✔Asperger 2 - Wrong Way •|• Larry

Kapitel 33

Harry konnte nicht glauben, was er da hörte. Zayn hatte ein Kind?

"Du hast ein Kind?", fragte Harry und schaute abwechselnd zu Zayn und Leah. "Ja, sie ist fast ein Jahr alt. Und mein ein und alles." Zayn nahm Platz, setzte das kleine Mädchen auf seinen Schoß, während Cloe einen Stuhl vom Nachbartisch heran zog und ebenfalls Platz nahm.

"Ich weiß, dass es ziemlich verwirrend ist, aber sie ist der Grund warum ich mein komplettes Leben geändert habe. Ich habe von Cloe erfahren, dass sie schwanger war, da war ich bereits nicht mehr in England. Ich wäre gern zurück gekommen um Cloe zu unterstützen, doch meine Eltern haben es mir verboten. Sie bestanden darauf, dass ich meine Schule beende. Naja, als ich das geschafft hatte, war Cloe bereits hoch schwanger. Als meine Eltern dann erfahren haben, dass ich nicht studieren will, weil ich arbeiten möchte um Cloe und unser Kind zu unterstützen sind sie völlig ausgerastet. Sie schrien mich an, dass ich noch auf der Straße enden würde und dass es eine Schande für die Familie ist so früh Vater zu werden und dann auch noch unverheiratet. Das Ende davon war, dass sie mich rausgeschmissen haben. Cloe und ihre Familie haben mich aufgenommen." Zayn schaute zu seiner Verlobten und lächelte sie liebevoll an.

"Ich habe uns dann eine kleine Wohnung gesucht, habe mein Leben komplett geändert. Ich arbeite in zwei verschiedenen Jobs um uns mit dem Nötigsten zu versorgen. Wir haben nicht viel, aber wir sind zufrieden und glücklich mit dem was wir haben. Harry, erst durch Leah ist mir klar geworden, was wirklich wichtig im Leben ist. Es ist nicht das Geld was meine Eltern im Überfluss haben, es ist nicht wichtig wie viele Freunde man hat und welchen Ruf. Alles was zählt ist die Familie und dass man für einander da ist und sich unterstützt. Ich habe viele Fehler in der Vergangenheit gemacht, aber ich bin nicht mehr so, das schwöre ich dir." Als Zayn seine Rede beendete, ergriff Cloe das Wort.

"Harry, ich weiß wir kennen uns nicht, aber ich kann bezeugen, dass Zayn ein neuer Mensch ist. Glaube mir, ich kenne sein altes Ich, aber davon ist nichts mehr übrig. Er ist jetzt ein toller Mensch, Verlobter und der beste Vater, den ich mir für Leah wünschen kann." Zayn und Cloe lächelten sich liebevoll an. Die zwei so zu sehen, versetzte Harry's Herz einen erneuten Strich. Nicht, weil er es nicht gut fand, dass Zayn sich geändert hatte oder er eine glückliche Familie zu haben schien, vielmehr war es der Gedanke an Louis, der in traurig machte. Er wollte auch glücklich mit ihm sein, aber so wie Louis im Moment war, machte keinen von beiden glücklich.

*

Louis saß währenddessen gerade in der Umkleide, gemeinsam mit seiner Fußballmanschaft. Er konnte sich nicht darauf konzentrieren was der Coach versuchte den Spielern an Taktiken und Schwächen der Gegner zu erklären.

Seine Gedanken hingen ununterbrochen bei Harry. Er wollte wissen, was dieser machte, wie es ihm ging. Er fühlte sich allein, verlassen von dem wichtigsten Menschen den es für ihn gab. Aber auf der anderen Seite verspürte er auch Wut. Wut auf Lucas, der ihn in diesen Club gezogen hatte, Wut auf Liam, der ihn als Junkie bezeichnet hatte, Wut auf Niall, der ihn veraten hatte, Wut auf Harry der ihn verlassen hatte, aber vorallem spürte er Wut auf sich selbst, weil er Harry nicht halten hatte können. Immer wieder sah er Harry's enttäuschten Gesichtsausdruck vor sich, die Angst in seinen Augen, als Louis in der besagten Nacht bei ihm war. Er wollte Harry nicht verletzen, er wollte ihn nicht verlieren und doch hatte er es.

Seit Harry am Vortag mit Gemma mitgefahren war, hatte er immer wieder gehofft er würde sich melden. Doch dem war nicht so. Außerdem bereitete es ihm Magenschmerzen, wenn er daran dachte, dass Gemma wusste, was vorgefallen war. Denn sie klang verdammt wütend, als sie ihn am Handy von Harry anschrie.

Erneut holte er sein Handy aus seiner Hosentasche nur um enttäuscht festzustellen, dass es weder Nachrichten noch Anrufe von Harry gab.

Lucas, der neben ihm saß und dies mitbekam, stieß ihm mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. "Alter, konzentrier dich", sagte er bissig.