Am Mittag des nächsten Tages saß Harry auf der Couch im Wohnzimmer seines Elternhauses. Gerade lief eine Dokumentation über den zweiten Weltkrieg, welche Harry gespannt verfolgte. Er fand, dass es interessanter war die Dinge im Fernsehen zu hören, als früher in seinem langweiligen Geschichtsunterricht. Er wartete darauf, dass Gemma fertig wurde, damit sie zurück nach London fahren konnten.
Er war so konzentriert, dass er nicht bemerkte wie es an der Tür klingelte. "Harry, mach auf bitte", rief Gemma aus dem Badezimmer. Harry jedoch reagierte nicht, viel zu gebannt war er von den Bildern, die ihm der Fernseher bot. Ein erneutes Klingeln ließ Gemma lauter rufen. "HARRY", schrie sie und diesmal hörte es der Lockenkopf. Ein weiteres Klingeln ließ ihn zusammen zucken. Sofort stand er auf und lief auf die Tür zu.
"Zayn?", fragte er überrascht, da er nicht mit dem Schwarzhaarigen gerechnet hätte, denn dieser wusste eigentlich, dass Harry am Mittag zurück zur Universität fahren wollte.
"Hey, ich hab mir überlegt, dass ich dich, wenn du willst zurück fahren könnte. Ich habe zwei Tage frei und so könnte ich Louis sehen, versuchen mich bei ihm zu entschuldigen und danach eventuell mit ihm reden?" Zayn klang unsicher bei dem was er sagte. Er wusste, dass er damit rechnen müsste, das Louis ihm niemals verzeihen würde, aber er wollte es zumindest versuchen.
"Ich weiß nicht, Gemma wollte mich fahren."Genau in diesem Moment öffnete Gemma die Badezimmertür und trat heraus. "Du kannst ruhig mit ihm fahren, wenn du willst", sie lächelte Harry liebevoll an, bevor sie Zayn einmal zunickte.
Ja, Zayn hatte den Vortag genutzt um sich aufrichtig bei Harry's Familie zu entschuldigen. Es dauerte eine Weile bis Gemma und Anne die Entschuldigung annahmen, doch Harry zu Liebe taten sie sie.
"Okay, dann lass uns fahren", entschied Harry. Er lief noch schnell zu Gemma, zog sie in eine Umarmung und schnappte sich dann seine Tasche. Von Anne hatte er sich bereits am Morgen verabschiedet, da sie seit Harrys Auszug nicht mehr zu Hause arbeitete. Gemeinsam mit Zayn stieg er in dessen Auto und sie machten sich auf den Weg zurück nach London.
*
Später am Nachmittag saß Louis in der Mannschaftskabine der Universität. Heute stand eines der wichtigsten Spiele dieses Semesters auf dem Plan. Die Manchester Pirates waren die zweitstärkste Mannschaft des Landes kurz nach den Londoner Lions, Louis's eigenem Team.
Louis hatte ein schlechtes Gefühl, wenn er an das Spiel dachte. Die letzten Wochen konnte er sich nur schwer auf das Training konzentrieren, da die Probleme mit Harry ihn immer wieder davon abhielten.
Louis war natürlich gut in dem was er tat. Das Talent Fußball zu spielen wurde ihm in die Wiege gelegt und er musste sich anders als die anderen Spieler kaum Sorgen machen nicht die erwünschte Leistung zu erbringen.
Jedoch machte er sich heute wirklich Sorgen. Er fühlte sich schlapp und energielos. Körperlich sowie psychisch. Er hatte seine Gedanken heute einfach nicht unter Kontrolle. Egal was er tat oder sah, alles erinnerte ihn an seinen Lockenkopf.
War es der Junge, der am Morgen im Café Rührei aß oder das Mädchen, das in seinem Seminar neben ihm saß und an ihrem Stift kaute. Harry tat das immer, wenn er nervös oder konzentriert war. Meist bekam er selbst nicht mit, dass er auf seinem Stift herum kaute. Wenn er es dann bemerkte, warf er ihn angewidert weg, da er zerkaute Stifte hasste. Aber etwas dagegen tun, konnte er auch nicht. Er tat es einfach immer wieder.
Louis musste lächeln bei dem Gedanken an Harry.
Er vermisste ihn so sehr, dass es bereits schmerzte. Er wusste, dass er selbst die meiste Schuld an der jetzigen Situation hatte, jedoch sah er noch immer nicht ein, dass er ein Problem hatte. Er konnte nicht verstehen, warum die anderen sagten er hätte ein Drogenproblem, denn er selbst müsste es doch am besten wissen.
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✔Asperger 2 - Wrong Way •|• Larry
FanfictionFortsetzung zu Asperger Band 1 Was ist Liebe? Liebe ist, wenn du einen Garten voller Rosen hast, aber das einzige Gänseblümchen wählst. Liebe ist, wenn du nicht mehr nach dem Glück suchen musst, weil es dich jedes Mal durchfährt, wenn du an jemande...
