...

202 12 2
                                    

"Hast du schon was gefunden?" rief ich durch den ganzen Raum. "Noch nicht und du?" antwortete Gustav der gerade in einer Schublade herum wühlte. "Auch nicht... oder. Doch! Guck mal!" sagte ich aufgeregt. "Was ist das?" wollte Gustav wissen der jetzt neben mir auf Bills Bett saß. "Ein Kalender." sagte ich und blätterte darin herum. "Ja und?" "Schau mal genauer hin." forderte ich und tippte wild auf einem Eintrag  herum der mit einem Rotstift quer über zwei Wochen gezogen war. >Andreas< stand da. "Ach ja!" rief Gustav begeistert. "Aber warte mal... das war genau in der Zeit des Unfalls." fuhr er fort. Ich nickte beschwörend. "Aber du denkst doch nicht...?" "Doch. Ich kenne ihn." unterbrach ich ihn. Ich kannte meinen Bruder. Besser als jeder andere. Besser als er sich selbst kannte. "Auf seinem Handy hast du doch aber auch nichts dazu gefunden." meinte jetzt auf einmal Georg der hinter uns im Türrahmen stand. "Nein, aber das muss nichts heißen. Es war ein Unfall, er hat sein Handy keine 300 Meter weiter ins Gebüsch geworfen, dann wird er nicht erst..." Ich wurde von Georg unterbrochen: "Das denken sie." Er zog kritisch die Brauen nach oben. "Weißt du was sie auch sagen? Er muss verletzt gewesen sein und Andreas Vater ist Arzt." meinte ich darauf überzeugt.

Kurz schwiegen wir alle. Ich sah Gustav an, dass er die Geschichte in seinem Kopf durchspielte. Je mehr ich darüber nachdachte desto wahrscheinlicher war es. Gustav und Georg hatten mir in den letzten Tagen geholfen alles zu durchsuchen und jede Möglichkeit zu überprüfen. Auch Bills Handy hatte uns die Polizei nach der Spurensicherung ausgehändigt und so konnte ich mich eigenständig noch einmal davon überzeugen, dass nichts darauf zu finden war. Der Kalender war der erste richtig hilfreiche Hinweis gewesen und er erschien mir immer logischer. "Und jetzt?" fragte Georg immer noch skeptisch. "Na was wohl? Ich habe seine Adresse." antwortet ich, sprang auf und lief in mein Zimmer, wo ich begann meinen Koffer zu packen. Wenig später kamen die G's hinter mir zur Tür herein. "Willst du jetzt ernsthaft nach Paris fliegen?" fragte Gustav.  "Wonach sieht's denn aus? Fahrt ihr mich zum Flughafen?" antwortete ich während ich meinen Koffer verschloss und auf dem Boden abstellte. "Nicht so schnell ich komme mit." sagte Georg und lächelte mich aufmunternd an. 

Gesagt, getan saßen wir wenige Stunden später zusammen im Flieger nach Paris. 


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Ein sehr kurzes Kapitel und auch nicht unbedingt das Beste. Ich hoffe trotzdem es gefällt euch. :)

LonelyWhere stories live. Discover now