiden endlich zu Wort. "Endlich bist du wach, die Ärzte haben gestern gesagt es kann noch eine Weile dauern." meinte Georg sichtlich erleichtert, dass ich auch noch wusste wer sie waren. Ich lächelte schwach: "Das haben sie immer gesagt." "Wie fühlst du dich?" wollte Gustav wissen und ich deutet ihm mit einer Handbewegung an, dass es hätte besser sein können. Ich war ziemlich erschöpft. Wer hätte gedacht, dass die Augen zu öffnen so anstrengend ist? Ich sah mich im Raum um und als ich das leere Bett neben meinem sah schoss mir sofort eine Frage durch den Kopf: "Leute, wo ist Bill?"

LonelyWhere stories live. Discover now