Schweratmend hielt Harry an der großen Tür des Wohnblockes in der Sam sich befand. Seine Füße schmerzten, da er bei eisiger Kälte mit nackten Füßen über den Campus gerannt war.
Mit häftigen Atemstößen fing er an zu zählen. "1...2..." Er konnte hören, dass Louis immer näher kam. Seine Rufe, er solle stehen bleiben, hallten immer lauter in seinen Ohren. "3..." Panisch sah er sich um, konnte die Gestalt, die in der Dunkelheit noch angsteinflösender wirkte, auf sich zu laufen sehen. "Harry, bleib stehen", rief Louis und war nur noch gute fünf Meter von ihm entfernt. "4...", wimmerte Harry.
Mit einem Ruck wurde er umgedreht und sah Louis Gesicht, das pure Wut ausdrückte. "Du wirst mich nicht verlassen, Harry." Louis packte Harry am Oberarm um ihn wieder zurück zu bringen, doch Harry schüttelte ihn mit der restlichen Kraft die ihm geblieben war ab. "Lass mich in Ruhe. Geh bitte. Du machst mir Angst, Louis." Harry lief einige Schritte nach hinten, versuchte eine größere Distanz zu Louis zu bekommen.
"Was soll das, Harry? Komm mit verdammt." Erneut lief Louis auf Harry zu und packte diesen am Arm. Harry weinte, er hatte schreckliche Angst vor Louis. Nie hätte er gedacht, dass er einmal Angst vor dem Menschen haben könnte, der ihm am wichtigsten war. So war es doch Louis, der ihm stets Geborgenheit und Sicherheit gab. Doch nicht dieser Louis. Dieser Louis war das komplette Gegenteil von dem Louis, dem Harry so viel Vertrauen geschenkt hatte.
"Nein, lass mich los. SAAAM", schrie Harry. "SAAAM", schrie er erneut, in der Hoffnung Sam würde ihn hören."Harry, sei ruhig", fauchte Louis und zog Harry immer weiter mit sich. Er stemmte die Beine in den Boden, spürte das sich kleine Steinen in seine Haut bohrten. "SAAAM, SAAAM, SAAAM" Harry schrie so laut er konnte. Doch er spürte, wie sich seine Lungen zusammen zogen.
Louis zog den Lockenkpf weiter mit sich. Harry hatte die Hoffnung aufgegeben, dass Sam ihm zu Hilfe kommen würde. Längst waren sie zu weit weg als dass er Harrys Rufe noch hören könnte.
Harry's Kraft war beinahe gänzlich verschwunden. Er hatte längst aufgegeben sich gegen Louis Griff zu wehren.
Kraftlos sank er auf seine Knie, die Hand auf seine Brust gepresst. Er hatte das Gefühl zu ersticken. In diesem Moment hatte er Todesangst. "Harry, was ist los?" Louis kniete sich neben Harry. "Was ist los verdammt?" Jetzt war es Louis, der Panik bekam.
Er erinnerte sich an den Vorfall damals auf der Schultoilette. Er war sich sicher, dass Harry gerade eine Panikattacke bekam. "Harry atme. Hast du gehört? Du musst atmen."
Harry kniete am Boden, versuchte Luft in seine Lungen zu bekommen, aber es war kaum möglich. Schweiß bildete sich auf seiner Stirn und er hatte das Gefühl von innen heraus zu verbrennen. Noch immer rannen die Tränen unaufhörlich über seine Wangen, ließen eine brennende Spur zurück. Louis Rufe, er solle sich beruhigen, hörte Harry nicht mehr. Er kniff fest die Augen zusammen, wollte das rauschen in seinen Ohren los werden.
"HARRY!" Louis Blick flog nach rechts, als er die ihm bekannte Stimme hörte. Sam kam auf sie zugelaufen oder eher gehumpelt, da er noch immer Schmerzen hatte.
Als er bei den beiden ankam, stieß er Louis, der noch immer auf dem Boden hockte nach hinten, sodass dieser auf den Boden fiel. "Was hast du mit ihm gemacht?", schrie Sam Louis an und hockte sich zu Harry, legte beruhigend eine Hand auf dessen Rücken.
Louis konnte nicht antworten. Mit starrem Blick schaute er auf die beiden. In seinem Kopf spielten sich die Bilder von damals ab. Harry, der eine Panikattacke hatte, Louis, der Schuld daran war. Liam, der sich um Harry kümmerte und ihm beruhigende Worte zuflüsterte. Nur, dass es diesmal nicht Liam war, sondern Sam.
