Kapitel 25

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Es war Sonntag Nachmittag, als Liam seinen Wagen auf das Campusgelände lenkte. Harry, der neben ihm saß, knetete nervös seine Hände, die in seinem Schoß lagen. Liam parkte den Wagen auf den dafür vorgesehenen Parkplatz und stellte den Motor ab. Sein Blick richtete sich auf Harry, der nervös aus dem Fenster schaute und dabei auf seine Unterlippe biss.

"Alles okay?", fragte er nach und bekam somit Harrys Aufmerksamkeit. "J-ja, geht schon." Liam nahm Harrys Hand und löste diese somit aus ihrer verkrampften Haltung. "Ich werde mit ihm reden. Mach dir keine Sorgen." Zaghaft nickte Harry, atmete noch einmal tief durch und löste dann seinen Sicherheitsgurt. Liam tat es ihm gleich und beide stiegen aus dem Wagen. Harrys Haut überzog sofort eine leichte Gänsehaut bei den kalten Temperaturen. Tiefer vergrub er sein Gesicht im Kragen seiner Jacke und legte die Arme um seinen Körper in der Hoffnung etwas Wärme zu spüren.

Gemeinsam liefen die beiden in Richtung der Wohnblöcke. Harrys Blick war dauerhaft auf den Boden gerichtet. Er wollte nicht mit Louis reden, geschweige denn ihn überhaupt sehen. "Ich, ich will nicht Liam." Gerade wollte er sich umdrehen um zurück zum Auto zu gehen, als Liam ihn an seiner Schulter zurück hielt.

"Du schaffst das. Ich bin bei dir", beruhigte er den Lockenkopf. Harry schloss kurz die Augen, versuchte sich zu beruhigen, bevor er nickte.
Liam ließ Harry die Zeit, die er brauchte. Er und Niall hatten lange gebraucht um Harry dazu zu bringen überhaupt in den Wagen zu steigen. Aber nach langem guten Zureden hatten die beiden es geschafft.
Niall wäre gern mit ihnen gefahren, hätte sich Louis nur zugern zur Brust genommen, aber leider musste er jedoch selbst zu seinem College zurück. Es lag in der entgegen gesetzten Richtung in die Liam und Harry fuhren, weswegen sie sich bereits in Manchester voneinander verabschiedeten.

Als Liam die Tür des Wohnblockes öfnete, empfing beide eine angenehme Wärme. Schnell, nachdem Harry wie üblich bis fünf zählte, traten sie in den langen Flur. Einige Studenten hielten sich in den Gängen auf, sprachen und lachten miteinander. Harry und Liam schlängelten sich an ihnen vorbei, ohne jemandem große Aufmerksamkeit zu schenken.

Vor Harrys Zimmertür angekommen, atmete Harry erleichtert aus. Er öffnete die Tür und trat hinein. Sein Blick lag auf Sam, der mit dem Gesicht zur Wand in seinem Bett lag und schlief.

Als Liam die Tür hinter sich etwas zu laut zuschlug, da er Sam nicht sah, zuckte der Blondschopf zusammen und saß kerzengerade im Bett.

"Sorry", entschuldigte sich Liam und musterte Sam. Bei dessen Anblick zog er scharf die Luft ein. Sam sah echt übel aus. Sein linkes Auge war zugeschwollen, seine Lippe aufgeplatzt und er trug einen Verband um den Kopf. Harry starrte Sam mit großen Augen an. "Sam, was ist passiert?", wollte er wissen und lief auf Sam zu, der gerade versuchte aufzustehen, was jedoch dank der Schmerzen an seinem Bauch kaum ging.

"Schön, dass du wieder da bist", brachte er mit vor Schmerz verzerrter Stimme heraus, ohne auf Harrys Frage einzugehen. Er schloß ihn in seine Arme, was Harry erwiderte.

Danach richtete er sich an Liam und reichte ihm die Hand. "Hey, ich bin Sam. Du musst Liam sein." Liam lächelte freundlich zurück und reichte Sam ebenfalls die Hand. "Der bin ich. Freut mich. Du siehst echt übel aus." Liam deutete auf seine Verletzungen und Sam lachte leicht. "Ja, mein Babyface hat auf jeden Fall schon bessere Tage gehabt", versuchte Sam es mit Humor herunter zu spielen.

"Was ist passiert Sam?", fragte Harry erneut. Sam seufzte und setzte sich wieder auf die Kante seines Bettes.
"Lucas ist passiert. Oder besser gesagt seine Anhängsel." Harry runzelte die Stirn. "Warum haben sie dich geschlagen?" Sam senkte den Blick. Auch wenn er noch immer fand, dass Louis es verdient hatte, fühlte er sich schlecht Gewalt angewendet zu haben. Er mochte Gewalt nicht, aber er hatte in diesem Moment einfach nur Rot gesehen. "Naja..." Sam räusperte sich bevor er weiter sprach. "Eventuell habe ich Louis eine oder auch zwei verpasst?" Es klang mehr nach einer Frage als nach einer Antwort. Harrys Augen weiteten sich. "Du hast Louis geschlagen?", fragte er ungläubig und Sam nickte. "Ich hab die Kontrolle verloren. Er war so mies zu dir und ach keine Ahnung, ich wollte ihm einfach klar machen, dass er dich so nicht behandeln kann. Tut mir leid." Liam lachte, weswegen Harry ihm einen bösen Blick zuwarf. "Sorry Harry, guck mich nicht so an. Louis hat es eindeutig verdient. Wenn Sam es nicht getan hätte, dann hätte ich es." Harry schüttelte den Kopf. "Ihr hättet euch nicht schlagen sollen." Er drehte sich um und verließ das Zimmer wieder.

Liam, der Harry sofort folgte, rief dem Lockenkopf hinterher. "Harry, warte." Als Liam Harry einholte, packte er ihn am Handgelenk um diesen zu stoppen. Harry hob seinen Blick nicht, zu sehr versuchte er die sich anbahnenden Tränen zurück zu halten. "Wo willst du hin?", fragte Liam. Harry antwortete nicht, da er den Kampf gegen die Tränen verlor und herzzerreißend schluchzte. "Hey, nicht weinen." Liam zog den verzweifelten Jungen in seine Arme, strich ihm beruhigend über den Rücken. "Alles ist gut", flüsterte Liam ihm beruhigend zu. "W-warum müssen sich immer alle schlagen? Ich mag das nicht Liam."

*

Louis saß wärenddessen auf der Fensterbank seines Zimmers. In regelmäßigen Abständen zog er an seiner Zigarette und pustete den Qualm nach draußen. Selbst wenn er nicht an seiner Zigarette zog, bildeten sich kleine Wölkchen sobald er ausatmete. Schnell schnippste er den Zigarettenstummel aus dem Fenster und schloss dieses. Wenn er nicht an Lungenkrebs starb, dann weil er beim Rauchen während dieser kalten Temperaturen erfror.

Louis schüttelte lachend den Kopf. Obwohl er fand, dass dieser Spruch ziemlich makaber war, liebte er den schrägen Humor. Ein Blick auf die Uhr, verriet ihm, dass Harry sicher bald wieder da sein würde. Er war nervös, nicht nur, weil er hoffte, dass Harry ihm verzeihen würde, sondern auch wie Harry darauf reagieren würde, wie Sam sein Gesicht hergerichtet hatte.

Louis lief nochmal ins Bad, stellte sich vor den großen Spiegel und betrachtete seine Wunden. Seine linke Kieferseite, zeigte eine Blaue Färbung. Seine Nase, die zum Glück nicht, wie im ersten Moment vermutet, gebrochen war, war geschwollen und ebenso zeichneten sich blaue Hematome unter seinen Augen ab. Ja, Sam, hatte eindeutig gute Arbeit geleistet.

Louis fuhr sich durch seine verwuschelten Haare, um diese noch ein wenig zu bändigen. Als er zufrieden war, knipste er das Licht im Bad wieder aus.

Gerade als er es verließ, um sich auf sein Bett fallen zu lassen, klopfte es laut an der Tür. Louis sprang auf in der Hoffnung es wäre Harry, wurde jedoch enttäuscht, als ein wütend aussehender Liam mit vor der Brust verschränkten Armen vor ihm stand.

***

Oh Oh

Es ist Arschkalt -.-

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