Louis spürte, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Das Bild von Harry, der sich an Sam klammerte, verschwamm. 'Ich habe ihm das angetan. Schon wieder!' Schoss es durch seinen Kopf.
"E-es tut mir l-leid", nuschelte er, stand auf und lief davon. Er wollte weg, einfach nur weg.
Sam sah Louis noch hinterher, wie er in der Dunkelheit verschwand. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Harry, der sich wieder beruhigt zu haben schien. "Harry? Lass uns reingehen, du erfrierst sonst noch hier draußen." Harry antwortete nicht, ließ sich von Sam aufhelfen, sowie stützen und gemeinsam liefen sie zurück zum Gebäude.
Als sie im Zimmer ankamen, half Sam Harry sich ins Bett zu legen. Sofort verkroch er sich in seiner Decke, schaute mit ausdruckslosem Gesicht an die Decke. Sam setzte sich zu ihm, beobachtete Harry dessen Gesicht gerötet und Augen geschwollen waren. "Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?", fragte Sam vorsichtig und strich über Harry's Oberarm.
"L-Louis, er hat mir solche Angst gemacht", hauchte er fast tonlos und schniefte. "Er hat mich angeschrien. Ich gehöre ihm, hat er gesagt. Ich habe ihm gesagt, ich möchte nicht mehr sein Freund sein. Er wollte mit mir schlafen. Ich wollte das nicht und er hat mir weh getan. Ich habe ihn geschlagen und dann bin ich zu dir gerannt", erzählte Harry etwas durcheinander. Sam jedoch verstand worum es ging.
Unmerklich ballten seine Hände sich zu Fäusten. Louis hatte ohne Zweifel sämtliche Grenzen überschritten.
"Es tut mir leid, dass dir das passiert ist und dass ich nicht da war. Ich hätte hier sein müssen." Sam fühlte sich schuldig, auch wenn er nichts dafür konnte. "Das ist nicht deine Schuld", beruhigte Harry ihn. "Und du bist mir zu Hilfe gekommen." Sam nickte. "Ja, ich habe Schreie gehört. Das Fenster im Zimmer war auf. Ich brauchte etwas länger um nach draußen zu laufen. Und dort hab ich gesehen, wie Louis dich weggezogen hat. Ich bin so schnell ich konnte hinterher gelaufen. Tut mir leid, dass ich nicht früher da war." Harry schüttelte den Kopf und setzte sich auf. "Das ist nicht wichtig. Du warst da, hast mir geholfen. Danke Sam." Harry lächelte leicht und Sam tat es ihm gleich.
"Lass uns noch etwas schlafen." Harry nickte, rieb sich einmal übers Gesicht. Sam wollte gerade aufstehen um zu seinem Bett zu gehen, als Harry ihn am Handgelenk festhielt. "Kannst du hier bleiben?" Sam musterte Harry einen Moment, bevor er lächelte, seine Hose auszog und sich neben Harry ins Bett legte. Dieser schloss seine Augen, spürte noch wie Sam seinen Arm um sein Bauch legte und schlief dann erschöpft ein.
***
Hallöle meine treuen Gummibärchen.
Geht's euch allen gut?
Ich möchte mich hier endlich mal wieder für alle Reads, Votes und Kommentare bedanken.
Ich wollte das schon die letzten 10 Kapitel machen, doch hab ich es ständig vergessen.
Schande über mich!
Ich freue mich wirklich das Band 2 bei euch so gut ankommt. Ich hätte nicht damit gerechnet.
Auch wenn ich bereits viel über eure Meinung in den Kommentaren gelesen habe, frage ich hier nocheinmal nach :D
Was haltet ihr zurzeit von Louis?
Wie findet ihr Sam in diesem ganzen Chaos?
Und was ist mit unserem Cupcake Harry?
Und der A*sch Lucas?
Was machen Sie alle für einen Eindruck auf euch?
Für alle Zayngirls/boys unter euch, kann ich verraten, das er in den nächsten Kapiteln einen/einige Auftritte haben wird. ;)
Empfehlungen kommen im nächsten Kapitel :)
All the Love ❤ eure Kijara
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✔Asperger 2 - Wrong Way •|• Larry
FanfictionFortsetzung zu Asperger Band 1 Was ist Liebe? Liebe ist, wenn du einen Garten voller Rosen hast, aber das einzige Gänseblümchen wählst. Liebe ist, wenn du nicht mehr nach dem Glück suchen musst, weil es dich jedes Mal durchfährt, wenn du an jemande...
